Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
Vom Netzwerk:
leicht euphorischem Jubel quittiert. Der Anblick der Zwergenfresserin hatte das Blut der Anwesenden zum Kochen gebracht. Sie alle wollten irgendetwas zerschlagen oder zerstören! Eine Stimmung, die der Höchste der Hohen sich zunutze zu machen verstand.
    Also sprach der Kopf des Schicksalszwergs weiter zu seinem Körper: »Das Übel schreitet schnell voran! Die Bartlosen haben begonnen, die Säulen des Imperiums umzustürzen. Sie sind unter uns, haben sich unter unser Volk gemischt, um uns zu vernichten. Und es gibt nur einen Weg, sie aufzuhalten! Um ihnen Einhalt zu gebieten und zu verhindern, dass sie Verderben über unsere Welt bringen, müssen wir sie stellen!«
    Langsam bekam die Wut der Zwerge eine Richtung. Ihnen war danach, sich mit hoch erhobenen Äxten auf die Reihen der entseelten Dämonen zu stürzen und eine blutige Bresche der Hoffnung in sie zu schlagen!
    »Suchen wir einen ihrer geheimen Gänge und tragen zurück, was sie uns zu bringen trachten!«
    Es würde nicht mehr nötig sein, die Brauhöhle oder die Höhle des Kieferbiegers aufzusuchen. Der Hohepriester hatte einen der Gänge der Verschwörer gesehen und wusste, wo er hinter Felsnessel verborgen lag. Mitten in der Orakelhöhle. Dämonen oder nicht, Spinne hin oder her, das war ihre größte Chance, sie aufzuspüren! Dieser Gang war gewiss nicht der einzige, doch er würde der sein, durch den sie in ihr Reich eindringen würden! Endlich würden sie zurückschlagen können. Und nun würde es an den Dämonen sein, zu erzittern!
    »Verderben den Seelenlosen!«, schrie der Allerüberhöchste. Dabei bedeutete er seinem Gedächtnis, an seiner statt verwegen die Axt emporzurecken, was diesem mehr schlecht als recht gelang. Doch es reichte aus, dass alle anderen ebenfalls ihre Äxte hochrissen und ein fürchterliches Gebrüll durch die ausgestorbenen Gänge des Eisenmeisterviertels schallte, als Schleuderstein, Flammrank, Eisenbart, Blechboldt und das zweckentfremdete Gedächtnis in den Ruf des Hohepriesters einfielen: »Verderben den Seelenlosen!«
    Das aber war nicht das Einzige, was in diesem Moment in jenem Gang zu hören war. Obwohl es zweifellos das Lauteste war. Hätten sie geschwiegen, hätte der ein oder andere Teil des Schicksalszwergs womöglich noch etwas anderes gehört. Ein leises Knacken, das durch die Schale des falschen Zwergeneis lief und kaum hörbar aus dem Inneren von Fazzgadts stählernem Rucksack drang…
    Schnaufend schleppte Khorrn Kastenwurz, der Unbestechliche, seinen Sack über eine der bewachten Wendeltreppen zur Ebene des Verwalters hinunter. Auf seinem Weg hatte die Stählerne Garde ihn bereits dreimal kontrolliert. Dementsprechend schlecht war seine Laune. Er hatte mit seinen Leuten heute bereits die Halle der Helme mit neuen Rauchkäfern bestückt und den Hals gestrichen voll. Achthundert Käfer hatten sie austauschen müssen. Und das in schwindelnder Höhe, was ihnen nicht einmal extra bezahlt wurde.
    Die Aufgabe der Käferer war es, regelmäßig die gebrauchten Rauchkäfer gegen frische auszutauschen. Irgendwann waren die Käfer eben satt. Aufgebläht und reglos hingen sie dann in ihren Käfigen und verdauten nach und nach den Qualm, den sie verschlungen hatten. Aber das brauchte seine Zeit. Und in manchen Höhlen blieb dafür eben nicht genügend Zeit. Und da kamen die Käferer ins Spiel. Sie, und Kastenwurz vor allen anderen, kannten die Geheimnisse der Tiere. Sie wussten, wie man sie in Waffen verwandeln konnte. Ein Käfer voller Rauch, der sich inmitten eines Ganges entlud, raubte allen Umstehenden die Sicht, ein mit Gas gefüllter Käfer wurde in einer Stahlschleuder zu einem Mordinstrument. Man konnte Rauchbomben, Granaten und vieles mehr aus ihnen machen. Doch es gab keine Stahlschleuder und keinen Granatengurt, die ohne eine Begutachtung durch Khorrn Kastenwurz, den Ersten der Käferer, in die Rüstkammer des Verwalters gelangt wären. In den vergangenen Jahren hatten sie die Rauchkäfer zu Wesen von immenser Größe und Widerstandsfähigkeit herangezüchtet, sodass sie inzwischen sogar die vier der sechs bekannten giftigen Gase aus dem Inneren der Erde verschlingen und verdauen konnten. Ein mobiles Käferkollektiv gewährleistete so eine gewisse Sicherheit, wenn bei Tunnelarbeiten Gas austrat.
    Aber Khorrn wollte nicht weiter über Käfer nachdenken. Die letzten Schichten waren anstrengend gewesen, und er hatte mehr mit Käfern als mit Zwergen zu tun gehabt. Er redete mit ihnen, hatte ihnen sogar Namen

Weitere Kostenlose Bücher