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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Tekener längst tot. Kein Wunder, war er doch vor über 700 Jahren geboren worden. Dass er einen Zellaktivator gefunden und ihn sich mit einem nicht ganz astreinen Trick angeeignet hatte, wussten nur die wenigsten.
    Offiziell war der Ronald Tekener, der die Geschicke der UHB auf Satisfy leitete, ein Urenkel jenes Tekener, der einst Leutnant der USO gewesen war.
    »Hm«, brummte ich, »wenn ich so nachdenke, entspricht die Realität auf Satisfy in kaum einem Punkt dem, was sie zu sein scheint.«
    Decaree Farou kannte sich mit den Verhältnissen im Startek-System selbstverständlich bestens aus. Sie wusste, worauf ich anspielte. »Lug und Trug überall. So etwas würdest du natürlich nie tun.« Sie klopfte mir spielerisch gegen die Wangen, die per Biomolplast-Einspritzungen schlaff hinabhingen; ein Teil meiner Elias-Pattri-Maske.
    Wo sie Recht hat … , spottete mein Extrasinn.
    Ich übte mich in Schweigen.
    »Ich habe Tek über dein Kommen informiert«, setzte Decaree mich in Kenntnis. »Er erwartet dich in Kuppel III.«
    Kuppel III … dort waren die medizinischen Einrichtungen und Labors untergebracht.
    Decaree gab ein herzerweichendes Seufzen von sich. »Ich musste einfach mit dir fliegen. Ich konnte der Gelegenheit nicht widerstehen, endlich wieder einmal einem richtigen Mann gegenüberzustehen. Tek ist unwiderstehlich.«
     
     
    Vor diesem unwiderstehlichen Mann standen wir eine Stunde später. Er maß knapp über 1,90 Meter – nur wenig mehr als ich selbst.
    Den einzigen Vorzug, den er momentan mir gegenüber genoss, war, dass er seine echten Augen präsentierten durfte. Hellblaue Frauenkiller. Sein von Narben übersätes Gesicht, ein Überbleibsel der Lashat-Pocken, die er als einer der wenigen Befallenen überlebt hatte, konnte ich hingegen kaum als attraktiv bezeichnen.
    Dennoch flogen die Frauen auf Tek, der sein Gesicht mittels kosmetischer Operationen hätte glätten können, sich aber dagegen entschieden hatte. Das markante Aussehen passte perfekt zu seinem verwegenen Draufgängertum.
    Zurzeit wirkte er allerdings ganz und gar nicht wie ein Abenteurer und Frauenheld. Er lag bis über den Hals zugedeckt in einer Medostation. Schläuche verschwanden unter der Decke, ein Robot werkelte an irgendwelchen Maschinen, in denen diese Schläuche endeten. Seine Haut war leicht grünlich verfärbt und wies einen gräulichen Ausschlag auf »Frag nicht«, begrüßte mich Tek. »Ich habe einen Auftrag erledigt.«
    »Sieht ganz so aus, als wärst du diesmal nicht erfolgreich gewesen«, unkte ich.
    Tek schüttelte entrüstet den Kopf. »Was denkst du bloß? Natürlich war ich erfolgreich! Aber ich habe mir … wie soll ich sagen … etwas eingefangen.«
    Ich kam nur dazu, den Mund zu öffnen, bis er erneut rief: »Frag nicht!«
    »Dein Zellaktivator?«, fragte ich dennoch.
    »Hilft mir in diesem Fall nicht. Was ich mir … eingefangen habe, ist kein Gift im eigentlichen Sinn. Keine Krankheit. Keine wirkliche Bedrohung für meinen Gesundheitszustand. Deswegen geht das Wunder-Ei auch nicht dagegen vor.«
    Ich warf Decaree einen schnellen Blick zu, der so viel sagte wie Leider kann dir Tek heute nicht den Anblick bieten, den du dir erhofft hast, meine Liebe.
    Sie antwortete mit einem stummen Tja was soll’s, Herr Lordadmiral -Blick. In Wirklichkeit war sie natürlich in ihrer Eigenschaft als meine Stellvertreterin mitgekommen und wohl auch, um während des Flugs noch meine Nähe zu genießen.
    Unsere Beziehung war schwer in Worte zu fassen, selbst wenn man das Dienstliche ganz außer Acht ließ. Zweifellos waren wir uns sympathisch, und die sexuellen Begegnungen mit ihr waren schlicht unbeschreiblich – mehr gab es jedoch nicht. Zwar kokettierte sie, spielte hin und wieder die Eifersüchtige, aber uns war beiden klar, dass wir keine ernsthafte Beziehung führten.
    »Jedenfalls freue ich mich, dass ihr gekommen seid, um mir an meinem Krankenlager beizustehen.« Er lächelte sein berühmt-berüchtigtes Lächeln, das ihm den Beinamen Smiler eingebracht hatte. Da er es nur in gefährlichen Situationen präsentierte, lag für ihn in diesen Momenten zumindest etwas Brisantes. In Wirklichkeit gefiel es ihm wohl gar nicht, dass wir ihn in seinem geschwächten Zustand sahen.
    »Ich würde dir ja gerne die Hand halten, um dich zu trösten.« Decaree deutete auf die Decke, die Tekeners Leib bis zum Kinn verbarg.
    »Glaub mir, du willst das gar nicht sehen. Ich hänge schon seit …« Ein rascher Blick auf ein Chronometer neben dem

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