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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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angedeuteten Lächeln.
    „Ja, und Schutz“, stimmte Mukhlis zu. „Aber all diese Dinge sind mit Euch verschwunden, Altaïr, und wurden ersetzt durch  … Verdorbenheit und Paranoia. Es hieß, dass Abbas nach Eurem Weggang einen Aufstand niederschlagen musste, eine Rebellion von Assassinen, die Euch und Malik treu waren. Die Rädelsführer ließ er angeblich hinrichten, und er fürchtet wohl eine Wiederholung dieses Aufruhrs. Seine Paranoia lässt ihn Tag und Nacht in seinem Turm zubringen, wo er sich Intrigen ausgesetzt sieht und jene töten lässt, die er dahinter vermutet. Die Grundsätze des Ordens bröckeln um ihn her genauso wie die Mauern der Festung selbst. Man sagt, er habe einen immer wiederkehrenden Traum, in dem Altaïr Ibn-La’Ahad aus dem Exil in Alamut zurückkehrt mit  … “, Mukhlis hielt inne, schaute Altaïr von der Seite her an und warf einen Blick auf den Gepäcksack, „… mit einem Artefakt, das in der Lage sei, ihn zu bezwingen. Gibt es einen solchen Gegenstand? Plant Ihr einen Angriff?“
    „Selbst wenn es so wäre, ist dies kein Artefakt, das Abbas bezwingen würde. Das wird der Glaube schaffen. Der Glaube an uns selbst und an das Credo.“
    „Wessen Glaube, Altaïr?“
    Altaïr machte eine umfassende Armbewegung. „Euer Glaube. Der Glaube der Menschen hier und der Assassinen.“
    „Und wie wollt Ihr diesen Glauben wiederherstellen?“, fragte Mukhlis.
    „Indem ich mit gutem Beispiel vorangehe“, antwortete Altaïr, „und zwar Stück um Stück.“
    Am nächsten Tag ging Altaïr ins Dorf hinaus, wo er die Lehren der Assassinen nicht einfach nur predigte, sondern vorlebte.

56
    Es hatte Kämpfe gegeben, in die Altaïr eingreifen musste, Zank zwischen Händlern, die seiner Vermittlung bedurft hatten, und Auseinandersetzungen um Landbesitz zwischen Nachbarn  – aber nichts davon war so heikel gewesen wie der Streit zwischen zwei Frauen, bei dem es offenbar um einen Mann ging. Dieser Mann, Aaron war sein Name, saß mit eingezogenem Kopf auf einer schattigen Bank, während die beiden Frauen stritten. Mukhlis, der mit Altaïr durchs Dorf ging, versuchte zu schlichten, derweil Altaïr ein Stück entfernt stand und mit verschränkten Armen geduldig darauf wartete, dass der Zwist sich für einen Moment so weit legte, dass er Gelegenheit bekam, mit den Kontrahenten zu sprechen. Was er sagen wollte, hatte er sich schon zurechtgelegt: Aaron würde in diesem Fall Gebrauch von seinem freien Willen machen müssen, ob es ihm nun gefiel oder nicht.
    Altaïrs eigentliche Sorge galt jedoch dem Jungen, dessen Fieber noch nicht gesunken war und dem er einen Trank verabreicht hatte, dessen Rezeptur natürlich dem Apfel entstammte.
    Er dachte aber auch an den Korbflechter, der neue Werkzeuge fertigte, basierend auf Anweisungen von Altaïr, der sie dem Apfel entnommen hatte.
    Und an den Schmied, der einen Blick auf die Zeichnungen geworfen hatte, die Altaïr ihm zeigte. Er hatte sie hin- und hergedreht und mit zusammengekniffenen Augen studiert, dann hatte er sie auf einem Tisch ausgebreitet, damit Altaïr ihm genau zeigen konnte, was davon geschmiedet werden musste. Schon bald würde der Assassine über eine neue Ausrüstung verfügen  – neue Waffen, wie man sie noch nie gesehen hatte.
    Und er dachte an den Mann, der ihn in den vergangenen Tagen beobachtet hatte und ihm wie ein Schatten gefolgt war, wobei er sich stets im Verborgenen hielt  – oder zu halten glaubte. Altaïr hatte ihn natürlich sofort entdeckt und ihn an seiner Art, sich zu bewegen, als Assassinen erkannt.
    Das hatte nicht ausbleiben können. Es war zu erwarten gewesen, dass Abbas Spione ins Dorf schickte, um mehr über den Fremden herauszufinden, der mit der verborgenen Klinge der Assassinen kämpfte. Und gewiss war Abbas zu dem Schluss gekommen, dass Altaïr zurückgekehrt war, um Anspruch auf die Führung des Ordens zu erheben. Vielleicht hoffte er, dass die Räuber Altaïr für ihn töten würden, vielleicht würde er aber auch einen Mann aus der Burg herunterschicken, der ihn umbringen sollte. Vielleicht war sein Verfolger ja auch schon der Mann, der ihm das Leben nehmen sollte.
    Die Frauen stritten immer noch. Mukhlis sprach aus dem Mundwinkel: „Meister, es scheint, ich habe mich geirrt. Diese Frauen zanken sich nicht darum, wer den unglückseligen Aaron haben soll  … es geht darum, wer ihn nehmen soll.“
    Altaïr lachte in sich hinein. „Mein Urteil bliebe dasselbe“, sagte er und warf Aaron, der Fingernägel

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