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Atlan 015 - Die Transmitter-Falle

Titel: Atlan 015 - Die Transmitter-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schaltete sein Flugaggregat ein und schwirrte wie eine zu groß geratene Hummel über den ungeheuren Abgrund, der sich zwischen seinen Füßen auftat. Für einen Siganesen entsprach die Überwindung dieser Entfernung einer kleineren Weltreise. Warum nur war hier alles derart gigantisch?
    6.
    Ronald Tekener befand sich weder im Hotel noch in den Spielsalons der Stadt. Er saß” nur in eine enge” weiße Leinenhose und einen kurzärmeligen weißen Pullover gekleidet” auf der roten Couch seines kleinen Apartments” von dem nur drei oder vier Menschen auf diesem Planeten wußten.
    Seine Armbanduhr lag auf dem Tisch mit der dicken Glasplatte.
“Zufrieden” Tek?” fragte das Mädchen.
Tekener zog sie an sich und küßte sie so vorsichtig” als hätte er Angst” einen
    Traum zu zerstören.
“Sehr zufrieden”, murmelte er.
“Wieviel Zeit hast du?” fragte Charisse leise.
Sie war ähnlich wie Tekener gekleidet, aber bei ihr wirkten Pulli und,
    Leinenhosen unvergleichlich besser als bei Tekener. Vor ihnen auf dem Tisch standen Gläser, ein Aschenbecher, ein schweres silbernes Feuerzeug mit Rastermuster und eine Zigarettenpakkung. Und ein Buch.
“Wie üblich, nicht viel”, sagte Tekener und wickelte eine Strähne ihres Haares
    um zwei Finger. “Ich warte auf einen Anruf von Ken. Aber das bedeutet nicht, daß ich dann gleich davonrase.”
    Sie hatten einander zu lange nicht gesehen. Jetzt suchte jeder die Nähe des anderen. Charisse mit ihrem langen, kastanienfarbenen Haar, dem schmalen, unsymmetrischen Gesicht und den großen Augen. Ihr Schicksal schien es zu sein, ständig auf Tekener zu warten.
    Ronald griff achtlos in die hintere Tasche seiner Hose und zog etwas Handlanges, Glänzendes heraus. Er schnippte mit den Fingern und nahm Charisses Handgelenk. Er legte vorsichtig das breite Armband um das Handgelenk, dann tippte er mit den Fingerspitzen daran und sagte:
    “Ganz nett, nicht wahr?”

    “Es sind die platingewordenen Minuten deines schlechten Gewissens, ja?” fragte
    Charisse und lehnte sich an seine Schulter.
“So etwas Ähnliches”, murmelte er mißmutig. “Hiermit versuche ich zumindest,
dir auch in der Zeit, in der ich nicht hier bin, einen schönen Anblick zu vermitteln. Ich
habe das Preisschild abgemacht, Liebste.”
Er lächelte.
Hier in seinem Apartment, hoch über den Wipfeln der Bäume eines uralten Parks
am äußeren Rand der Stadt, hatte er Ruhe und Stille. Hier gab es keine Verstecke,
keine doppelten Böden, keinerlei Sender oder Empfänger. Normaler ging es nicht
mehr—niemand, der hier nach Tekeners Geheimnissen suchte. würde etwas finden.
Alles, was mit Tekeners gefährlicher Beschäftigung zu tun hatte, befand sich in der
schweren Uhr auf der Tischplatte. An Orten und in Stunden dieser Art sammelte Ronald
Tekener die Kraft für seine harten, lebensgefährlichen Einsätze.
“War es teuer?” fragte sie und küßte ihn.
“Leidlich”, gab er zu.
Sein Plan war, Stuep und Romo aus dem bisher geheimgehaltenen Stützpunkt
der Condos Vasac herauszuholen. Die Informationen, die er von Tschen Bahark besaß,
waren dürftig, aber konnten ausreichend verwertet werden. Keine Sekunde lang gab
sich Tekener der Illusion hin, daß Stuep und mit ihm die Geheimnisse der USO nicht
bedroht waren. Aber weder Kennon noch er konnten etwas unternehmen. Sie hatten mit
ihrer Ankunft hier und mit dem Treffen bei Bahark den Zug getan, der an der Reihe war.
Der nächste Zug dieses gefährlichen Schachspiels lag bei der Condos Vasac. Tekener löste sich aus der Umarmung und sagte leise:
“Kochst du uns einen Kaffee, bitte? Und dazu einen Kognak!”
“Gern”, sagte Charisse lächelnd und klapperte mit dem Schmuck an ihrem
Handgelenk. Es war ein breites Armband, eine antike Arbeit aus einer der Kolonien,
schwer von Platin und seltenen Steinen. Tekener hatte dieses Armband und eine uralte
Perkussionswaffe gegen eine Antischwerkraftsänfte eingetauscht.
Vom Tisch her kam ein summendes Geräusch.
Tekener beugte sich vor, nahm die Uhr in die Hand und drückte einen
verborgenen Kontakt. Zwischen Kennon im Hotelzimmer und ihm bestand jetzt eine
Funkverbindung, die bis zur Unkenntlichkeit zerhackt und kodiert war. Der Freund
sagte:
“Tek? Bist du da?”
“Ja”, murmelte Tekener. “Was gibt es?”
“Wir sollen heute abend in den Spielkasinos sein. Dort wird uns eine Botschaft
übermittelt werden.”
Tekener ahnte, daß die Condos Vasac sie beide holen wollte.
“Wann?” Kennon sagte:
“Zweiundzwanzig Uhr.

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