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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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auf. »Jetzt warten wir auf den Ansturm der Angreifer. Baluchman und Anulphe schlafen wohl noch.«
    Die Spannung innerhalb der Räume der Terrasse war körperlich zu spüren. Delis Loscon schlurfte näher, ein Gähnen unterdrückend, und setzte sich schwer neben mich. Seine Augen waren blutunterlaufen, sein Gesicht aschfahl vor Müdigkeit.
    »Grüße von Adams«, bestellte er heiser und zwang sich zu einem kargen Lächeln. »Er verzichtet darauf, an Ihrer Seite zu kämpfen. Ich habe jede Winzigkeit noch zwei Mal gecheckt, Sir. Ich habe Angst, dass wir etwas vergessen haben könnten.«
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter und antwortete beschwichtigend: »Mein fotografisches Gedächtnis bezeugt mir das Gegenteil. Und selbst wenn, in der Hitze eines Gefechts ändert sich die Lage oft blitzschnell. Sie sollten sich dort hinten auf einem Feldbett ausstrecken.«
    Er nickte und gähnte offen. Ich hatte nicht einen Augenblick lang daran gedacht, dass er an meiner Seite gegen die Aufständischen kämpfen sollte.
    Ich deutete mit dem Daumen über die Schulter und knurrte: »Legen Sie sich hin, Mann. Vielleicht brauche ich Sie, wenn es hell geworden ist.«
    Er stand mit hängenden Schultern auf, entfernte sich mit schleppenden Schritten und verschwand zwischen den Medorobots in einem der Nebenräume. Auf einem der Schirme zeichnete sich eine Gruppe Verdächtiger ab. Sie rannten an Hauswänden entlang und im Schutz der Baumkronen, undefinierbare Gegenstände in den Händen, nach Norden. Sekunden später hörte ich aus dem winzigen Lautsprecher in meinem Ohr einen Teamsprecher.
    »Team Sieben. Wir sehen die Gruppe und greifen ein. Ende.«
    Es hatte angefangen. Wir beobachten mit Nachtsichtgeräten, hochempfindlichen Wärmekameras und mit wachsender Unruhe die Grenzen und die nahe Umgebung Kunshuns.

 
    Kapitel 18
     
     
    17. April 3103, 01.35 Uhr
     
    Die meisten Teams saßen wie spähende Adler in ihren Horsten hoch über den Straßenschluchten und Freiflächen. An zwei Stellen verständigten sie sich mit kurzen Blicken, deuteten nach unten und schwebten senkrecht an den Mauern, Spiegelflächen oder Karbonverkleidungen der Gebäude hinunter, schnell, risikolos und unsichtbar.
    Durch die Speziallinsen der Nachtsichtgeräte machten sie jede Bewegung aus. Etwa ein Dutzend bewaffneter Männer, die jeden Schatten, jeden Gebäudevorsprung und jede Deckungsmöglichkeit ausnutzten, bewegte sich nach Norden, durch die Hyadenallee auf den Achernarplatz zu. Sowohl die Straße als auch der Platz waren menschenleer. Die Spezialisten, die auf Vorsprüngen, neben Werbeflächen und Vordächern landeten, erkannten einige Waschbären, die im Müll wühlten, mehrere Katzen und einen Hund, der mit eingezogenem Schwanz flüchtete.
    Gewisperte Kommandos gingen hin und her. Zielangaben wurden durchgesagt. Durch die Stille ertönten schwach die Geräusche, mit denen Waffen entsichert wurden. Die Gestalten, die Kunshun verlassen hatten, hasteten fast lautlos weiter, durch tiefschwarze Schatten und an den Rändern der Lichtkegel entlang, die von den kommunalen Beleuchtungskörpern ausgingen. Ihnen folgte eine mittelgroße Schwebeplattform, die mit etwa zwei Dutzend gleich großer Pakete beladen war. An manchen Paketen blinkten gelbe und grüne Winzlingsdioden, die in den Spezialbrillen stechend helle Punkte erzeugten.
    »Explosivkörper. Alarm. Feuer frei. Polizist Glane verständigt die Gleiter.«
    »Verstanden«, flüsterte Glane. »Ich nehme die hintersten drei.«
    Plötzlich spannten sich zwischen den Hauswänden zuckende Strahlen und fächerförmige Netze fadendünner, greller Spurstrahlen. Die Paralysatoren fauchten, die Entladungen knisterten. Von vier Punkten aus erfolgte der blitzschnelle Beschuss der nächtlichen Gestalten, die stöhnend, gurgelnd oder krächzende Flüche ausstoßend, zusammensackten. Ein Mann nach dem anderen stolperte, verlor die Kontrolle über seine Muskeln und schlug zu Boden. Eine Stimme flüsterte in den Minifunkgeräten.
    »Ich hab dreizehn Mann gezählt? Bewegt sich noch jemand?«
    »Rechts, drei Uhr; hinter den Säulen.«
    Ein zweites waagrechtes Gewitter farbiger Blitze schmetterte ins Zielgebiet. Ein Körper fiel zwischen den Säulen auf die Erde und rührte sich nicht mehr. 200 Meter hinter den Schützen schob sich ein schwerer Gleiter, gefolgt von fünf Allzweckrobots, aus der Finsternis und steuerte auf das Ende der Allee zu, wo ein Brunnen senkrechte Wassersäulen, in ständig wechselnden Farben,

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