Atlan 018 - Der Doppelagent
geschah, setzte er eine Gruppe Spezialisten ab, die innerhalb von drei Stunden die blockierte Zündschaltung fanden.
Danach landeten hundert Raumschiffe in der großzügig angelegten Stadt. Landetruppen schwärmten aus und durchsuchten jedes Gebäude. Spezialkommandos sichteten die zurückgelassenen wissenschaftlichen Unterlagen.
Einen Tag später erschien Atlans Flaggschiff IMPERATOR über Umshyr. Der Lordadmiral landete mit einem Beiboot und besichtigte gemeinsam mit Admiral Mole Khan die Stadt. Er erkannte, daß man noch gar nicht abschätzen konnte, von welchem Wert die technischen Einrichtungen, Labors, Produktionsstätten und Unterlagen waren. Aber er vermißte eine Nachricht von Tekeners Gruppe.
Als er danach fragte, lächelte Molo Khan und sagte;
“Ich vermute, wir werden die Nachricht Tekeners. bald finden. Es gibt einen Platz in dieser Stadt, der dafür geradezu prädestiniert erscheint.”
Er fuhr mit dem Regierenden Lordadmiral zu einem halbkugelförmigen Bauwerk. Während sie die große Vorhalle betraten, erklärte er;
“Hinter dieser Stahlwand mit den Fenstern aus Panzerplast befindet sich eine Wasserstoff-Ammoniak-Atmosphäre. Damit wird dieser Platz so interessant, daß Oberstleutnant Tekener annehmen darf, daß sich unsere Suche hier konzentriert.”
Er wandte sich an den befehlenden Offizier des Kommandos, das mit Spürgeräten jeden Winkel der Vorhalle absuchte.
“Noch nichts gefunden, Captain?”
Der Offizier verneinte.
Einer der Männer schrie plötzlich überrascht auf.
Atlan blickte in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war, und sah ein seltsames großes Tier in schlenkerndem Trab in die Halle kommen.
Molo Khan hob die Impulswaffe, doch der Arkonide befahl, das Tier zu schonen, solange es niemanden angriff.
“Was für ein Hund!” flüsterte der Captain.
Atlan lächelte ironisch.
“Sie haben offenbar noch nie im Leben einen Hund gesehen, Captain. Das scheint mir eine Mischung zwischen terranischem Puma und Säbelzahntiger zu sein.”
Das Tier kam auf den Lordadmiral zu, blickte ihn aus unergründlichen Augen an und gab eine Folge keckernder Laute von sich. Dann wandte es sich um und trabte auf ein Servoaggregat zu.
Der Säbelzahnpuma keckerte lauter und scharrte aufgeregt an dem metallenen Sockel. Dann blickte er wieder zu Atlan und setzte gleich darauf seine ergebnislose Tätigkeit fort.
Atlan runzelte die Stirn.
“Captain!” befahl er. “Lassen Sie den Sockel abheben!”
Der Offizier bestätigte. Wenige Minuten später wurde das gesamte Aggregat von einem Antigravheber angehoben—, und die Anwesenden sahen eine handlange silbrig schimmernde Hülse, die unter dem Sockel gelegen hatte.
Bevor jemand die Hülse aufheben konnte, stürzte der Säbelzahnpuma darauf zu, packte sie mit den Zähnen und eilte mit großen unbeholfenen Sprüngen auf den Lordadmiral zu.
Vor Atlan legte das Tier die Hülse auf den Boden, setzte sich und blickte dem Arkoniden ins Gesicht.
Verwundert hob Atlan die Hülse auf, öffnete sie und erkannte, daß er die gesuchten Informationen in Form einer Mikrofilmspule vor sich hatte.
“Verzeihung, Lordadmiral”, sagte Molo Khan. “Ist es das, was Sie erwarteten?”
Atlan nickte. Dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
“Ja, Admiral. Und an dem Gag mit dem ‘Hund’ erkenne ich, daß die Hülse von Tekener oder Kennon stammt. Admiral, veranlassen Sie, daß das brave Tier an Bord der IMPERATOR gebracht und gebührend versorgt wird.”
“Ja, Sir”, antwortete der USO-Admiral. Er wirkte leicht verwirrt, aber Befehl war Befehl. “Kommen Sie!” sagte er mit verständlicher Geistesabwesenheit zu dem Tier.
ENDE
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