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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Visionen durchlebt hatte, wie es bei mir der Fall war.
    »Das … wird nicht nötig sein, Sir«, sagte die Kommandantin steif. »Ich werde die nötigen Manipulationen persönlich vornehmen, auch wenn ich ihren Sinn nicht verstehe. Noch nicht zumindest, Lordadmiral.«
    »Danke, Major Simmers.«
    Während sie dem Piloten über Interkom die Befehle erteilte, dachte ich kurz nach. Die IMASO war mit Hochleistungs-Ortungssystemen und wissenschaftlichen Analyseeinrichtungen zur Erkundung unbekannter Raumregionen ausgerüstet; dieser Raumschiff-Typ wurde daher auch als Spähkreuzer bezeichnet. Mit ihrer Beschleunigung von 700 Kilometern pro Sekundenquadrat war sie fast allen zivilen und vielen militärischen Einheiten dieser Zeit überlegen. Die Stammbesatzung betrug 150 Mann, hauptsächlich Terraner, Epsaler und Ertruser, die wegen der relativ kleinen Besatzungsstärke neben der militärischen oft noch über eine wissenschaftliche Ausbildung verfügten.
    Die Einsätze dieser Schiffsklasse außerhalb militärischer Operationen dauerten in der Regel einige Monate und erfolgten in schlecht erkundetem Raum, was zu einer starken Bindung innerhalb der Besatzung und zwischen Besatzung und Schiff führte. Daher gab es auch eine gut ausgestattete Medostation und Freizeiteinrichtungen sowie die kleine hydroponische Anlage auf Hauptdeck 4 unterhalb des Ringwulstes. Naturgemäß herrschten beengte räumliche Verhältnisse, dafür war aber die technische Ausstattung für ein Schiff dieser Größe sehr gut. In den Arsenalen konnte ich alles finden, was wir für diesen Einsatz benötigten.
    Ein beruhigender Gedanke.
    Ich erhob mich und ging zur Tür des Konferenzraums.
    »Sir?«, sagte Naileth Simmers.
    Ich blieb stehen und drehte mich um. »Ich verstehe Ihre Bedenken«, sagte ich.
    Sie senkte tatsächlich verlegen kurz den Blick. »Ich wollte mich eigentlich nur nach unserem genauen Vorgehen erkunden, Sir.«
    Ich lächelte schwach. »Die USO-Einsatzstation im Haus des Händlers Terry Ulcarach verfügt nicht nur über eine Positronik, einen Hyperfunksender und Lagerräume, wenn ich mich recht entsinne, sondern auch über einen Kleintransmitter mit einer Reichweite von etwa zehn Astronomischen Einheiten, nicht wahr?«
    Sie nickte.
    »Wir werden zunächst versuchen, per Transmitter nach Thanaton zu gelangen. Versuchen Sie, eine Verbindung herzustellen. Setzen Sie einen Kurs, der uns im System Sonne Tjomen-31/438 etwa acht astronomische Einheiten an den Planeten heranbringt.«
    »Jawohl, Sir. Aber ich meinte eigentlich etwas ganz anderes.«
    Mein Lächeln wurde freundlicher. »Ich weiß. Doch da das plötzliche Verstummen unserer Agenten auf eine radikal veränderte Situation, zum Beispiel ihre Enttarnung durch außerplanetarische Kräfte, genauso gut aber auch auf ein doppeltes Spiel Ulcarachs und Parths hindeuten kann, müssen wir wohl so schnell wie möglich eingreifen.«
    Sie schluckte. »Und Agent Santjun, Sir? Sind Sie sicher, dass Sie die richtige Entscheidung getroffen haben, was ihn betrifft?«
    Habe ich es nicht gesagt? , meldete sich der Extrasinn. Sie interessiert sich für ihn!
    Ich lachte innerlich auf. Diese Frage würde ich nicht unbedingt als Indiz für ein erotisches Interesse ansehen.
    Wenn du meinst … Deine Erfahrung in dieser Hinsicht ist bestimmt größer als die meine.
    Ich sah Major Simmers an und nickte. »In unserer derzeitigen Lage habe ich keine andere Wahl. Das wissen Sie doch. Identische Verhaltensmuster … Nein, Agent Santjun musste sterben.«
    Genau, wie ich sterben musste , dachte ich. »Ach, noch etwas«, sagte ich, als ich den Konferenzraum verließ und mich auf den Weg zur Medostation machte. »Finden Sie heraus, wer die EX-2714 entdeckt hat und unter welchen Umständen das geschah. Ich muss jede Einzelheit darüber wissen.«
     
     
    Geriok Atair sah mich erneut vorwurfsvoll an, als ich sein Reich betrat. »Lordadmiral, ich muss protestieren und werde meine Bedenken im Logbuch festhalten. Ich halte Ihr Vorgehen bezüglich Agent Santjun für unverantwortlich.«
    »Tun Sie das«, sagte ich und dachte an den Befehl, den ich der Kommandantin erteilt hatte. »Sie werden es nicht glauben, aber ich gebe Ihnen recht.«
    Der Ara sah mich verwundert an, doch ich ließ ihn einfach stehen und ging weiter zu dem Medobett, auf dem Santjun saß. Er wirkte kaum noch mitgenommen; kein Wunder, ich hatte den Kombistrahler auf die leichteste Paralyse eingestellt.
    »Es tut mir leid«, sagte ich und hielt ihm die Hand hin.

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