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Atemlose Begierde

Atemlose Begierde

Titel: Atemlose Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Sander
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Spaß gehabt.
Du warst plötzlich verschwunden und bist nicht mehr aufgetaucht, dabei hatte ich
Whisky bei dir bestellt.«
    »Oh, tut mir leid, das muss ich wohl überhört haben. Ich bin keine
gute Kellnerin, fürchte ich. Ist Drew jetzt nach Hause gegangen?«
    »Nach Hause wahrscheinlich nicht.« Er grinste.
    »Seid ihr schon lange befreundet?«
    »Befreundet?«
    Er lachte nun laut. »Ja, befreundet, kann man so sagen.«
    Ich sah zum ersten Mal seine Zähne. Sie waren verhältnismäßig klein
im Gegensatz zu seinen anderen großzügig ausgeformten Zügen, und er hatte eine
deutliche Spalte zwischen seinen vorderen oberen Schneidezähnen. Seine Hand
umfasste das Glas in einer Art, die mich auch seine Hände zum ersten Mal genauer
betrachten ließ. Die Finger waren kräftig, die Fingernägel sehr gepflegt, die
Innenflächen seiner Hände schienen aber kleine Schrunden und Schwielen
aufzuweisen. Diese Kontraste entflammten eine unbändige Neugierde in mir. Sein
weißes Hemd war geöffnet, ich konnte sein Brusthaar ansatzweise sehen, seinen
Körperduft riechen. Er bemerkte, wie ich ihn ansah.
    »Hast du Zeit für mich, wenn er nicht kommt?«, fragte er mich.
    »Ich glaub nicht, dass er überhaupt noch kommt«, sagte ich.
    Was sollte ich sagen, ich wusste ja gar nicht, wer in dieser Wohnung
wohnte. Ich wusste aber auch nicht, was ich ihm damit versprach. Er trank
Whisky, ich mein Bier. Ich hatte kein Abendessen gehabt und fühlte mich bald
sehr berauscht, aber ich genoss den Zustand. Es war für meine Begriffe ein
richtiger Ausnahmezustand. Wann stand ich schon mal mit einem für mich
begehrenswerten Mann in einer Bar, war betrunken und flirtete? Er war
unglaublich reizend und charmant. Wir tranken weiter und sprachen über alles und
nichts. Ich war wahnsinnig angeheitert und drauf und dran, mich zu verlieben.
Dann fragte er mich ganz direkt:
    »Was würdest du tun, wenn ich dich bitten würde, auf die Toilette zu
gehen, dein Höschen auszuziehen und es mir unauffällig in meine Sakkotasche zu
stecken?«
    Ich staunte. Musterte ihn. Er meinte es ernst. Wie ferngesteuert
stand ich von meinem Barhocker auf und ging zur Toilette. Ich sah mich im
Spiegel und wunderte mich darüber, was ich im Begriff war zu tun. Dann zog ich
mein Höschen aus. Ich war durch den Alkohol bereits in einem Zustand, der nur
wenige Hemmungen übrig ließ. Kaum war ich zurück, steckte ich ihm mein nicht
mehr ganz frisches Höschen in die Sakkotasche. Er blieb völlig ernst und
bedankte sich.
    »Ich glaub, ich muss jetzt bald gehen, ich habe nichts zu Abend
gegessen und falle wahrscheinlich bald um.«
    »Komm, lass uns was essen gehen. Magst du Chinesisch?«
    Er packte mich an der Hand, und wir gingen in ein nahes Restaurant in
Chinatown.
    Das Personal kannte ihn. Wir bestellten kreuz und quer durch die
Karte. Rick machte endlos Vorschläge und hatte offenbar auch gewaltigen Hunger.
Es türmten sich bald alle Speisen ziemlich zeitgleich auf unserem Tisch. Wir
sahen uns an und mussten lachen, als Entenzünglein, Hühnerkrallen,
Froschschenkel, Seegurken, gebratene Haifischhaut, gedämpfte Klebreisbällchen,
Seetangsalat, Wasserspinat und Langusten in Pflaumensauce vor unseren Augen in
diesem neonerleuchteten Raum ihren Duft verbreiteten. Ich brauchte dieses späte
Abendessen dringend. Er hob einen Langustenschwanz hoch, tauchte ihn in Sauce
und schob ihn sich genüsslich in den Mund. Er ließ sich jeden Bissen auf der
Zunge zergehen, dann reichte er einen in meine Richtung.
    »Möchtest du?«
    Ich öffnete wortlos meinen Mund, und er fütterte mich. Irgendwann
spürte ich, wie seine Beine die meinen unter dem Tisch sachte
auseinanderdrängten. Ein kleiner kühler Wind fuhr mir unter den Rock.
    »Ich liebe deinen Duft«, flüsterte er heiser.
    Ich sah ihn an. Wie meinte er das? Die Situation war mir
unangenehm.
    »Rick, ich hab morgen einen harten Tag vor mir, ich muss langsam nach
Hause.«
    »Du arbeitest auch tagsüber?«
    »Ja, ich arbeite meistens am Tag, aber auch manchmal nachts.«
    Ich ahnte, dass hier ein Missverständnis vorlag, wollte ihm aber
keinen falschen Eindruck vermitteln.
    »Du weißt, was ich mache, oder?«
    »Eigentlich nicht, aber ich nehme es an.« Er hob mit den Stäbchen
einen Froschschenkel hoch und führte ihn zum Mund.
    »Was nimmst du an?«
    »Na ja, wir haben uns in Dans Haus getroffen. Du arbeitest nicht für
ihn, aber ich gehe davon aus, dass du für jemanden dort arbeitest.«
    Ich steckte in einem Dilemma.
    »Rick, ich

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