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Atemlose Begierde

Atemlose Begierde

Titel: Atemlose Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Sander
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und sag’s Victoria.«
    Victoria kam bereits auf mich zu und grinste süßlich.
    »Wollen wir essen?«
    »Ja, bitte.«
    »Geht ihr vor, wir kommen nach, wenn sich’s hier lichtet.«
    Wir gingen ins Restaurant um die Ecke. Ein einst heruntergekommenes
Warehouse war später in eine hippe Location mit Dancefloor im Keller verwandelt
worden. Wir aßen, wir tranken, wir hatten Spaß, wir tanzten, schrien herum.
Hüpften auf Tische, rauchten Gras. Gegen 6 Uhr 30 morgens, draußen war es schon hell,
waren wir fertig. Tara, John und ich fuhren mit dem Taxi nach Islington. In mein
weiches buntes Bett. Ich schlief den Schlaf der Gerechten.

4
    Es war zwei Uhr nachmittags, als ich zum ersten Mal unter
dem Polster hervorblickte. Das Licht bohrte sich in meine Augen.
    »Tee?«, fragte Tara.
    »Uhh«, mein Kopf schmerzte. »Ja, bitte.«
    »Das war gut gestern, hm?«
    »Ja, gestern …«, ich grinste.
    Alles tat mir weh.
    »Du hast dein Telefon in meine Tasche gesteckt. Es hat mich heute
schon mehrmals aufgeweckt. Ich hab’s auf die Terrasse verbannt, dieses
Scheißding. Ich muss gestehen, ich war indiskret, als es so hartnäckig
geklingelt hat. Es war ein Rick. Mindestens viermal.«
    »Ah?«
    Was sollte ich darauf sagen.
    »Hast du den gestern kennengelernt? Oder war das der Anzugtyp?«
    »Interessant, hm?«
    »Komm, rück raus.«
    »Und du hast abgehoben?«
    »Ja, und er dachte wohl, ich wäre du.«
    »Nein, echt?«, fragte ich.
    »Jep.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Sag ich dir erst, wenn du mir verrätst, wer er ist.«
    »Komm schon, Tara, ich kann dir das nicht sagen. Ich hab moralische
Verpflichtungen hier.«
    Ich lachte.
    »Okay. Dann wirst du’s auch nicht erfahren. Tut mir leid.«
    Sie ging aus dem Zimmer. Ich hatte noch seinen Schlüssel für alle
Türen des Glashauses irgendwo in meiner endlos großen Handtasche. Den brauchte
er wahrscheinlich. Ich hatte aber gerade keine Lust auf ihn. Nur ein heißes Bad
und Toast und Ei und an nichts denken wollte ich.
    Als ich im Bad dümpelte, rief Tara durch die Tür hindurch: »Dein
Telefon vibriert und klingelt sich zu Tode, möchtest du nicht vielleicht doch
mal abnehmen?«
    »Okay, kannst du’s mir geben?«
    Sie öffnete die Tür und schlich mit gespielt verdeckten Augen herein
und hielt es bedrohlich knapp über die Badewanne, in der ich in einer riesigen
Schaumwolke eingebettet lag.
    »Danke.«
    »Hallo, Mädchen, ich hab auf dich gewartet und warte immer noch«,
imitierte sie eine tiefe heisere Männerstimme.
    »Was?«
    »Das hat er zu mir gesagt.«
    »Oh?«
    Sie sah mich streng, fast gouvernantenhaft an.
    »Nein, das hat er zu mir gesagt. Er wusste ja nicht, dass du am
Telefon bist«, sagte ich.
    »Verdammt, Jo, wer ist dieser Typ?«
    »Tara, das ist wirklich meine Angelegenheit. Du willst das sicher
wirklich nicht wissen.«
    »Doch, erzähl mir, was sonst noch so hinter deiner perfekten Fassade
steckt.«
    »Es ist nicht mal ein harmloser Flirt. So was hat man auch manchmal
im Leben«, versuchte ich es abzuschwächen.
    »Flirt? Ich liebe deine Fotze, ich sehe sie vor mir, ich rieche
dich …?«
    »Ups, ach komm, das stimmt nicht.«
    »Das nenn ich nicht ganz harmlos, aber bitte. Hier, dein
Telefon.«
    Sie tat so, als wollte sie es in die volle Wanne werfen.
    »Nein, Tara, gib es mir. Ich muss das klären, es ist nicht, wie du
denkst.«
    Es war viel schlimmer.
    Ich lag hier in der Badewanne, leicht beschädigt vom vielen Feiern,
und hatte nun mein Privatleben aufzuforsten. Ich hörte meine Mobilbox ab. Er
hatte keine Nachricht hinterlassen. Ich rief ihn an. Er nahm sofort ab.
    »Hi, Mädchen, wie geht’s dir?«
    »Frag mich nicht.«
    »Wo bist du?«
    »Ich sitze in der Badewanne und überlege, was so rund um mich
passiert.«
    »Ich habe heute schon mit deiner Freundin gesprochen.« Seine Stimme
war ganz weich.
    »Ja, weiß ich.«
    »Ich konnte ja nicht wissen, dass du ihr dein Telefon gibst.«
    »Das war Zufall.«
    »Hat ihr das Gespräch gefallen?«
    »Gefallen? Was bist du für ein bornierter Kerl? Glaubst du, jede Frau
liebt dein Mösengeschwätz? Sie ist komplett schockiert.«
    »Komm schon, sie hätte dein Telefon gar nicht erst abnehmen sollen.
Da steht Rick darauf, wenn es läutet, und das war nicht für sie gedacht. Sie war
wohl eher schockiert von dir, hm?«
    Er hatte recht.
    »Mein Handy war zufällig in ihre Handtasche geraten. Die Nacht war
feuchtfröhlich bis sieben Uhr morgens. Du hast sie aber aufgeweckt. Du hast
verdammte fünfmal angerufen!«
    »Ja, als

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