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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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rauschend und plätschernd in den Nachthimmel peitschte.
    »Glane hier. Ich steuere die Robots. Ihr könnt auf euren Posten zurück.«
    »Alles klar.«
    Es lief in fast völliger Geräuschlosigkeit ab. Die Maschinen erkannten die bewegungslosen Körper, schwebten summend auf die Bewusstlosen zu und hoben sie auf. Binnen weniger Minuten waren sie mit Plastikbändern gefesselt und in den Gleiter verladen, der rückwärts stieß und zwischen eng stehenden Gebäudebasen zum Stehen kam. Die Robots folgten und sanken auf das Mosaikpflaster hinunter. Ein Polizeigleiter rauschte mit abgeblendeten Scheinwerfern heran. Fünf Gestalten sprangen heraus, koppelten die Schwebeplattform an, untersuchten deren Last eine Minute lang und schwebten mit Höchstgeschwindigkeit nach Nordwesten davon, auf den Flare-Star-Komplex zu. Es dauerte nur Minuten, dann war das Team wieder vollzählig und starrte adleräugig hinunter auf die menschenleere Straße.
    Weiter westlich, zwischen der Rohrbahnstation Kassiopeia und dem zylindrischen Ophiuchustower, quollen plötzlich aus sechs unterirdischen Ausgängen etwa einhundertfünfzig Personen hervor. Die Flammen von fünf Fackeln und einem Dutzend Handscheinwerfer blendeten die Beobachter mit ihren Nachtsichtgeräten. Sie klappten die Visiere hoch, starrten in die Wärmebilder und wussten, dass gröbere Mittel angebracht waren. Der Teamanführer, ein USO-Spezialist, kommandierte leise. Ihm war klar, dass es keinen Widerspruch gab.
    »Alle gleichzeitig. Jeweils fünf Schuss. Ziel anvisieren, Schwarzvisier herunter!«
    »Ist klar.«
    »Abschuss entlang der Straße … jetzt!«
    Die Magazine der Spezialmunition rasteten scharf knackend in die Abschusskammern ein. Fast unsichtbare grüne Laserzielstrahlen markierten sekundenlang die Detonationspunkte, 15 Meter und tiefer über dem Boden, zwischen Baumkronen, ausladenden Baikonen und dunklen Restaurantterrassen.
    »Ziele erfasst?«
    »Alle Einzelziele klar erfasst. Status positiv.«
    »Feuer!«
    Vier Mann, vier Waffenläufe, jeweils fünf Schuss in schneller Folge. Aus den Mündungen zuckten zunächst unbemerkt Geschosse mit Abstandzündern schräg abwärts. Das Zischen und Fauchen der flammenlosen Raketenantriebe schuf zwischen den Hauswänden seltsame Echos und hochfrequente Schalleffekte. Dann flammten mit sonnenheller Grelle kurz nacheinander zwanzig Blendgranaten in einer Reihe, die etwa 100 Meter lang war, über den Köpfen der Vordringenden auf. Einen Sekundenbruchteil danach waren sie alle für zehn, zwölf Minuten blind.
    Zwischen den Gebäuden breitete sich zwanzig Sekunden lang eine Lichtflut aus, heller als die Morgensonne, die sich noch hinter dem Horizont verbarg. Selbst die Kunshuner, die nicht in die Lichtkerne der Kunstsonnen geblickt hatten, schlossen geblendet die Augen. Schreie, Flüche, wütende Ausrufe und lautes Wimmern erschallte in der Rambla do Canis Mayor. Die Demonstranten taumelten und stolperten, die Hände auf die Augen gepresst, über den Asphalt.
    Einige Fassaden naher Häuser spiegelten die Lichtflut eine halbe Sekunde lang, heller als Gewitterblitze. Wieder schob sich eine Phalanx aus fünfzehn Robots aus dem Bereitstellungsraum hervor und sammelte die Frauen und Männer ein, die völlig orientierungslos umhertappten, sich irgendwo festklammerten, auf Knien umherrutschten und gegeneinander prallten. Waffen. Brechstangen, Rohrabschnitte, Dinge, die wie kleine Bomben aussahen, blinkende Zeitzünder an Sprengpaketen und ähnliche gefährlich wirkende Teile lagen über die Breite der Straße verstreut und wurden von den Robots eingesammelt.
    Im Inneren einer Maschine detonierte eines der Pakete mit einer krachenden Explosion, sprengte den Stahlkörper des Robots auseinander und verstreute dessen glühende Trümmer in der Umgebung. Ein zweiter Robot löschte mit einer Unmenge Schaum den Brand seines Genossen.
    Der Gleiter summte davon und brachte seine völlig desorientierte Ladung in ein städtisches Fitnesszentrum, das zu einem veritablen Gefängnis umfunktioniert worden war. Auf einigen der Bildschirme in der Einsatzzentrale bewegte sich jetzt nichts mehr; auf anderen zeichneten sich ähnliche Bewegungen ab. Die MEINLEID-Kämpfer, jedenfalls die wagemutigsten, waren mit wenig Schlaf ausgekommen und probierten, kleine Brückenköpfe hinter den Linien ihrer Feinde einzurichten.
    Bisher war ihr Vorhaben fehlgeschlagen.
    In der folgenden Stunde versuchten sieben Gruppen, zu Fuß, mit Airjets und in erbeuteten Polizei- und

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