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Atemlose Begierde

Atemlose Begierde

Titel: Atemlose Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Sander
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Victoria stellte
mich verschiedenen Menschen vor, die mir ihre Anerkennung ausdrückten. Ich war
eingehüllt in eine Wolke des Glücks. Plötzlich stand er da. Mein schwuler Freund
Rick. Mein Herz erbebte, als ich ihn sah. Er war im klassischen schwarzen Anzug,
mit weißem Hemd. Sehr förmlich, wohl für seinen Auftritt bei Rorys Familie
gerüstet. Tara bemerkte meine Reaktion. Sie drehte sich um, erspähte ihn und
rollte mit den Augen.
    »Kennst du den?«
    »Ja, ein wenig«, stammelte ich.
    »Er ist Sammler, nicht?«
    »Ja.«
    »Na dann, nichts wie hin.« Sie lachte vielsagend.
    Noch bevor ich bei ihm war, schoss Victoria auf mich zu. »Da ist eine
Frau am Telefon, die sagt, dass sie dich schon den gesamten Tag erreichen will.
Ich habe versucht, dich von ihr abzuschirmen. Sie hat etwas sehr Obsessives. Sie
ist noch am Telefon im Büro, wenn du möchtest?«
    »Wie heißt sie?«
    »Michelle Hendford.«
    »Michelle!«
    Ich lief an Rick vorbei ins Büro.
    »Michelle? Wie geht’s dir? Ich habe gestern endlos oft versucht, dich
zu erreichen, dein Telefon …«
    Sie fiel mir ins Wort.
    »Mein Telefon ist weg. Mir geht’s wieder besser, aber verzeih mir,
dass ich nicht kommen kann. Es tut mir leid, wie ich mich gestern benommen habe.
Ich war auch heute nicht bei der Arbeit.«
    Ihre Stimme war zart und geknickt.
    »Aber es ist alles nach deinen Wünschen gelaufen?«
    »Ich weiß gar nicht mehr, was gelaufen ist. Ich hab irgendwann mein
Bewusstsein verloren. Erzähl ich dir ein anderes Mal. Was du aber wissen
solltest, der Kerl, der sich da für dich interessiert, hatte die Hände im Spiel.
Die Jungs haben von einem zwielichtigen Typen geredet, der sie immer wieder
bucht. Er steht auf Foto-Handys und versteckte Kameras und son Zeug. Sie
meinten, du scheinst ihn zu kennen.«
    »Michelle, wie meinst du das? Ich kenne keine zwielichtigen Typen .«
    Ich bekam es jetzt mit der Angst zu tun. Meinten sie Rick?
    »Das hätte ich auch nicht von dir angenommen. Diese Typen haben ja
selten ein Schild umgehängt, an dem man sie erkennt.«
    Wir mussten jetzt beide lachen, auch wenn mir dabei mulmig wurde.
    »Michelle, seh ich dich morgen?«
    »Ich schau mal, wie’s mir geht, und schick dir ’ne Mail, okay? Wie
läuft’s bei dir?«
    »Phantastisch so weit.« Ich atmete durch.
    »Großartig, ich freu mich darauf, die Ausstellung in Ruhe zu sehen.
Schönen Abend noch.«
    »Ja, dir auch und gute Besserung.«
    Ich wusste nicht, ob ich erleichtert oder schockiert sein sollte. Ich
wollte zu Rick und ihn zwingen, mir klar Rede und Antwort zu stehen.
    Als ich wieder in den Ausstellungsraum trat, war der so dicht mit
Menschen vollgepackt, dass ich keinen Überblick mehr hatte. Wo war er? Ich drängte mich grüßend durch die Menge. Kein Rick. Das
war wohl ein ungeschriebenes Gesetz zwischen uns beiden. Ich ging vor den
Eingang, um ein wenig frische Luft zu schnappen und eine Zigarette zu rauchen.
Ich zündete mir eine an und sog tief in mich ein. Da stand jemand im Halbdunkel,
etwas weiter von der Galerie entfernt. Er rauchte ebenfalls. Ich ging auf ihn
zu.
    »Hi, Rick.«
    »Hi. Schöne Ausstellung. Du bist jetzt ein Star, hm?«
    »Ja, so sehen Stars aus!«
    Mit ausgestreckten Armen drehte ich mich einmal um meine eigene
Achse.
    »Ich weiß, das dachte ich schon immer von dir. Du bist die
glanzvollste Person, die ich kenne.«
    »Danke. Wie geht’s dir?«
    »Gut, ich muss nur leider gleich los, bevor Mr Dunhurst Smith
senior zu Bett geht. Möchtest du nachher noch zu mir kommen?«
    »Rick, wir gehen essen und dann Party! Es ist meine Nacht!«
    »Komm, wann immer du willst.«
    Er drückte mir ein kleines metallisches Kärtchen in die Hand.
    »Das ist der Türöffner. Er öffnet dir jede Tür im Glashaus.«
    Ich wollte es nicht annehmen, ich war zurzeit so verwirrt, dass ich
ihn eigentlich nicht mehr besuchen wollte.
    »Rick, ich weiß so vieles nicht über dich. Bevor ich zu dir kommen
kann, gibt’s ein bisschen Aufklärungsbedarf bei mir.«
    »Komm vorbei, dann klär ich dich auf.« Er lachte. »Nein, wirklich,
bitte komm. Ich nehm an, deine Stunden in London sind gezählt.«
    »Ja. Ich werd sehen.«
    »Mach’s gut, Mädchen.«
    Er zwinkerte mir zu. Die elegante Gestalt verschwand langsam in der
schummrig beleuchteten Gasse.
    »Ach, da bist du!«, rief Tara. »Du stehst im Freien, und drinnen
kocht es. Du bist großartig!«
    »Ich will jetzt was essen, ich hab genug vom Rummel. Sollen wir
gehen?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »Ich komm mit rein

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