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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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schüttelt den Kopf. »Mit der ›Signatur‹ ist das Verhalten des Straftäters am Tatort gemeint.« Er mustert mich genau, als überlege er, ob er fortfahren solle. »Jenes Verhalten, das über das hinausgeht, das unbedingt nötig ist, um das Verbrechen zu begehen. Ein charakteristisches Verhalten.«
    »Ach so.«
    »Es gibt bei diesen Fällen keine Signatur«, sagt Dr. Lenz herrisch. »Es ist nur eine Inszenierung. Aber die Trophäen in Kalifornien weichen kein Jota voneinander ab.«
    »Trophäen?« echoe ich. »Was für Trophäen?«
    »Warum sagen Sie uns das nicht?« fragt Mayeux’ Partner und richtet einen Zeigefinger auf meine Brust.
    Es wird still im Raum, und in diesem Augenblick spüre ich das erste Kräuseln echter Furcht in meiner Brust. »Bin ich bei diesem Fall ein Verdächtiger?«
    Mehrere Personen wechseln Blicke, niemand sieht mich direkt an.
    »Muß ich einen Anwalt rufen?«
    Schließlich bricht Baxter das Schweigen. »Mr. Cole, ich werde Ihnen reinen Wein einschenken. Ich bin nicht nur ein Special Agent. Ich bin der Leiter der Investigative Support Unit des FBI. Wir erstellen Täterprofile und helfen der örtlichenPolizei, gewalttätige Serientäter zur Strecke zu bringen, ob es nun Mörder, Vergewaltiger, Brandstifter, Bombenleger oder Kidnapper sind. Wenn Verbrechen dieser Art gemeldet werden, wird die Person, die sie gemeldet hat, immer als Verdächtiger angesehen. Serientäter melden ihre Verbrechen ziemlich oft selbst, um ihre Taten zu verschleiern oder sich daran zu delektieren, bei einer Ermittlung zu helfen, die sie selbst zum Ziel hat. In diesem Fall haben Sie all diese Verbrechen gemeldet. Als man mich gestern abend über diese Situation in Kenntnis setzte, hat die Einheit eine umfassende Überprüfung Ihres Hintergrunds eingeleitet, einschließlich all Ihrer Aktivitäten in den letzten beiden Jahren. Das klingt drastisch, ist aber das übliche Verfahren.«
    Baxter schaut auf seine Uhr, die er auf Art des Militärs mit dem Zifferblatt nach innen trägt. »Dr. Lenz und ich haben in den letzten Stunden ein vorläufiges Profil des Täters bei diesen Mordfällen erstellt. Und ehrlich gesagt war das eine der schwierigsten Aufgaben, die wir jemals übernommen haben. Zu diesem Zeitpunkt werde ich Ihnen nicht sagen, wieso, doch Dr. Lenz ist der Ansicht, daß Sie in diesem Fall wahrscheinlich nicht der Mörder sind. Ich schließe mich dem an. Ich will damit nicht behaupten, daß Sie nicht auf irgendeine Art und Weise darin verwickelt sein könnten – es wäre unverantwortlich von mir, diese Möglichkeit auszuschließen –, aber ich bin bereit, vorerst von der Annahme auszugehen, daß Sie der sind, der Sie zu sein behaupten ... ein guter Samariter, der sich an die Behörden wendet, um daran mitzuwirken, daß der Gerechtigkeit Genüge getan wird. Offensichtlich ist in diesem Augenblick auch das Leben anderer Frauen in Gefahr. Eine kooperative Atmosphäre wäre zu diesem Zeitpunkt das Beste für uns alle. Wenn Sie einen Anwalt hinzuziehen möchten, ist das Ihr gutes Recht, doch zu diesem Zeitpunkt beabsichtigt hier niemand« – Baxter wirft den Beamten der Polizei von New Orleans einen scharfen Blick zu –, »Sie irgendeines Verbrechens zu beschuldigen.«
    Als er fertig ist, sagt niemand etwas. Alle außer Baxter undLenz scheinen ihre Schuhe zu betrachten. Ich begehe vielleicht den schlimmsten Fehler meines Lebens, doch ich entschließe mich, Baxter zu vertrauen, zumindest so weit, daß ich keinen Anwalt anrufe.
    »Was für Trophäen?« frage ich erneut.
    »Ungewöhnliche«, sagt Baxter nachdenklich.
    »Vielleicht ist er Präparator«, scherzt Mayeux’ Partner und blinzelt ihm zu.
    »Notieren Sie das, Maria«, sagt Chief Tobin und sieht zu, wie die Brünette über ihren Notizblock herfällt.
    »Präparatoren entnehmen keine Drüsen «, sagt Dr. Lenz verächtlich.
    »Die Polizei von Houston hat uns mitgeteilt, daß er den ganzen gottverdammten Kopf mitgenommen hat«, faucht Mayeux, nicht bereit, den arroganten Tonfall des Psychiaters hinzunehmen. »Und das hat er auch hier gemacht.«
    Ich suche nach einem Stuhl, auf den ich mich setzen kann, aber niemand bemerkt es. »Jemand hat Karin Wheat den Kopf abgeschnitten?« flüstere ich.
    »Diese Information ist geheim«, sagt Baxter.
    Mayeux schnaubt nur angesichts dieser Geheimniskrämerei.
    »Das stimmt nicht ganz, Mr. Cole«, berichtigt Chief Tobin. »Jemand hat Miss Wheat den Kopf abgeschnitten, aber diese Information ist nicht geheim. Doch ich

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