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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
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stehen, um zu erkennen, dass jeder Fisch vom Kopf her stank. Die Zentralgalaktische Union hatte gleich 21 Köpfe, und der Gestank war entsprechend. Die Pilotin sah sich nicht in der Lage, an den gegenwärtigen Umständen etwas zu verändern. Bis auf das, was sie sich selbst gegenüber das auf den Gong schlagen nannte. Nur eine Nuance zuwenig Bremskraft, nur eine Idee zuviel Impuls, und es reichte, um den Schubsektor und die angrenzenden Sektoren wie eine Glocke dröhnen zu lassen. Entsprechende Beulen im Heckbereich unterhalb der energetischen Klampenphalanx zeugten von einer lang zurückreichenden und akribisch ausgeübten Tradition dieser Form des Andockens.
    Die Feldkrallen – starke Traktorblöcke beiderseits der Dockingbucht – verankerten den Müllfrachter in Längsrichtung; im rechten Winkel dazu verlaufende Magnetschienen arretierten ihn in Querrichtung. Die Pilotin fuhr die Maschinen auf Parkposition herunter. Das Summen des Meilers tief in den Eingeweiden der FIFFY sackte unter die Hörschwelle.
    »So, Mami ist wieder da«, grummelte Pattevkaja, die alle Welt nur Patty nannte. »Und wieder hat das Baby volle Windeln, wetten?«
    Sie redete oft mit sich selbst. Lieber jedenfalls als mit dem Schrotthaufen Archotique, einem Haushaltsroboter, den sie im öffentlichen Datennetz Rudyns bei einer Versteigerung entdeckt und in einer sentimentalen Anwandlung für 50 Solar gekauft hatte. Die 50 Solar waren das Mindestgebot, und niemand außer Patty hatte den Roboter bis zum Ablauf der Versteigerung überhaupt zur Kenntnis genommen. Die Verkäuferin, eine ältere Frau aus Genzez, hatte glaubhaft versichert, er sei versiert in allen anfallenden Hausarbeiten und könne dazu über einhundert Gesellschaftsspiele zur Unterhaltung beisteuern. Patty hatte sich nur kurz im Innern des Müllfrachters umgesehen und spontan entschieden, dass ein Haushaltsroboter eine wahrlich dringende Anschaffung war. Die winzige Pilotenkanzel, die Aufenthaltsräume, die Nasszelle, selbst die Gänge des Müllfrachters waren in einem Zustand, der die Marken unaufgeräumt und verwahrlost längst überschritten hatte und dabei war, sich bedenklich in Richtung seuchengefährdend zu entwickeln. Dazu trug Pattys Abneigung, benutztes Geschirr zu entsorgen, ebenso bei wie ihre Neigung, den jeweils dritten oder vierten Teller ihrer Mahlzeit, den sie nicht mehr ganz leerte, einfach dort abzustellen, wo ihr Appetit sie im Stich ließ. Als die Fliegen und die Gulmen an Bord überhand nahmen, sah sich Patty – nörgelnd, aber notgedrungen – nach einer Abhilfe um. So fand sie Archotique im Angebot des rudynischen Datennetzes und schlug zu. Bei der nächsten Landung in Edbarsk, einem kleinen Frachtraumhafen in Genzez, machten die ältere Frau und Patty das Geschäft perfekt, und Archotique zog als neues, wenn auch inoffizielles Besatzungsmitglied in den Müllfrachter FIFFY ein.
    Fortan wurde es an Bord bedeutend wohnlicher, und als willkommener Luxus fand Patty seitdem sogar frische Wäsche und gesäuberte Overalls vor, wenn sie welche benötigte. Der Bestand an Fliegen ging kaum, der an Gulmen spürbar zurück, ein Umstand, den Patty fast bedauerte, denn im Gulmenfangen hatte sie im Laufe der Jahre eine gewisse Meisterschaft entwickelt.
    In Punkto Archotiques Haushaltsfunktionen hatte die Verkäuferin nicht übertrieben. Was die hundert Spiele anging, reduzierten sich Pattys Hoffnungen schnell auf ziemlich genau ein Prozent: Nur ein Spiel beherrschte er wirklich einwandfrei. Ausgerechnet Senet, ein Spiel, das Patty seit ihrer Jugend hasste. Es wurde mit Random-Würfeln auf einem Plastboard gespielt, und per Hand mussten Spielsteine bewegt werden. Keine Holotraks, keine Animation, nichts. Nur Archotiques meckerndes Gelächter, wenn er wieder einmal gewann. Er hatte häufig Grund zum Meckern. Eigentlich immer. Bisher hatte Patty jedes Spiel verloren. Scheißkerl, mechanischer.
    Es waren vor allem die endlosen Wartezeiten, die ihr auf die Nerven gingen, mehr noch als Archotiques verschrobener positronischer Verstand. Oft musste sie stundenlang in einer der Schubsektor-Buchten ausharren, ehe das letzte bisschen Rechnerschrott, der letzte Klecks STOG-Säure oder anderes wiederverwertbares Zeug endlich im Schubsektor angelangt waren. Patty maß die Wartezeiten inzwischen nicht mehr nach Stunden, sondern nach Senet-Partien. Den Rekord hatte sie vor drei Wochen eingestellt: siebenundvierzig Partien hintereinander. Siebenundvierzig Mal blechernes Gemecker.
    Seit

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