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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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Die Frostelfe suchte wortlos weiter nach lohnenden Zielen für ihre Pfeile und Ari sah gespannt auf die beiden Einfallstraßen. Aus einer preschte nun elfische Reiterei. Mit ihren langen und harten Lanzen schnitten sie eine Schneise in die Verteidiger. Jegliche Ordnung, die vorher noch ansatzweise geherrscht hatte, ging binnen weniger Augenblicke verloren und alle kämpften nur noch um ihr nacktes Überleben.
    Bewegung war nun auch bei der anderen Straßenmündung zu sehen. Die Orks hatten die Flussbastion genommen und stürmten mit lautem Kriegsgebrüll auf den Platz. Alles, was ihnen vor ihre grobschlächtigen Waffen kam, wurde niederschlagen.
    Ari zuckte zusammen, als eine vertraute Stimme an ihr Ohr drang. »Schön, dich wiederzusehen. Wir wussten alle, dass du noch lebst.«
    Die Assassine fuhr herum und erblickte einen großen schlanken Mann, der die Kleider eines Magiers trug. Neben ihm stand ein großer Nordmann. »Eriel? Wolfgar? Ihr lebt – den Göttern sei Dank!«, entfuhr es Ari, als sie ihre beiden Freunde sah. Behände kletterte sie aus der Ruine herunter und schloss die beiden in die Arme. Sie sahen abgekämpft, aber gesund aus. Wolfgars Rüstung starrte vor Blut und Dreck. Eriel dagegen war so sauber, wie man es von einem elfischen Magier erwartete.
    In die kleine Wiedersehensfeier platzten dann noch Yasden und ein Zwerg, der Ari als General Gromlin vorgestellt wurde. Den beiden folgten etliche Eidritter, die mit Hämmern bewaffnet waren. »Aufrecht und stolz!«, schalltees aus deren Kehlen und sie warfen sich in den Kampf. Eriels Gesicht wurde ernst, er legte Ari eine Hand auf die Schulter: »Ich muss dir etwas sagen – es geht um Sai.«
    Die Augen der Dunklen wurden wässrig und sie nahm die Hand des Magiers. »Ich weiß, mein Freund. Er ist tot. Ich habe ihn vorhin im Palast …« Ihre Stimme brach.
    Der Magier wusste nicht so recht, was er darauf sagen sollte, als ein Warnruf von Nara die Aufmerksamkeit der Kampfgefährten auf eine nahe gelegene Seitengasse lenkte. Mehr als ein Dutzend Am Ri stürmten geifernd und mit wutverzerrten Gesichtern daraus hervor und griffen die wiedervereinten Freunde an. Selbst in dem Zustand der Raserei hatten die Dämoninnen noch etwas Anziehendes an sich. Yasdens Schwerter flogen in seine Hand und gemeinsam mit Wolfgar und Gromlin warf er sich in den Kampf. Eriel beschwor die umliegenden Steine, sich zu erheben, und ließ sie auf die Angreiferinnen einprasseln. Die Köpfe von vier Kreaturen platzten durch den Aufprall wie reife Früchte und vergingen in einer blutigen Wolke. Hirnmasse bespritzte die Krieger, was sie aber nur noch mehr antrieb, die Am Ri dahin zu schicken, wo sie hergekommen waren. Yasden enthauptete in schneller Folge drei von Anzbachers Dienerinnen und stürzte sich weiter auf die zwei, die der Zwergengeneral mit seinem großen Hammer in Schach hielt. Ari und Nara schickten weitere zwei mit einem Pfeilhagel zu Boden und Wolfgar zermalmte den Brustkorb der letzten Am Ri mit einem kraftvollen Schwinger seiner Waffe.
    Ari nickte ihren Freunden zu. »Wir haben anscheinend alle dazugelernt. Es wird Zeit, dass wir den Dämonen zeigen, wie mächtig wir tatsächlich sind, wenn wir gemeinsam kämpfen.« Sie stürmten in den Kampf und hackten und schlugen sich durch die Reihen der schwer gepanzerten Ritter, die sich als widerstandsfähiger als die Am Ri zeigten. Ari ließ sich auf die Höhe Eriels zurückfallen, der mit magischem Feuer eine Gruppe mutierter Wachsoldaten in lebende Fakeln verwandelte, und schrie ihm ins Ohr: »Mach dir keine Sorgen um mich. Wenn alles hier vorbei ist, reden wir über Sai, aber ich bin froh, dass ich es war, die ihn befreien durfte.«
    Der Magier wirkte ob dieser Aussage zwar etwas verwirrt, schenkte ihr aber dennoch einen kurzen Blick, in dem viel Wärme und Verständnis lagen. Der Kampfverlauf hatte ihn sofort wieder, und er begann einen neuen Spruch zu weben.
    Aus dem Portal des Palastes drängten immer mehr Dämonenritter, der Strom der entstellten Leiber riss nicht ab. Die Krieger des Ordens und ihre Verbündeten kämpften verbissen, um die Flut einzudämmen, vermochten aber keinen nennenswerten Raumgewinn zu erzielen. Ari erfuhr von einemverwundeten Orkkrieger, dass in der ganzen Stadt hart gekämpft wurde und sich überall kleine Dimensionstore öffneten, aus denen unablässig Dämonen drängten. Der Schwung und der Vorteil des Angriffs waren verflogen, es wurde auf engstem Raum gekämpft. Das Pflaster war rutschig vom

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