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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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neureichen Pöbel abgeben?«, fuhr Aizela auf. »Man will uns demütigen und so rasch wie möglich abschieben.«
    »Ich gebe Aizela Recht«, sagte Ohm. »Ich besitze noch ein paar Kontakte in der Umgebung meiner ehemaligen Heimatstadt …«
    »Zuerst müssen wir uns darüber klar werden, was wir eigentlich wollen«, unterbrach ich ihn. »Geht es uns lediglich darum, die Informationen über die Tyarez aus den Archiven der da Tromin zu stehlen und damit die Beweise für den Verrat dieses Khasurn zu sichern? Oder gehen wir den umgekehrten Weg, so, wie ihr es vorschlagt? Noch wissen wir nicht allzu viel über diese Sippe und ihre Legitimität. Eine Revolution anzuzetteln ist kein Kinderspiel. Zumal wir nur zu dritt sind und lediglich auf begrenzte Mittel zurückgreifen können. Die da Tromin scheinen einen gefestigten Platz in der hiesigen Gesellschaft zu besitzen, und ich werde keineswegs die USO anfordern, um einen großflächigen Krieg zu provozieren. Eine derartige Tat könnte leicht zu einem Flächenbrand ausarten, der die gesamte Milchstraße in Flammen setzt.«
    Aizela und Ohm blickten mich enttäuscht an. Sie wollten diesen Auftrag schnell erledigen.
    Gut gemacht , kommentierte der Extrasinn. Wenn du ihnen nicht die Grenzen ihres Spielraums erklärtest, würden sie deiner Kontrolle entgleiten. Ihre persönlichen Interessen wiegen schwer. Dies könnte sie blenden und die gesamte Mission gefährden.
    Ich musste dem Logiksektor Recht geben. Auch mir brannte die Zeit unter den Nägeln. Die Flucht des Tyarez-Raumers, dessen Zielkoordinaten wir hier auf Sadik in Erfahrung bringen wollten, war bereits vor knapp einem Monat vor sich gegangen. Gab es denn eine realistische Chance, das Hautwesen und Artemio Hoffins einzuholen und die Situation auf dem geheimnisvollen Objekt namens Camouflage zu klären?
    Selbstverständlich! , mischte sich der Extrasinn erneut ein. Die Dauer der Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Tyarez-Lagern muss in Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten gemessen werden. Der Hilferuf der dir gegolten hat, mag verzweifelt gewesen sein. Aber die Häute haben aufgrund ihrer Langlebigkeit sicherlich einen anderen Zeitbegriff als du.
    Aizela blickte mich verstört an, als ich unvermittelt zu kichern begann.
    Ich, der unsterbliche Arkonide Atlan, war doch dank meines Zellaktivators eines der ältesten Lebewesen der Milchstraße. Wenn jemand etwas über den Fluch ewigen Lebens Bescheid wusste, dann war ich es wohl.
    Falsch , unterbrach mich der Logiksektor erneut. Du hast es nie geschafft, dich von deinesgleichen abzugrenzen und auf eine höhere Betrachtungsebene aufzusteigen. Immer noch begibst du dich in dubiose Abenteuer, riskierst dein Leben in sinnlosen Kleinkriegen und beschränkst deine Aktivitäten auf winzige Bereiche arkonidischen Daseins. Seit Jahr und Tag predige ich dir, dich aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen und langfristige Pläne zu schmieden …
    Meine innere Stimme argumentierte richtig.
    Nein.
    Sie zog logische Schlussfolgerungen . Ich aber war Arkonide. Ein Lebewesen mit Gefühlen. Niemals würde ich es über mich bringen, den Gang in den Elfenbeinturm anzutreten und auf die Bewohner der Milchstraße emotionslos herabzusehen. Vielleicht gab es irgendwo derartige Geschöpfe; ich aber wollte auf keinen Fall zu ihnen gehören.
    »Nun?«, fragte mich Ohm Santarin ungeduldig.
    Langsam kehrte ich in die Gegenwart zurück. Fast hätte ich den Faden verloren.
    »Ich bleibe dabei«, sagte ich schließlich. »Aizela und ich werden den hochoffiziellen Weg des Patriarchen Eli Pattri beschreiten und morgen bei diesem Empfang anwesend sein. Wenn man uns tatsächlich loshaben will, sollen es uns die honorigen Herren ins Gesicht sagen.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte Ohm. Erstaunt hob er seine Augenbrauen an.
    »Ich habe selbstverständlich keinen Einfluss darauf, was du anstellst, während du auf der REVENGE Wache schiebst.«
    Der junge Arkonide grinste und rieb sich vergnügt die Hände. »Das wird ein lustiges Wiedersehen mit manchem meiner ehemaligen Freunde geben«, sagte er.
    »Übertreib es bitte nicht mit deinen Freundschaftsbekundungen.« Ich lächelte zurück, während mich der Extrasinn – wie so oft – einen unverantwortlichen Narren schimpfte.

 
Kapitel 5
     
    Der Name des weisen Paritaun war auch heute, mehr als dreihundert Jahre nach seinem Tod, in aller Munde. Er alleine hatte ausreichend Weitsicht besessen, um vor den Gefahren für kommende Generationen des Volkes zu

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