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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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schrie, so laut ich konnte. Nach einer Ewigkeit erwiderte jemand mein Rufen und Winken, und ich schwamm weiter, dem Flussschiff entgegen, den leblosen Thanatoner noch immer gepackt haltend. Man ließ Trittleitern herunter, und plötzlich packten mich Arme, nahmen mir die Last ab, zogen mich hoch …
    Dagor-Atemübungen. Die Luft war mein Freund, gab mir Leben. Sie wärmte mich, schenkte mir Kraft. Ich kletterte an Bord, jemand warf mir ein Tuch zu. Ich rieb mich ab. Der Zellaktivator auf meiner Brust pulsierte.
    » Er ist tot! Er ist tot! «, hörte ich. » Ertrunken! « Meine Gedanken hatten sie soweit geklärt, dass ich sofort begriff, dass diese Rufe nicht mich meinten, sondern den Händler, der seinen Korb mit Obst hatte retten wollen. Lang ausgestreckt lag er auf dem Deck, von mehreren Matrosen umgeben. Neugierige Passagiere strömten herbei.
    Ich drängte mich in die Menge. »Lasst mich durch«, rief ich, »ich bin Arzt!« Die Leute wichen vor mir zurück.
    Ich kniete neben dem Obstbauern nieder. Nicht zuletzt von Fartuloon hatte ich genug gelernt, um hier unter diesen Thanatonern als Bauchaufschneider durchzugehen, zumindest in diesem offensichtlichen Fall.
    Flüchtig untersuchte ich den Mann, wusste gleich, was ich zu tun hatte. Er hatte Wasser in den Lungen, überdies war seine Zunge in den Rachenraum zurückgefallen und verlegte die Atemwege. Ich zog seinen Kopf zurück, überstreckte ihn, legte die Hände dann auf den Oberbauch des Mannes und drückte kräftig zu, einmal, zweimal, immer wieder.
    Schon war Santjun heran, kniete ebenfalls neben dem Mann nieder, zog seinen Kopf erneut zurück, hielt ihm die Nase zu und begann mit der Mund-zu-Mund-Beatmung. Er zwang etwa eine Sekunde lang Luft in seine Lungen, wiederholte den Vorgang sofort, machte dann eine kurze Pause und nahm die Beatmung wieder auf.
    Ich verstärkte den Druck auf den Oberbauch, sah, dass sich der Brustkorb des Mannes plötzlich sichtbar hob. Er hustete schwach. Santjun richtete ihn auf, und ich versetzte ihm kräftige, Husten auslösende Schläge zwischen die Schulterblätter.
    Der Mann hustete erneut, diesmal kräftig, und spuckte Wasser aus. Ich hämmerte noch einmal zwischen seine Schultern und kratzte dabei ein wenig von seiner Haut ab. Dann erhob ich mich und sah mich um. Der Matrose, der über Bord gegangen war, saß benommen an die Reling gelehnt.
    Ich ging zu ihm, drückte seine abwehrende Hand beiseite und tastete zuerst seinen Kopf, dann den Oberkörper ab. Er schrie auf, als ich die Schulter berührte. Ich klopfte ihn noch einmal ab, diesmal vorsichtiger.
    »Eine starke Prellung«, sagte ich. »Gebrochen ist nichts.«
    Zweifelnd sah der Mann mich an.
    Ich ersparte mir weitere Bemerkungen. Früher oder später würde er feststellen, dass ich recht hatte.
    Santjun trat zu mir, reichte mir das Hemd. Ich zog es über, während die Anspannung langsam von mir abfiel. »Gehen wir in unsere Kabine«, murmelte ich, »bevor der Kapitän noch auf die Idee kommt, sich bei mir zu bedanken und ich noch mehr Aufsehen errege.«
    Die Götter Arkons mochten dafür sorgen, dass bei dieser überstürzten Aktion niemandem mein Zellaktivator aufgefallen war.
     
     
    Ich klappte das Medokit zu und schaltete die Analyse-Einheit ein, die ich aus meinem Rucksack geholt habe. Santjun sah mich fragend an, sagte aber noch immer nichts.
    Verwundert hatte er beobachtet, wie ich mir den Dreck unter den Fingernägeln entfernt und säuberlich auf dem Tisch deponiert hatte, als wir die Kabine betreten hatten. Sorgfältig hatte ich darauf geachtet, dass sich die Häufchen aus Hautfetzen, getrocknetem Blut und Haaren nicht zu nah kamen. »Darf ich fragen, was Sie dort machen, Sir?«, sagte er nun. »Ich vermute, Sie haben mit unzulänglichen Mitteln eine Gewebeprobe entnommen und lassen sie nun untersuchen …«
    »Zwei«, berichtigte ich und zeigte auf die untere Koje. Obwohl wir eine Zweierkabine gebucht hatten, bot der winzige Raum nur Platz für einen Tisch und einen Stuhl. Das Hochbett vervollständigte die Einrichtung. »Eine von dem Händler, eine von dem Matrosen.«
    Das war unser dritter Tag an Bord. Am 8. April waren wir mit dem Flussschiff aufgebrochen, eine frühere Passage hatten wir trotz aller Anstrengungen und Bestechungsversuche nicht bekommen. Die restliche Zeit in Tar'Haar hatten wir mit weiteren Nachforschungen verbracht, aber nicht mehr viel herausgefunden, zumindest nicht über Terry Ulcarach.
    Fest stand nur, dass der USO-Agent seine

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