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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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erfassen, denn völlig unvermittelt sank Creed neben ihr gesenkten Hauptes auf ein Knie. Sie warf ihm einen überraschten Blick zu. Das Ganze wurde immer schräger. »Was zum Teu…«
    »Ich tue alles nur für Monk«, sagte er mit Ergebenheit in der Stimme. »Hallo, Pater.«
    Neben ihr verharrte Rand vollkommen reglos, ehe er ungläubig hervorstieß: »Hallo, Vater.«

18
    Der Raum wurde von den gleichmäßig brennenden Flammen von einem Dutzend Öllampen erhellt, die man auf mehreren steril aussehenden, weißen Arbeitsflächen entlang der Wände platziert hatte. Rand war mehrere Male in den Labors von Rydell Pharmaceuticals gewesen, um Dakota abzuholen. Dieses hier entsprach etwa einem Viertel der Originalgröße, allerdings war es ein perfekter Nachbau einer der von den Teams genutzten Testeinheiten. Er sah, wie Dakota große Augen bekam, als sie sich ebenfalls umschaute.
    Abgesehen von den Mauern, die wahrscheinlich schon vor tausend Jahren errichtet worden waren, unterschied sich dieser Bereich in keiner Weise von den Labors, die sie ihm gezeigt hatte. Creed hatte recht. Alles supermodern und nur vom Allerfeinsten. Und so verdammt noch mal furchterregend.
    Computer, Abzugshauben, Laborgläser, Elektronenmikroskope, Analyseapparate – irgendwo in der Nähe hörte Rand das Wummern eines Generators. Oder vielleicht war es auch sein eigener heftig pochender, unregelmäßiger Puls. »Wie hast du es bloß geschafft, aus einem Hochsicherheitsgefängnis auszubrechen?«, wandte er sich an seinen Vater. Der trug eine grobe Mönchskutte und ein dazugehöriges Silberkreuz an einer schweren Silberkette um den Hals. Das Kreuz sah aus, als sei es uralt.
    Paul musterte ihn über die Flamme seines Feuerzeugs hinweg, die er an die Spitze seiner Zigarre hielt. »Bin ganz einfach zur Tür hinausspaziert. Wie schon so oft in den letzten fünfundzwanzig Monaten und drei Tagen.« Er lächelte. »Geld vermag eine Menge Räder in Gang zu setzen und schmiert so manche aufgehaltene Hand. Mein Leben in Capanne war
ziemlich
angenehm. Ich hatte Diener« – er streckte eine Hand aus und zog Creed an seine Seite – »wie den treu ergebenen Szik hier, und …«
    »Sein Name«, blaffte Rand, »lautet Seth Creed.«
    Paul zuckte die Achseln. »Das ist nur sein angenommener Name. Eigentlich stammt mein Szik hier aus Budapest, nicht wahr, mein Sohn?«
    Creed senkte sein Haupt. »Ja, Pater.«
    Rand strich sich mit der Hand übers Kinn. Ihm war speiübel. So etwas wie sexuelle Schwingungen zwischen den beiden spürte er nicht. Er vermutete, dass es kaum etwas so Alltägliches war, das diese beiden miteinander verband. Sie teilten etwas, das kompliziert war – und abartig. Was immer es war, das dieses kranke Verhältnis zusammenkittete, sie schienen eher König und Leibeigener oder Puppenspieler und Marionette zu sein als Sexualpartner. »Creed hat also die ganze Zeit für dich gearbeitet?«
    »Und dich angeheuert, auf meinen Wunsch.«
    »Prima. Großartig. Wie auch immer«, ging Dakota dazwischen und schob sich leicht vor Rand. »Worauf willst du hinaus? Denn ich sage jetzt noch einmal, was ich dieser Marionette hier auch schon gesagt habe: Ich werde dir in keiner Weise helfen. Weder jetzt noch sonst irgendwann.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und baute sich breitbeinig vor ihm auf. »Weiße Königin bedroht schwarzen was auch immer.«
    In Pauls Augenwinkel zuckte es ganz kurz. Oder vielleicht war es auch nur Rands Einbildung. »Glaubst du etwa, eine Operation wie diese lässt sich von heute auf morgen bewerkstelligen?«, fragte Paul, als hätte sie überhaupt nichts gesagt. »Ich wusste, dass ich auf Dakotas Zusammenarbeit angewiesen sein würde, wenn ich eine stabile Version von
Rapture
herstellen wollte, die sich transportieren lässt. Immer nur in kleinen Chargen, versteht sich. Alles wird direkt hier auf Agion Oros produziert.«
    »Dich wie ein Mönch zu verkleiden, macht dich noch lange nicht zu einem. Was wird wohl passieren, wenn die echten Mönche, die hier leben, dir auf die Schliche kommen?«
    »Ich
bin
ein ›echter‹ Mönch«, sagte Paul und machte mit den Händen Anführungszeichen in die Luft. »Ich komme schon seit zwanzig Jahren hierher. Jeder hier
weiß
, wer ich bin. Wir bleiben hier unter uns und beten.« Er lächelte kalt. »Oder besser gesagt,
sie
beten, und ich arbeite in meinem Labor. Jeder auf seinen Platz.«
    Und dann, völlig aus dem Zusammenhang gerissen: »Glaubst du wirklich auch nur für einen Moment, ihr

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