Atlan 015 - Die Transmitter-Falle
Barniter und Kennon gesehen haben?”
“Bei den Aquarien, lieber Freund!” bemerkte Jammun.
Verblüfft erkundigte sich Ronald:
“Badet Haahl etwa?”
“Er wettet!” stellte Jammun fest.”Wir sehen uns später?”
“Unter Umständen!” sagte Tekener. “Dank für die Information. Grüßen Sie alle
von mir, ja?”
“Wen?” Ehret Jammun runzelte die Stirn.
“Alle!” sagte Tekener, nahm den Arm des Mädchens und ging ziemlich schnell in die Richtung der Bassins. Hier kämpften besonders gezüchtete Raubfische gegeneinander, und man konnte auf Sieg oder Tod wetten. Erst vor einem halben Jahr war diese Art des Glücksspiels eingeführt worden; inzwischen erfreute sie sich einer
großen Beliebtheit.
“Dort sind sie!” sagte Tekener und deutete nach vorn.
Ein wuchtiger Springer, der von rechts kam, nahm Tekeners Arm und bog ihn
herunter. Tekener blieb stehen und griff blitzschnell unter die Jacke. Er legte seine
Hand auf den Kolben der Waffe und fragte mit unheildrohender Stimme: “Sie wollen sich doch nicht etwa duellieren, Springer?”
Das Usdal, so hieß der Springer, zuckte zusammen und drehte sich nach hinten.
Drei andere Springer bauten sich hinter ihm auf und starrten Tekener erwartungsvoll an.
Tekener verstand.
“Keineswegs. Wir sind nur Kuriere!” sagte der Springer.
“Was haben Sie auszurichten?” fragte Tekener kühl.
“Die Firma, die an einem großen Geschäft mit Ihnen interessiert ist, ersucht Sie,
den Handelstransmitter Lepsos zu benutzen.” -
Höflich entgegnete der galaktische Spieler:
“Ich benutze ihn stets, wenn ich Ladungen zu importieren oder zu exportieren
habe. Was ist daran Besonderes?”
“Die Zeit”, sagte Das Usdal.
“Welche Zeit?” fragte Ronald.
“Morgen, achtzehn Uhr dreißig Minuten.”
“Ungern”, erwiderte Tekener. “Um diese Zeit pflege ich zu dinieren.” Der Springer wischte den Einwand mit einer schroffen Handbewegung zur Seite
und sagte leise, aber mit unverkennbarer Schärfe:
“Herr! Die CV befiehlt! Sollten Sie diesen Termin nicht wahrnehmen, dann
werden die Interessenten zweifellos gewisse Sanktionen unternehmen. Ich kann mir
vorstellen”, er schenkte Charisse einer- langen, nachdenklichen Blick, “daß sich
gewisse Druckmittel finden lassen würden.”
Tekener griff nach dem Oberarm des Springers, sah dem Mann in die Augen und
drückte dann zu. Während er den Griff seiner Finger verstärkte, erschien auf seinem
pockennarbigen Gesicht dieses eiskalte Lächeln.
“Sollte Ihre Firma eine solche Absicht haben, werde ich ihr einige Druckstellen
verpassen. Wann sagten Sie, soll ich den Transmitter benutzen?”
Der Springer war bleich geworden, und seine drei Männer bewegten sich
unruhig.
“Morgen achtzehn Uhr dreißig. Handelstransmitter Lepso.”
“Ich bin keine Schachfigur”, stellte Tekener fest, ohne den Arm des Springers
loszulassen. “Richten Sie dem Vorstand der Firma aus, ich würde, wenn es mir
passend erscheint, den Transmitter benutzen.”
Der Springer schluckte. Wie hypnotisiert starrte er in Tekeners Gesicht. “Ich vergaß es zu sagen”, murmelte er. “Sie sollen allein kommen. Unter allen
Umständen.”
Tekener zeigte seine weißen Zähne.
“Ich komme, wenn es mir paßt, mit einer Gruppe von Freunden. Oder gar nicht. In diesem Fall komme ich mit Rabal Tradino. Richten Sie das aus—ich werde
versuchen, pünktlich zu sein.”
Er ließ den Arm los, und der Springer verzerrte sein Gesicht vor Schmerz. “Gehen Sie mir aus den Augen, Kurier!” sagte Tekener.
Er nahm Charisses Hand, drehte sich halb herum und ging zwischen den
verblüfften Springern hindurch. Über die Köpfe der Menge hinweg bemerkte er den
suchenden und aufmerksamen Blick des Freundes, der den ganzen Vorfall
mitangesehen hatte und bereitgestanden hatte, einzugreifen, falls es nötig geworden
wäre. Beruhigt senkte Kennon jetzt den Blick. Sekunden später verbeugte sich der
Barniter tief und küßte die Hand des Mädchens.
“Ein Paar, so recht für Modemagazine geschaffen”; sagte er höflich. “Geist und
Anmut, Mannesstärke und weibliche Schönheit. Wir sind am Gewinnen, Tek!” Halb interessiert fragte Tekener:
“Du hast gesetzt? Für mich?”
“Ja. Auf Anselm. Er ist Außenseiter, aber bis jetzt hat er schon vier Gegner zu
Ragout fin zerbissen.”
“Wie sadistisch!” flüsterte Charisse.
Vor den großen Aquarien, die von eiskaltem, weißem Licht angestrahlt und
ausgeleuchtet wurde, standen mindestens hundert Menschen, die auf die Namen auf
ihren Losen
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