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Astrella 02 - Brudernacht

Astrella 02 - Brudernacht

Titel: Astrella 02 - Brudernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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entgangen, dass ich den Spieß einfach umgedreht habe. Mir war aufgrund deines Verhaltens in meinem Laden klar, du würdest dich an Snake halten. Also brauchte ich Snake nur zu präparieren, indem ich ihm den Sender und den Auftrag gab, dich, egal wie, hierherzulocken. Wobei der Sender nur zur Absicherung diente für den Fall, dass es mit dem Handy irgendwelche Schwierigkeiten geben würde. Du bist praktisch sehenden Auges in meine Falle gegangen.«
    Astrella sah, wie Snake an dieser Stelle richtig stolz abermals gegen seinen Stiefel klopfte. Unvermittelt stieg eine gewisse Hochachtung vor dieser Schlange in ihm auf. Die Ratte hatte es tatsächlich geschafft, vor ihm eine Schau abzuziehen, bei der ihn nichts misstrauisch gemacht hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte Astrella sich wirklich einsam und verlassen. Ob es den beiden alten Männern ebenso ergangen war? In dieser Sekunde wurde ihm klar, auch Pfarrer Bertrams Tod war kein Zufall gewesen. Irgendwie hatten Slim beziehungsweise seine Mutter ihre Hände mit im Spiel gehabt.
     
    Endlich hatte Micha den Wald erreicht. Eine innere Stimme sagte ihm, mit dem Wagen besser nicht direkt bis zum Gartenhaus zu fahren, sondern ihn irgendwo abzustellen. Er war von oben bis unten schweißnass, und das lag nicht nur an der Hitze.
    Micha stieg aus und hastete los, als ihm der Anruf einfiel. Danach würde er das Mobiltelefon ausschalten, damit es nicht im falschen Augenblick klingelte. Er zog das Telefon aus der Tasche und wählte eine bestimmte Nummer.
     
    »Gut, ich musste zwar damit rechnen, dass du mit Snake zu den Bullen fahren würdest, aber das Risiko war akzeptabel. Andererseits war es gar kein Risiko. Denn wenn ich dich richtig eingeschätzt hatte, würdest du genau das nicht tun, weil du ja selbst noch im Dunkeln tapptest und somit gezwungen warst, erst einmal Snake zum Reden zu bringen. Außerdem täusche ich mich nie in Menschen. Die meisten davon sind sowieso nur hinterfotzige Schweine, das macht die Sache leichter.«
    Astrella meinte einen bitteren Unterton aus dieser letzten Bemerkung Slims herauszuhören. In jeder anderen Situation hätte er ihm leid getan für das, was er wohl erlitten hatte.
    »Deshalb sagte ich Snake genau, was er zu tun und wie er sich zu verhalten hatte. Unterwegs rief er mich dann an und bestätigte, dass du ihm auf den Fersen warst. Und natürlich sah ich auch, wie du an meinem Laden vorbeigeschlichen bist. So wusste ich wenigstens, was für ein Auto du fährst. Also hatte ich genug Zeit, um die anderen auf Trab zu bringen. Und den Rest kennst du ja. Wir werden …«
    »Meinst du nicht«, hakte nun erstmals Cash an diesem Punkt ein, »wir sollten uns so langsam beeilen? Sonst kommt noch irgend so ein verdammter Wanderaffe vorbei und stört uns. Draußen steht immerhin noch seine Karre. Außerdem sollte einer von uns hinausgehen und Micha abfangen.«
    Bei diesem Namen begann Maxi wie wild an ihren Fesseln zu rütteln. Was Astrella klarmachte, dass dieser Micha offenbar der Freund dieser Frau war. Und ebenso klar wurde ihm: In den nächsten Minuten sollte hier ein eiskalt geplanter dreifacher Mord durchgeführt werden. Zum ersten Mal in seinem Leben verspürte er Angst. Aber es war nicht diese Angst um das eigene Leben, sondern die Angst davor, dass es fortwährend mehr Menschen wie von dieser Bande hier gab und sich deshalb das Rad der Menschheitsgeschichte rückwärts drehte zur Urzeit hin, als sich die Menschen noch mit Grunzlauten verständigten. Angst um sein eigenes Leben hatte Astrella schon deshalb nicht, weil er nicht vorhatte, auch nur die kleinste Chance auszulassen, die sich ihm bot.
    »Ach, was«, meldete sich Babyface zu Wort. »Der Warmduscher kommt sowieso nicht. Der hat die Hosen gestrichen voll und wird sich hüten, wegen der Tussi hier anzumarschieren. Um den müssen wir uns anschließend kümmern. Fangen wir endlich an.«
    Astrella beobachtete Slim, der die beiden Schränke ob dieser Unterbrechung anschaute, als wäre er sich nicht schlüssig, ob er ihre Diskussion als unverschämte Störung auffassen sollte oder als einen wertvollen Hinweis. Er entschied sich für die zweite Möglichkeit.
    »Ja, Ihr habt recht. Also fangen wir an! Zuerst mit ihm.«
    »Warum nicht mit ihr?«, begehrte Snake auf. »Ich könnte sie ficken, während ihr sie erwürgt. Dann stirbt sie, während sie einen Orgasmus hat, und das Schwein da muss zuschauen, ohne es verhindern …«
    Slim warf Snake einen Blick aus seinen gläsernen

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