Aszendent Liebe: Roman (German Edition)
die Wand zu stellen, um mit der Umgebung zu verschmelzen, aber selbst Doug, der über die perfekte Art, mich zu ignorieren, zu verfügen scheint, wird mich dort wahrscheinlich bemerken. Dann sehe ich plötzlich die Lösung. An der hinteren Wand befindet sich eine große, industrielle Spüle (natürlich weiß) und darunter ein Regal voller weißer Baumwollwaschsäcke. Ich werfe mich auf den Boden, zerre die Säcke heraus, quetsche mich hinein und ziehe die Säcke über mich.
Die Tür öffnet sich, und Doug betritt die Waschküche. Er spricht mit einer blonden Frau, die aussieht, als wäre sie ein Model für einen Katalog für unglaublich große, schwedische Frauen mit Melonenbrüsten. Sie lacht, eigentlich quietscht sie über etwas, das Doug gesagt haben muss, und ihre Zähne sehen wie regelmäßige Chickletkaugummis aus. Ich hasse sie.
»Oh, Douglas, du hast so einen coolen Humor!« Sie klopft ihm spielerisch auf den Arm, und ich überlege, ihr, natürlich spielerisch, eine Faust in diese perfekten Zähne zu rammen. Wer nennt ihn Douglas? Er hasst es, Douglas genannt zu werden, außer von großen Models mit Melonenbrüsten, wie es scheint.
»Ich nenne sie nur so, wie ich sie sehe«, sagt Doug und grinst sein »Ach Mensch«-Grinsen. Er hat seinen Wäschekorb in der Hand, unseren Wäschekorb. Wann hat er den denn mitgenommen? Ich habe ihn bei Winners gekauft. Es ist die Kopie eines teuren Designerkorbes. Es ist nicht wichtig, dass es ein falsches Designerteil ist. Der Punkt ist, dass ich diesen Wäschekorb mag. Ich erinnere mich nicht, dass er in seinem Haufen geteilter Sachen lag, als er ausgezogen ist. Der Schweinehund muss noch mal ins Haus geschlichen sein, um ihn zu holen! Er hat sich immer wieder in unser Haus geschlichen! Ich fühle mich verletzt. Wie kann er es wagen , unser Haus heimlich zu betreten. Was hat er sonst noch geklaut? Ich muss daran denken, morgen einen Schlosser anzurufen. Wenn er glaubt, er könne kommen und gehen, wie er will, nur weil er für einen Teil bezahlt, dann sollte er besser noch mal darüber nachdenken. Ich würde ihn am liebsten sofort ausschimpfen und ihm diesen Korb aus seinen Händen reißen, aber ich verstecke mich unter der Spüle in seiner Waschküche. Und ich nehme an, er würde zuerst eine Erklärung dafür hören wollen.
»Ruf mich doch einfach später mal an?«, sagte Melonentittie, während Doug seine Wäsche, ohne die Hälfte seiner Socken, die sich in meiner Handtasche befinden, in den gestohlenen Wäschekorb legt. Ich sehe, wie er im Nacken rot anläuft. Melonentittie ist zu weit gegangen. Jetzt wird Doug ihr sagen, dass er lieber Doug und nicht Douglas genannt wird. Und dass er gerade erst eine sehr ernste, lange Beziehung beendet hat. Und dass sein Herz gebrochen und er sich noch nicht sicher ist, ob er schon über mich hinweggekommen ist, und dass er ernsthaft darüber nachdenkt, dass wir wieder zusammenkommen. Und dass er aufdringliche Frauen nicht leiden kann und dass sie einfach verschwinden soll.
»Ich denke, den Anruf kann ich mir sparen und dich sofort zum Abendessen einladen«, sagt Doug und versucht, cool auszusehen, indem er sich an den Trockner lehnt. Wem will er was vormachen? Melonentittie lacht und wirft ihre Haare zurück. Sie trägt einen Fitnessdress, der aussieht, als sei er für den roten Teppich gemacht und nicht, um darin zu schwitzen. Ich meine, wer trainiert schon ohne einen Sport-BH, und sie trägt keinen – weder einen Sport-BH noch sonst einen. Ich bemühe mich, ihr zugutezuhalten, dass ihre BHs vielleicht gerade alle in der Wäsche sind, aber ich glaube nicht so recht daran. Jetzt leckt sie sich tatsächlich die Lippen, als wäre das hier ein Vorsprechen für einen Porno. »Du wusstest wohl schon, dass ich dich das fragen würde«, fügt er hinzu. Sie schubst ihn noch einmal spielerisch, und ich stelle mir vor, wie es sich wohl anfühlen würde, ihr einen spielerischen Schubs von der Lions Gate Bridge zu geben.
»Veräppelst du mich?« Sie wirft ihre Haare wieder nach hinten. Ich bin überrascht, dass sie noch kein Karpaltunnelsyndrom entwickelt hat, bei all dem Haarewerfen. Man sollte meinen, dass ihre Handgelenke nachgeben oder dass sie merkwürdig aussehende, kräftige Armmuskeln entwickeln würde. »Ich hätte dir nicht erzählen dürfen, dass ich zu einer Hellseherin gehe. Jetzt hältst du mich für verrückt.« Ich nicke. Los, Doug, sag ihr, dass sie verrückt ist. Dann lauf weg. Lauf am besten nach Hause .
»Nein, ich halte
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