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Astrilandis Buch 1

Astrilandis Buch 1

Titel: Astrilandis Buch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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Türgriff. Das musste das Orakel sein.

9. Kapitel
     

Das Orakel von Tondoros
     
    Zaghaft klopfte Hero an die schwere Türe. Nichts rührte sich. Er wartete einen Moment, dann verstärkte er sein Klopfen, doch es blieb still. Schließlich hämmerte Hero mit aller Kraft gegen die Türe und nach wenigen Momenten öffnete sie sich wie von Geisterhand, sie verschwand förmlich im angrenzenden Fels. Hero blickte in eine finstere Höhle, die völlig unbewohnt schien, doch dann hörte er schlurfende Geräusche und Cid begann zu bellen.
    Ein kleines Weiblein mit grauen Fetzen am Leib und hervorstehenden Zähnen sah ihn blinzelnd von unten an. Sie war barfuss und ihre ganze Gestalt glich eher einem Insekt als einem Menschen. Hero fragte sich einen Moment lang, ob er hier nicht falsch war. Doch bevor er eine Frage stellen konnte, erklang aus dem Hintergrund der Höhle eine glasklare Stimme: „Herein mit dem jungen Herrn!“ Das Weiblein wich zur Seite, um Hero Platz zu machen. Jetzt, nachdem sich Heros Augen an die Dunkelheit der Höhle gewöhnt hatte, erkannte er einen Lagerplatz, der mit weißen Ziegenfellen ausgelegt war und darauf saß, ganz in weiße Gewänder gehüllt, eine dunkelhäutige Frau, die mit einer einladenden Geste, den Besucher an ihre Seite bat.
    Hero näherte sich mit zögernden Schritten und nahm auf dem vorgesehenen Fell Platz. Er war wie geblendet von den leuchtenden Augen und der Schönheit dieser Frau und wagte nicht, das Wort an sie zu richten. Diese blickte ihn mit Interesse an und sagte: „Ich bin Myrta, die Hüterin der Himmelsbotschaften, die von den Göttern an die Sterblichen weitergegeben werden. „Dein Vater hat Dich mir schon beschrieben, aber dass Du Deiner Mutter so ähnlich siehst, hätte ich nicht erwartet, Sohn des Wassers und der Erde.“ So hatte Hero noch niemand genannt und er blickte erstaunt in das freundliche Gesicht. Ein Lächeln huschte über das Antlitz der Frau und sie sprach mit ihrer klaren Stimme weiter: „Wir“ und dabei zeigte sie auf zwei Gestalten, die im Hintergrund der Höhle saßen, „haben Dich bereits erwartet. Erst jetzt sah Hero, dass noch zwei weitere Frauen im hinteren Teil der Höhle standen und ihn mit leuchtenden Augen beobachteten. Die Götter haben uns Dein Kommen vorhergesagt und wie ich sehe, bist Du jetzt da.“
    Hero fühlte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Von den Göttern wussten diese Frauen, dass er zum Orakel kommen wollte? Schon auf dem Wege hinunter in die Schlucht hatte er sich immer wieder die Frage gestellt, was er denn hier suchte und warum es ihn zu diesem Ort trieb. Als ob die weiße Frau seine innere Stimme gehört hätte, antwortete sie: „Es ist Dein Schicksal, hierher zu kommen und die Insignien Deiner Macht entgegenzunehmen, wie es vorher alle Herrscher von Astrilandis getan haben.“ Hero hatte bis jetzt stumm zugehört, aber nun sagte er:
    „Liebe Frau, mich hat der Zufall hier her geführt und erst als ich vor Eurer Türe stand, ahnte ich, dass ich hier das Orakel finden würde. Und ich hoffe und wünsche mir, willkommen zu sein und Euer Wohlwollen zu erhalten.“ Die weiße Frau lächelte nur. Sie stand auf und sagte:
    „Lege dieses Schwert ab, damit wir es dem wahren Besitzer zurückgeben können.“ Hero wagte nicht, ihr zu widersprechen und legte Krotos Schwert vorsichtig auf das Felllager. „Ich werde Dich nun den anderen vorstellen, die genau so neugierig sind, deine Bekanntschaft zu machen, wie ich.“ Auch Hero war aufgestanden und folgte der weißen Frau zögernd in den hinteren Teil der Höhle. Auf schwarzen und grauen Fellen saßen hier zwei Frauen, die sich kaum von der Felswand abzuheben schienen, so unscheinbar und durchsichtig war die eine und die andere schwarz wie die Wand selbst. Ihr geisterhaftes Aussehen flößte Hero Furcht ein. Auch Cid legte die Ohren an und begann zu winseln.
    Die graue der Frauen erhob sich und ging auf Cid zu. Sie kniete vor ihm nieder und nahm seine verletzte Pfote in die Hand. Hero hatte völlig vergessen, dass sein Wolf noch immer humpelte und sicher Schmerzen hatte. Vorsichtig löste sie Heros Haarband, gab es ihm zurück und legte ihre rechte Hand auf die verletzte Pfote. Cid hatte den Kopf schräg gelegt und sah ihr wie gebannt zu, er gab keinen Laut mehr von sich.
    Als sie den Kopf hob, um Hero anzusehen, bemerkte dieser, dass die Frau leuchtend blaue Augen hatte und ihr Gesichtsausdruck so freundlich war, dass ihm warm ums Herz wurde. Sie sagte, indem sie Cids

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