Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
Vom Netzwerk:
kauend auf der Bank saß, einen amüsierten Blick zu. „Der junge Mann muss selbst über sein Schicksal entscheiden.“ Er streifte seinen Schatten mit einem flüchtigen Blick. Der Mann saß unter den Bäumen, in erdfarbene Kleidung gehüllt, und machte ganz den Eindruck eines vor sich hindösenden Dörflers.
    Zu Mukhlis sagte er: „Ich komme gleich wieder. Diese Streiterei hat mich durstig gemacht.“
    Er wandte sich um und verließ die kleine Gruppe, aus der ihm ein paar Leute folgen wollten, bis Mukhlis sie verstohlen zurückwinkte.
    Altaïr spürte eher, als dass er es wirklich sah, wie sein Schatten sich ebenfalls erhob und ihm folgte, als er einen Platz betrat und auf den Brunnen in der Mitte zuging. Dort beugte er sich vor, trank, richtete sich wieder auf und gab sich den Anschein, den Blick über das unter ihm liegende Dorf schweifen zu lassen. Dann  …
    „Es ist gut“, sagte er zu dem Mann, von dem er wusste, dass er hinter ihm stand. „Wenn Ihr mich töten wolltet, hättet Ihr es inzwischen schon getan.“
    „Ihr hättet es mich einfach tun lassen?“
    Altaïr lachte leise. „Ich bin nicht als Krieger durchs Leben gegangen, um mich schließlich an einem Brunnen von einem Welpen umbringen zu lassen.“
    „Ihr habt mich gehört?“
    „Natürlich habe ich Euch gehört. Ich habe gehört, wie Ihr Euch mit der Heimlichkeit eines Elefanten angeschlichen habt, und ich habe gehört, dass Ihr Euer Gewicht vornehmlich auf Eure linke Seite verlagert. Hättet Ihr mich angegriffen, wäre ich nach rechts ausgewichen, um Eure schwächere Seite anzugehen.“
    „Hätte ich damit nicht gerechnet?“
    „Nun, das hinge von der Zielperson ab. Ihr hättet Eure Zielperson natürlich gut gekannt und über ihre kämpferischen Fähigkeiten Bescheid gewusst.“
    „Ich weiß, dass die Fähigkeiten dieser Zielperson unerreicht sind, Altaïr Ibn-La’Ahad.“
    „Wirklich? Ihr müsst noch ein Kind gewesen sein, als ich zuletzt in Masyaf das Sagen hatte.“
    Jetzt drehte sich Altaïr nach dem Fremden um, der seine Kapuze zurückstreifte. Darunter kam das Gesicht eines jungen Mannes zum Vorschein, der zwanzig Jahre alt sein mochte und einen dunklen Bart hatte. Sein Kinn verriet Entschlossenheit, und seine Augen kamen Altaïr bekannt vor.
    „Das stimmt“, sagte der junge Mann. „Ich war gerade erst zur Welt gekommen.“
    „Hat man Euch denn nicht heißgemacht auf mich?“, fragte Altaïr und wies mit dem Kinn zur Zitadelle über ihnen hinauf. Die Burg duckte sich dort oben, als beobachte sie die beiden Männer.
    „Manche sind eben nicht so leicht heißzumachen wie andere“, sagte der junge Mann. „Es gibt viele, die den alten Regeln die Treue halten, und ihre Zahl wächst, je deutlicher die verderblichen Folgen der neuen Pfade zutage treten. Aber ich habe noch mehr Grund, loyal zu bleiben, als die meisten anderen.“
    Die beiden Assassinen standen einander am Brunnen gegenüber, und Altaïr spürte, wie ein kleiner Ruck durch seine Welt ging. Auf einmal fühlte er sich beinahe schwach. „Wie heißt Ihr?“, fragte er, und seine eigene Stimme klang ihm wie körperlos in den Ohren.
    „Ich habe zwei Namen“, erwiderte der Junge. „Unter dem einen kennen mich die meisten Angehörigen des Ordens. Er lautet Tazim. Aber ich habe noch einen anderen, den meine Mutter mir zu Ehren meines Vaters gab. Er starb, als ich noch klein war. Abbas ließ ihn hinrichten. Er hieß  … “
    „Malik.“ Altaïr stockte der Atem. Er trat vor. Tränen stachen ihm in die Augen, als er den Jungen bei den Schultern fasste. „Mein Junge“, brachte er hervor. „Ich hätte es wissen müssen. Ihr habt die Augen Eures Vaters.“ Er lachte. „Was sein Geschick angeht, sich unauffällig zu bewegen, da bin ich mir nicht so sicher, aber  … seinen Geist habt Ihr. Ich wusste nicht, dass er einen Sohn hatte.“
    „Meine Mutter wurde von hier verbannt, nachdem man ihn eingesperrt hatte. Ich kehrte als junger Mann zurück, um dem Orden beizutreten.“
    „Um Rache zu üben?“
    „Vielleicht, irgendwann. Was immer seinem Andenken am besten gerecht wird. Und nun, da Ihr gekommen seid, sehe ich den Weg vor mir.“
    Altaïr legte ihm einen Arm um die Schulter und führte ihn vom Brunnen fort. Sie überquerten den Platz und unterhielten sich eindringlich.
    „Wie steht es um Eure kämpferischen Fähigkeiten?“, fragte er den jungen Malik.
    „Unter Abbas wurden derlei Dinge vernachlässigt, aber ich habe trainiert. Das Wissen der Assassinen hat in

Weitere Kostenlose Bücher