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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Reporter waren während des Anschlags auf Lord Saigimi zugegen gewesen und außerdem in Sachen Kommunikation so gut miteinander vernetzt wie Mitglieder der Gilde. Die Meldung hatte Brens Männer so schnell erreicht, weil die verantwortliche Agentur (oder Saigimis Leibwächter) mit der Gilde elektronisch verbunden waren, die in solchen Fällen sofort alle Mitglieder in Kenntnis setzte, so daß diese noch eher informiert wurden als der Stab des Aiji.
    Und davon war auszugehen, daß der Attentäter zur Gilde gehörte; wenn nicht, würden noch größere Turbulenzen zu erwarten sein als ohnehin. Die Gilde war ein fairer Makler und Wahrer des inneren Friedens. Sie mochte einen formgerecht angemeldeten Anschlag billigen, würde aber niemals Mitglieder zurückziehen, die als Sicherheitspersonal dem bedrohten Ziel des Anschlags dienten. Sollte es auf beiden Seiten zu Verlusten kommen, wäre die Gilde allerdings in ihrer Ehre als Verband gekränkt, dem das sogenannte Biichi-gi - Finesse – oberster Maßstab aller Assassinen-Aktionen war. In Ausnahmefällen, dann nämlich, wenn es rufschädigende Gemetzel zu verhindern galt, wurden frühzeitig Warnungen ausgesprochen.
    Wenn (was bislang nur einmal vorkam) Tabini-Aiji eine Assassinationsabsicht anmeldete – wozu eben selbst ein Aiji verpflichtet war –, würde er natürlich alle seine Sicherheitsangestellten darüber in Kenntnis setzen, unabhängig davon, ob diese auch von ihrer Gilde informiert worden waren oder nicht. Stünde also Tabini hinter dem Anschlag auf Saigimi, hätten Tano und Algini von Anfang an Bescheid gewußt.
    Oder es steckte Geigi dahinter. Bren war sich der Gegenwart des untersetzten, jovialen Ateva, der neben ihm das Sitzpolster plattdrückte, sehr bewußt, auch des angenehmen Geruchs, den Atevi ausströmen. Ja, es läge durchaus im Bereich des Möglichen. Geigi war weniger friedlich, als er zu sein vorgab, und er hatte im vergangenen Jahr Lord Saigimis Intrigen gegen den Aiji seine Sympathien entzogen.
    Es machte durchaus Sinn, wenn Geigi, der nun aus anderen Quellen schöpfte, Gildenmitglieder auf Lord Saigimi angesetzt hätte; und mit großer Wahrscheinlichkeit waren auch auf ihn welche durch Saigimi angesetzt worden.
    Wegen seiner in jüngster Zeit bezogenen Nähe zu Geigi drohte natürlich auch Bren Gefahr, und so war es nur allzu verständlich, daß es Tano und Algini ganz und gar nicht gepaßt hatte, als er spontan ausscherte und den Blumenstrauß vom Boden aufhob. Mitunter brach in ihm, wie er sich selbst eingestehen mußte, eine erstaunlich selbstzerstörerische Ader durch.
    Geigi hatte seine Leibwächter auf andere Wagen verteilt und sich in die Gesellschaft der Leute Tabinis begeben, was als ein deutliches Zeichen dafür zu werten war, daß er sich mit dem Paidhi und dem Aiji in Shejidan verbunden sah. Beiden aber würde aus diesem Grund der Anschlag auf Saigimi mit angekreidet, wenn Geigi tatsächlich dahintersteckte.
    Verflixt. Nein, gewiß nicht. Tabini hatte die Situation ganz bestimmt unter Kontrolle. Seine Sicherheitsleute würden ihn bestimmt nicht in eine solche Falle tappen lassen.
    Mittlerweile kehrten die Reporter, die Bren auf seiner Werkstour begleitet hatten, in ihre Redaktionen zurück, um zu berichten, daß der Paidhi Lord Geigi unter seinen Schutz gestellt und eingeladen hatte, mit ihm zum Flughafen zu fahren. Und natürlich würden sie seine Rede vor den Fabrikarbeitern kommentieren, insbesondere die Worte, die an alle Lords des Bundes adressiert waren.
    Zu diesen zählte auch Lady Direiso aus dem Haus Kadigidi aus dem Padi-Tal im Norden, die den Paidhi am liebsten tot sähe und selbst nur deshalb noch lebte, weil ihr Tod ein Machtvakuum entstehen ließe, das dem Aiji gefährlicher wäre als ihr ungünstiger Einfluß.
    Direiso. Mit ihr verknüpfte sich eine wahrlich interessante Frage.

3
     
     
    Die Wagen der Eskorte glitten wie Spielzeuge unter der rechten Tragfläche hinweg, als der Privatjet in die Luft aufstieg. Wo die Maschine gestanden hatte, lagen bunte Blumen und Gestecke. Jetzt umkränzten sie eine Reihe schwarzer Limousinen.
    Lord Geigi hatte also nicht gleich kehrtgemacht, als die Luken der Maschine geschlossen worden waren. Er hatte sie starten sehen wollen.
    Noch immer stand eine kleine Gruppe Atevi bei den Wagen und schauten zum Flugzeug hinauf – eine außergewöhnliche Geste für einen Lord des Bundes, zumal hierzulande alle solchen Gesten politisch von großer Bedeutung waren.
    Die Sprache der Ragi kannte

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