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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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den vergangenen zwanzig Jahren allerdings kaum Fortschritte gemacht.“
    Altaïr musste lachen. „Hier vielleicht nicht. Aber hier.“ Er tippte sich an den Kopf. „ Hier hat sich das Wissen der Assassinen verzehnfacht. Ich habe dem Orden so viel zu zeigen. Pläne. Strategien. Entwürfe für neue Waffen. Während wir uns hier unterhalten, fertigt der Dorfschmied sie für mich an.“
    Ehrerbietig wichen Dorfbewohner vor ihnen beiseite. Inzwischen wussten alle von Altaïr, und zumindest hier, in den Ausläufern der Festung, galt er wieder als der Meister.
    „Und Ihr sagt, es gibt in der Burg noch mehr, die mir die Treue halten?“, fragte Altaïr.
    „Die Zahl derer, die Abbas hassen, ist nicht geringer als die derjenigen, die ihm dienen. Vor allem jetzt, da ich über alles berichtet habe, was ich im Dorf sah. Die Kunde, dass der große Altaïr zurückgekehrt ist, macht langsam, aber unaufhaltsam die Runde.“
    „Gut“, sagte Altaïr. „Und würden sich diese Anhänger dazu bewegen lassen, sich zu sammeln, sodass wir einen Sturm auf die Burg unternehmen könnten?“
    Der junge Malik blieb stehen und musterte Altaïr, als müsse er sich überzeugen, dass der alte Mann nicht scherzte. Dann grinste er. „Es ist Euer Ernst. Ihr meint das wirklich ernst. Wann?“
    „Der Räuber Fahad wird seine Männer schon bald ins Dorf führen“, sagte Altaïr. „Bis dahin müssen wir die Kontrolle an uns gebracht haben.“

57
    Am nächsten Morgen bei Tagesanbruch gingen Mukhlis, Aalia und Nada von Haus zu Haus, um die Leute zu unterrichten, dass der Meister im Begriff sei, den Hügel zu erstürmen. Erwartungsvoll versammelten sich die Menschen auf dem Marktplatz, wo sie in kleinen Gruppen beisammenstanden oder auf niedrigen Mauern saßen. Nach einer Weile kam Altaïr hinzu. Er trug sein weißes Gewand und eine Schärpe. Wer genau hinschaute, sah an seinem Finger auch den Ring des Mechanismus, den er am Handgelenk trug. Er trat in die Mitte des Marktplatzes. Mukhlis, seine treue rechte Hand, stand geduldig neben ihm.
    Was hätte Maria jetzt zu ihm gesagt?, fragte sich Altaïr, während er wartete. Und er dachte an den jungen Malik, dem er sofort vertraut hatte. Mehr noch, Altaïr vertraute ihm so sehr, dass er so gut wie tot wäre, würde Malik sich als Verräter entpuppen, und seine Pläne, den Orden zurückzuerobern, würden sich als Wahnvorstellungen eines alten Mannes erweisen.
    Er dachte an die Menschen, denen er zuvor vertraut hatte und die ihn hintergangen hatten. Hätte Maria ihm jetzt zur Vorsicht geraten? Hätte sie gesagt, es sei dumm von ihm, sich so bedingungslos auf jemanden zu verlassen, obwohl er kaum Beweise für dessen Vertrauenswürdigkeit besaß? Oder hätte sie gesagt, was sie schon einmal gesagt hatte: „Vertraue auf deinen Instinkt, Altaïr. Al Mualims Lehren haben dir Weisheit beschert. Sein Verrat hat dich auf den Pfad der Reife geführt.“
    Und jetzt bin ich noch viel weiser, Liebste , richtete er einen Gedanken an sie, an jenen Hauch von ihr, den er in seiner Erinnerung bewahrte.
    Er wusste, sie wäre einverstanden gewesen mit dem, wie er mit dem Apfel verfahren war  – in all den Jahren hatte er den Saft aus ihm herausgepresst und von ihm gelernt. Nicht einverstanden wäre sie mit der Schuld gewesen, die er sich an ihrem Tod gab, und mit der Scham darüber, dass er sich in seinem Tun von Wut leiten ließ. Nein, das hätte ihr nicht gefallen. Was hätte sie wohl gesagt? Sie hätte mit ihrem englischen Akzent gesagt: „Krieg dich wieder ein.“
    Er musste fast lachen, als er daran dachte. Krieg dich wieder ein. Zu guter Letzt hatte er sich „wieder eingekriegt“, aber er hatte Jahre dazu gebraucht  – Jahre, in denen er den Apfel hasste, seinen bloßen Anblick und nur den Gedanken daran, an die böse Kraft, die sich wie schlafend in dem alterslosen, glatten Mosaik seiner Schale verbarg. Stundenlang hatte er das Ding vor sich hinbrütend angestarrt und immer wieder den Schmerz durchlebt, den das Artefakt ihm bereitet hatte.
    Weil er sich nicht um sie geschert hatte und weil sie Altaïrs Leid nicht mehr ertrugen, hatten Sefs Frau und ihre beiden Töchter ihn verlassen. Er hatte gehört, dass sie sich in Alexandria niedergelassen hatten. Ein Jahr darauf war auch Darim gegangen, fortgetrieben von den Gewissensbissen seines Vaters und seiner Besessenheit wegen des Apfels. Er war nach Frankreich und England gereist, um die dortigen Führer vor den Mongolen zu warnen, die auf dem Vormarsch

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