Atemlos - Toedliches Erbe
ließ den Blick suchend über das wüste Durcheinander aus üblen roten und weißen Narben schweifen, dann drückte er die rot glühende Zigarrenspitze auf die Innenseite von Creeds Ellbogen.
Der Regisseur zuckte weder zusammen noch ließ er auch nur den geringsten Laut vernehmen, als das Fleisch knisternd verbrannte. Der süßliche, ekelhafte Geruch verschmorten Fleisches ließ Dakota würgen. Schwarze Flocken verdunkelten ihr Gesichtsfeld, und sie sackte in Rands Griff in sich zusammen. Eben noch völlig schlaff und von Übelkeit geplagt, bekam sie im nächsten Augenblick ohne jede Vorwarnung einen heftigen Stoß versetzt und wurde gegen Paul und Creed geschleudert. Sie prallte gegen die beiden Männer und schlug in einem wirren Durcheinander aus Armen und Beinen hart auf den Boden.
Einer von ihnen lastete zentnerschwer auf ihr, und sie spürte den Arm eines Mannes unter sich – oder auch dessen Bein. Sie konnte überhaupt nichts sehen, als plötzlich die Hölle losbrach: Schüsse wurden abgefeuert, Männer brüllten, schnelle Schritte donnerten über den Boden, Chaos. Sie wusste nicht, was sie tun sollte: den Kopf einziehen, weglaufen und sich verstecken oder ihre .38er finden und von diesen verdammten fünf Patronen Gebrauch machen.
Mit Mühe befreite sie sich und versetzte Creeds nackter Schulter einen Stoß, wobei sie die tiefen Einschnitte und Verbrennungen in seiner Haut aus nächster Nähe und auf erschreckend intime Weise zu Gesicht bekam. »Runter von mir! Geh schon runter!« Sie stieß gegen seine Brust und versuchte, ihn von ihrer Hüfte herunterzuwälzen. Der Kerl war wie tot und verdammt schwer. Ganz in der Nähe erblickte sie Pauls zerbrochene Brille und seinen ausgestreckten Arm, der wie weggeworfen aussah und sich nicht bewegte.
Als Schüsse abgefeuert wurden, zuckte sie zusammen. Ein Mann schrie auf. Weitere Schüsse. Noch mehr Schreie. Zersplitterndes Glas. Das Geräusch von Metall auf Metall.
Sie bot jede Unze der ihr noch zur Verfügung stehenden Energie auf, und endlich fiel Creed wie ein toter Fisch herunter. Schwer atmend stützte sich Dakota neben ihm auf ihren Ellbogen und versuchte, sich einen Reim auf das zu machen, was sie da vor sich sah. Dort, wo eigentlich sein Kopf sein sollte, befand sich ein großes, blutverschmiertes Loch. Sie schmeckte Galle und versuchte, sich wie ein Krebs rückwärtskrabbelnd zu entfernen. »Oh mein Gott, oh mein Gott!«
Irgendwo außerhalb ihres Gesichtsfeldes gab es eine unglaublich laute Explosion. Noch damit beschäftigt, wieder auf die Beine zu kommen, zuckte sie zusammen, rutschte weg, kam wieder hoch und sah, dass sie in einer Lache glänzenden Blutes kauerte, die sich auf dem Steinfußboden ausbreitete.
Dieses kranke Arschloch von einem Samenspender wollte Dakota lebend. Rand dagegen war entbehrlich. Als Paul und Creed ihre kleine Nummer aufführten, hätte er den dezenten Befehl, ihn umzulegen, um ein Haar überhört.
Doch dann hatte er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrgenommen und Dakota auf Teufel komm raus aus dem Weg gestoßen, als einer von Pauls Männern sie zu trennen versuchte. Sie wegzustoßen, bevor er angegriffen wurde oder man aus kürzester Entfernung auf ihn schoss, war eine Entscheidung im Sekundenbruchteil gewesen. Ein glatter Durchschuss hätte sie ernsthaft verletzt, vielleicht sogar getötet. Wenn es um ihr Leben ging, war er nicht bereit, ein Risiko einzugehen.
In seiner Hektik war der Stoß deutlich heftiger ausgefallen als beabsichtigt. Mit einem überraschten Kreischen schoss sie Kopf voran wie eine Bowlingkugel gegen Paul und Creed, woraufhin sie alle zusammen eine Bruchlandung hinlegten.
Als der erste Kerl ihn ergreifen wollte, packte Rand den Lauf der Uzi mit einer Hand an der Mündung und rammte ihm die Innenfläche seiner anderen Hand unter die Nase, womit er ihm die Waffe entriss und gleichzeitig das Nasenbein brach. Jetzt hatte er das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Er schwang den Kolben der Halbautomatik herum und versetzte ihm damit einen Uppercut ans Kinn. Mit einem leisen Murmeln sank sein Gegner zu Boden.
Der nächste Kerl, groß und gebaut wie ein Fels, schlang Rand die Arme um die Hüfte und versuchte, ihn zu Tode zu quetschen. Er spürte erst eine, gleich darauf eine zweite Rippe knacken und verpasste ihm einen Kopfstoß. Der Kerl drückte nur noch fester zu. Eine dritte Rippe ging zu Bruch.
Plötzlich tauchte Nummer drei direkt neben ihnen auf und drosch ihm mit irgendeinem verdammt
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