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Atlan 014 - Der Tempel des furchtbaren Gottes

Titel: Atlan 014 - Der Tempel des furchtbaren Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewesen sein, daß jemand ihn nicht sofort erkannte.
Oder es war ein Psychotrick des blassen Jünglings gewesen, überlegte er. Auf den Kampfschiffen der USO dienten keine Männer, die sich von dem Ruf eines der besten Spezialisten so leicht beeindrucken ließen.
    *
    Die drei Superschlachtschiffe hatten in einem Linearmanöver die Ebene der Menschheitsgalaxis verlassen, sich orientiert und waren dann mit einem einzigen Linearflug über zwei Drittel des Milchstraßendurchmessers geflogen. Nach einem weiteren Orientierungsmanöver setzten sie zur letzten großen Linearetappe an.
    Sie tauchten mitten zwischen den Sternen der galaktischen Eastside in den Normalraum zurück, in einem Gebiet, das nach einem Vertrag zwischen der Menschheit- und den Bluesvölkern als Interessengebiet der Blaupelze galt.
    Einst hatten die Blues versucht, auch in den anderen Gebieten der Galaxis Fuß zu fassen. Wahrscheinlich wären sie auch geduldet worden, wenn sie nicht so skrupellos vorgegangen wären. Anstatt sich ausschließlich mit unbesiedelten Welten zu begnügen, waren sie über die Planeten hergefallen, deren zumeist humanoide Bevölkerungen noch keine interstellare Raumfahrt kannten. Die Blues-Flotten hatten zuerst die Lebewesen eines Planeten durch massierten Ultraschallbeschuß getötet und dann von ihm Besitz ergriffen.
    Dazu war der unersättliche Bedarf der Blaupelze nach dem hochwertigen Panzermaterial Molkex gekommen. Um Molkex “ernten” zu können, mußte man aber erst Schreckwürmer auf einem Planeten aussetzen, und sobald die raupenartige Vorstufe aus den Eiern schlüpfte, begannen sich die Einzelwesen mit ungeheurer Geschwindigkeit zu teilen und fraßen gleichzeitig in kurzer Zeit die Oberfläche eines Planeten mitsamt Bergen, Wäldern, Städten und Industrieanlagen kahl. Zurück blieb ein Molkex-Überzug und ein toter, unfruchtbarer Planet.
    Nach einem für die Menschheit verlustreichen Krieg war endlich eine wirksame Waffe gegen die Molkex-Panzerung der Blues-Schiffe gefunden worden. Das hatte den Ausgang des Krieges entschieden, denn die Energiewaffen der Blues besaßen im Vergleich zu den terranischen Energiewaffen eine sehr schwache Leistungskapazität. Das Solare Imperium hatte den Besiegten keine unehrenhaften Bedingungen auferlegt, sondern nur die Garantie verlangt, daß die Blues-Völker sich künftig auf die Eastside
    Gottes

    der Galaxis beschränken sollten, in der es mehr als genug Planeten gab, die sich zur Besiedlung eigneten.
    Die Blues-Völker hätten in Frieden und Wohlstand leben können, wenn sie sich über eine Aufteilung der besiedelbaren Welten geeinigt hätten. Aber sie waren maßlos, bekamen nie genug und führten um Raumsektoren, deren Sonnensysteme sie in den nächsten tausend Jahren noch gar nicht besiedeln konnten, blutige Kriege.
    Wenn terranische oder überhaupt fremde Raumschiffe im Ostsektor auftauchten, konnten sie plötzlich zusammenarbeiten. Aber das Solare Imperium konnte keine Flotten zur Eastside schikken, nur um die Blues zu einem Zweckbündnis zu veranlassen. Außerdem wäre das gegen die Abmachung gewesen.
    Der Einflug von wenigen Raumschiffen des Solaren Imperiums oder der United Stars Organization verstieß zwar nicht gegen den Vertrag, aber die Blues pflegten die entsprechenden Paragraphen willkürlich auszulegen. Da dem Lordadmiral nicht das geringste an Kampfhandlungen mit den Blues-Völkern lag, schlichen sich die drei Superschlachtschiffe wie Diebe in die Eastside.
    Zu Atlans angenehmer Überraschung tauchten nirgends in Ortungsreichweite Blues-Schiffe auf. Dafür fanden sich die drei Schiffe in einer Art treibendem Raumschiffsfriedhof wieder.
    Ronald Tekener saß neben dem Arkoniden in der Kommandozentrale der DIE WOOLVERS, als das Schiff den Linearraum verließ. Unwillkürlich hielt er den Atem an.
Auf dem Frontschirm der Panoramagalerie klar erkennbar, also höchstens .einige tausend Kilometer.entfernt, trieb das aufgerissene Wrack eines diskusförmigen Schiffes vorüber. Es wurde von Kristallwolken begleitet, gefrorene Atemluft, die teilweise mit schwärzlichen Klumpen durchsetzt war, offenbar Blut, das bei einer explosiven Dekompression entwichen und im Raum sofort gefroren war.
Wenig später meldete die Ortungszentrale weitere treibende Wracks, dazwischen manövrierunfähige Rettungsboote, Trümmer und die Leichen von Blues. Insgesamt registrierten die Zählautomatiken dreihundertelf Wracks, meist Diskusschiffe zwischen hundert und vierhundert Metern

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