Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Astrella 02 - Brudernacht

Astrella 02 - Brudernacht

Titel: Astrella 02 - Brudernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
Vom Netzwerk:
schwarzen Augen zu, der ihn verstummen ließ.
    Sofort bauten sich Cash und Babyface neben Astrella auf. Der ahnte, was die beiden Schränke vorhatten. Er bewegte sich heftig, doch ohne Erfolg. Wenig später hatten sie unter Gelächter und höhnischen Bemerkungen ein Seil um seinen Brustkorb gelegt. In die noch lockere Schlaufe steckte Cash eine Metallstange. Astrella begriff, dass sie diese nun nur noch zu drehen brauchten, um ihm die Luft abzuschnüren. So wie sie es bei Klimnich gemacht hatten. Aber das hieße ja, die ganze Bande war in die Morde verwickelt. Außer Slim hatte sie während seiner Ohnmacht angewiesen, was sie zu tun hatten.
    Snake fragte irgendetwas mit Polizei und wo seine Freunde und Helfer denn jetzt gerade wären. Slim schien das Ganze ungerührt zu beobachten, als handle es sich um irgendeinen interessanten Versuch. Astrella achtete nicht weiter auf das Geschwätz und zwang sich wieder zur Ruhe. Es hatte keinen Wert, seine Kräfte durch Strampeln unnütz zu vergeuden. Er musste vielmehr Zeit gewinnen. Wunder brauchten einfach ihre Zeit. Deshalb hoffte er, den Quälereien der Mörderbande so lange wie möglich widerstehen zu können. Und da begann Cash, die Metallstange zu drehen.
    Astrella versuchte zwar, durch die Nase zu atmen, doch schon spürte er die Adern an seiner Stirn anschwellen, alles um ihn herum vergrößerte und verzerrte sich gleichzeitig; in seinem Schädel unternahmen irgendwelche Verrückten Probebohrungen, dabei gab es dort doch überhaupt kein Erdöl; über ihm schimmerte die Wasseroberfläche eines Swimmingpools, von der Luftblasen zu ihm hinunterdrückten, um genau in dem Moment zu platzen, in dem er hätte einatmen können; von allen Seiten kamen schwarze Wolkenwände auf ihn zu, irgendein Berserker verwechselte seinen Brustkorb mit einem Amboss. Dann hatten die Wolkenwände ihn endlich erreicht, begleitet von Charles Trenet, der ›La mer‹ sang. Astrella war angenehm überrascht, als er feststellte, dass die Wolken weich wie Watte waren und ihn auf einen Schlag von allen Schmerzen erlösten.

29
    »Alles, was laufen kann, raus!«, brüllte Zillmann in den Hörer. »In zwei Minuten ist Abfahrt. Ich bin schon auf dem Weg zu euch runter. Ach, und schusssichere Westen mitnehmen.«
    Zillmann war stinksauer. Beinahe fünf Minuten hatte es gedauert, bis er von dem Anruf dieses Micha erfahren hatte. Noch während er sich alles Notwendige schnappte, rief er beim Revier an. Wenigstens war Martin Eck am Apparat, dem er nicht erst alles lang und breit erklären musste.
    Als er draußen in sein Fahrzeug stürzte, wunderte er sich nicht, dass Eck ebenfalls bereits in einem der Streifenwagen saß.
     
    Micha hatte genug gesehen. Maxi lebte noch. Er hätte schreien können vor Freude und zugleich ob des in ihm aufflammenden Hasses auf diese Mörderbande. Ihm wurde klar, es kam jetzt auf ihn an, allein auf ihn. Denn wenn sie den ihm unbekannten Mann ermordet hatten, würden sie dasselbe zweifellos mit Maxi tun. Und als er Peggy erkannte, die etwas abseits stand, praktisch allein, hatte er eine Idee. Er wog das Springmesser nochmals in seiner Rechten, schlich zur Tür und richtete sich auf. Vermutlich war es seine einzige Chance. Noch ein letztes Mal atmete er tief durch. Jetzt konnte ihm nur noch Gott helfen.
     
    Die Tür wurde aufgerissen, ein einzelner Mann stürzte herein, ließ ihnen keine Zeit zu einer Reaktion, stürmte zur allein stehenden Peggy, packte sie von hinten und hielt ihr ein Springmesser an die Kehle.
    Die Mitglieder der Bande brauchten einige Sekunden, bis sie die veränderte Situation erfassten.
    »Macht sie los«, schrie Micha sie an. Auf seiner Stirn stand der Schweiß. »Sofort, oder ich schneide ihr die Kehle durch.«
    Peggy starrte mit kreidebleichem Gesicht auf Babyface. Der wollte einen Schritt auf Micha zu machen, doch Cash hielt ihn zurück. Danny hingegen hatte bei Michas Hereinstürmen einen leisen Aufschrei von sich gegeben und sich schnell an Slims Seite gedrückt. Diesem war keine Reaktion anzusehen; es schien gerade so, als ginge ihn die ganze Sache überhaupt nichts an und wäre nicht mehr als eine überflüssige Unterbrechung des Ganzen.
     
    Mit Blaulicht und Martinshorn rasten die insgesamt fünf Wagen von Kripo und Streifendienst durch Ravensburg in Richtung Norden. Trotzdem ging es Zillmann nicht schnell genug vorwärts. In Weingarten schlossen sich zwei weitere Streifenwagen an.
    »Und Sie sind sich sicher, dass der Junge den Weg genau so

Weitere Kostenlose Bücher