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Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
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vorsichtig sein. Womöglich hatten sie ihre Gedankenlesemaschine wieder auf ihn gerichtet. Er schloss die Augen und versuchte, sich in seinem Kopf so weit wie möglich von seinen Gedanken zu entfernen…
    Der Große Verwalter und der Hohepriester schritten langsam durch die Verbindungshöhle, während das zweibeinige Gedächtnis schweigend und demütig in angemessenem Abstand folgte.
    »Nun, Höchster aller priesterlichen Zwergenartigen, Ihr sagt, diese fremden Zwerge hätten Euch ihres Zeitplans wegen entführt?«
    »Das waren ihre Worte.«
    »Und Ihr habt keinen von ihnen erkannt?«
    »Sie wirkten seltsam. Es schien beinahe, als ob sie keinem der bekannten Stämme angehörten. Nicht einmal wie Entzwergte wirkten sie…«
    »Das scheint mir wahrhaft sonderbar. Zwerge, die keine Zwerge sind, sind seltsame Zwerge… Doch Ihr sagt, da ist etwas, das Ihr allein mit mir teilen wollt. So sprecht, Höchster, was ist es?«
    »Mein Verwalter, Ihr, die Ihr, wie ich selbst, Teil der göttlichen Wirkung im Inneren der Felsen seid, ich vermochte etwas zu rauben, das diesem unheiligen Spuk ein Ende bereiten wird.«
    »Wenn Ihr so sprecht, Priester, wird meine Neugier noch größer, als mein Staunen über all diese Vorgänge ohnehin schon ist.«
    »Dies sind Belange, die einzig die Gliedmaßen der Götter etwas angehen. Wer weiß, wem wir trauen können. Und darum teile ich sie mit Euch allein. Wisset, es gelang mir, ihrem Anführer ein Barthaar zu rauben!«
    »Zwiefach gepriesen sei der Ewige Schmied und ein Lob der Hohen Höhle!«
    Der Gewitzteste unter den Gewitzten griff in seinen Ärmel und zog ein dünnes, leicht gekräuseltes Haar hervor, das er bis jetzt darin verborgen gehalten hatte. »Er mag sich verbergen, ihr Anführer, im Schatten seiner Kapuze und seiner geheimen Gänge, aber hiermit wird sein Name uns so offenbar wie ein Feuer im Dunkeln!«
    Der Große Verwalter neigte den Kopf. Seine Augen leuchteten auf, als er im matten Licht der Leuchtkäfer das Haar sah. Wenn die geheimnisvollen Verschwörer das Ende von Zwerg und Zwergeszwerg brachten, so war es dieses Haar, über das sie stolpern würden!
    Der Verwalter legte dem Priester den Arm um die Schultern. Mit der anderen Hand griff er an seinen Gürtel und holte ein Schlüsselbund hervor. »Flugs, Priesterlichster! Hinab zur verborgenen Höhle, dass wir den Namen ihres Anführers erfahren, um ihn mitsamt seiner Ahnenreihe in den Abgrund des Vergessens zu stoßen!«
     
     
    Gutgroll Zornhold streckte die Hand in Fazzgadts Richtung aus. »Die Eier. Zeig sie noch einmal her, Zwerg.«
    Fazzgadt gehorchte, holte die beiden Eier hervor und reichte sie seinem Häuptling. Nachdenklich wog dieser sie in den Händen. Das Metall seiner falschen Hand klang seltsam auf ihrer Schale. Wenig später legte er das erste auf den Tisch.
    »Ich fürchte, du hast recht. Das hier ist tatsächlich ein ganz normales Ei. Eines wie die, aus denen du, ich und jeder andere hier geschlüpft ist. Guter Stahl aus dem Schoß unserer Mütter, mögen sie tanzen und jubeln in der Hohen Höhle. Aber das hier…«, er drehte das zweite Ei in Händen und zischte missmutig durch die Zähne, »… scheint, und ich sage das nur ungern, wirklich das Ei eines grünen Gierlings zu sein.«
    Fazzgadt blickte ihn an. »Und was bedeutet das?«
    Der Häuptling schaute auf und schüttelte verwundert den Kopf. »Dass daraus aller Wahrscheinlichkeit nach ein grüner Gierling schlüpfen wird. Was dachtest du denn, Zwerg?«
    »Ja, schon, aber, verehrter Häuptling, ich habe den Weg der Neuerung beschritten, um die Söhne meines Bartbruders in die Gänge zu bringen. Und ein Gierling ist ja wohl kaum…«
    »Die Gesetze sind eindeutig!«, schrie Gangwardt Hornfaust dazwischen und knallte seinen Humpen derart heftig auf den Tisch, dass alle Anwesenden hochschraken. Abgesehen natürlich von Hrudgroll Schleuderstein, der sich inzwischen so weit von sich selbst entfernt hatte, dass ihn allenfalls ein berstender Sprengkäfer aufgeweckt hätte.
    Fazzgadt richtete sich auf. »Natürlich, Herr, das sind sie. Aber wie könnte ein Tier, dessen einziger Zweck darin besteht, dem Ehernen Volk als Nahrung zu dienen, Sohn eines Zwerges sein?«
    Das war offenbar zu viel für den Häuptling. Wütend rollte er in seinem Räderstuhl auf Fazzgadt zu. »Hör zu, du impertinenter kleiner Dreckschaufler! Der Ewige Schmied sei mein Zeuge, ich habe die Gesetze nicht gemacht. Aber ich habe sie einzuhalten, genau wie du! Zweimal bin ich schon dort

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