Atlan 015 - Die Transmitter-Falle
eingestellte Strahl der Waffe bewegen würde.
Dann zog er mühsam seinen Kampfanzug aus und hängte ihn sorgfältig über ein zweites Stück rostigen Baustahles, der aus dem Beton herausragte. Anschließend legte er seine Kleidung ab, und als er zum erstenmal seinen Fortsatz wirklich genalt sah, wurde er abermals vor Scham und Schrecken dunkelgrün.
“Stuep ... das wirst du mir büßen!” rief er.
Er nahm den Draht in die Hand, mit dem er die Waffe auslösen konnte. Im Augenblick war der Finger ruhig. Eine falsche Bewegung zur falschen Zeit” und der tobende Finger konnte ihn in den tödlichen Desintegratorstrahl schleudern.
Er nahm die winzige Hochdruckspritze auf” setzte sie dort an” wo die Haut seines Rückens in die Haut des Fingers überging und drückte ab. Fauchend wurde ein Medikament unter die Haut gedrückt” das schmerzunempfindlich machte.
Zwanzig Zentimeter weiter—eine zweite Spritze.
Insgesamt zehn Spritzen” dann war die Stelle völlig unempfindlich geworden. Er spürte schon nicht einmal mehr den letzten Injektionsvorgäng.
Langsam bückte er sich.
Jetzt kam es auf jeden Zehntel Millimeter an” und auf jeden Sekundenbruchteil.
Er näherte den Fingerstummel der errechneten Schußbahn ...
Höher ... weiter nach hinten ...
Der Schuß mußte millimetergenau entlang der Wirbelsäule entlangfauchen.
“Etwas mehr ... so ...”
Er zog am Auslöser. Knisternd entlud sich ein Schuß; er wagte, sich zu bewegen und brachte den Stummel weiter in die Schußbahn hinein. Es war lebensgefährlich für ihn.
“Merkwürdig ... ich spüre nicht einmal die Hitze ...”, flüsterte er schwitzend.
Wieder zog er den Auslöser.
Der haarfeine Strahl aus der Waffe trennte wie ein Laserskalpell langsam den Finger vom Rücken. Der Schnitt, dessen Fläche durch die Einwirkung der Waffe sich sofort verschloß, führte von unten nach oben ... immer mehr ... immer weiter an die obere Grenze heran ... Schweißtropfen sicerten Romo in die Augen ... er wagte nicht mehr zu atmen” und als er nach vorn kippte” ließ er den Auslöser los.
Krachend fiel der Finger in den Staub.
Kamla fing den Sturz mit den Händen ab. Seine Rechte schloß sich um die Sprühdose mit Biopolplast. Es zischte” und langsam, von den Rändern her” die er sehen konnte” übersprühte der Siganese die mehr als dreißig Millimeter große Wunde zwischen Gesäß und Schulterblättern.
Dann wechselte er die Dose in die andere Hand und sprühte von der linken Seite” bis die gesamte” fast kreisrunde Fläche mit dem blutstillenden” desinfizierender. und die Heilung beschleunigenden Mittel bedeckt war. Es bildete auf der rohen Haut einen Film” der etwa einen Millimeter dick war.
“Nicht einmal freuen kann man sich ...”“ murmelte er erschöpft und fuhr mit dem nackten Unterarm über seine Stirn. “Dieses verdammte Anhängsel ...”
Auch die letzte Stelle der Wunde war bedeckt.
Romo wartete” während er sich vorsichtig aufrichtete und dabei ein völlig neues Gefühl erfuhr, ungefähr eine Viertelstunde. Dann war der federnde Schaum abgetrocknet und hatte eine Art lederne Oberschicht entwickelt.
“Hoffentlich stimmt es” was auf der Packung stand”“ sagte Romo.
Er meinte die Wirkung des anästhesierenden Medikamentes. Sie sollte” laut Aufdruck” vierundzwanzig Stunden anhalten.
Langsam und noch immer etwas unsicher, zog sich Kamla die Unterwäsche an” streifte die normale Kleidung darüber und dichtete den Riß im Kampfanzug mit je einem Klebestreifen innen und außen ab.
Dann zog er den Anzug an.
“Dich bin ich los!” sagte er” drehte sich um und betrachtete den Grund für seine frühere Hecklastigkeit. Er versetzte Montys Fingerglied einen wuchtigen Tritt und machte sich daran” seine Ausrüstung wieder einzusammeln und in den richtigen Zustand zu versetzen.
Denn jetzt kam die Suche nach Monty Stuep.
Der Desintegrator steckte wieder in der Anzugtasche, und Romo ging langsam und richtiggehend würdevoll bis an den Rand der Betonfläche. Er blickte hinunter auf die Anlage und sagte laut:
“Gesetzt den Fall, ich würde den Herrn Transmitteringenieur suchen” würde ich ohne Zweifel dort hinüberfliegen und’ den Individualtaster einschalten. Denn es ist zu erwarten” daß die Gefangenen in der Nähe der Mannschaftsquartiere untergebracht werden” nicht an irgendwelchen abgelegenen und unübersichtlichen Stellen. Jedenfalls ist die Rache für den Finger nicht fern!
Hüte dich, Ertruser, Jetzt kommt Kamla Romo!”
Er
Weitere Kostenlose Bücher