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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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in Tar'Haar würden wir nicht mehr viel erfahren. Aber aus dem Aufenthaltsort der oberen Kreise der Silberherren ergab sich unser nächstes Ziel fast automatisch: der Osten, flussaufwärts, und zwar speziell der Binnenhafen Makra'Khor in der Nähe des Gebirges, in dem das Silbermetall abgebaut wurde.
     
     
     
    Arch'Toar: 11. April 3112
     
    Es konnte nicht gut gehen. Ich sah es im Ansatz, doch ich war viel zu weit entfernt, um eingreifen, geschweige denn, es verhindern zu können. Das kleine Boot der fliegenden Händler, eins von vielen, die seit unserem Aufbruch an dem Flussschiff angelegt hatten, hielt zu großen Abstand von der Reling. Vielleicht lag es an der aufgehenden Sonne, deren Strahlen den Mann im Boot blendeten. Der Bauer, der an Bord kommen wollte, um seine Ware feilzubieten, setzte jedenfalls einen Fuß auf die Planke zwischen den beiden Schiffen, als sein Ruderboot ins Schwanken geriet. Er versuchte, sein Hab und Gut zu retten, hob den großen, mit melonenähnlichen Früchten gefüllten Korb mit beiden Händen hoch, um ihm dem Besatzungsmitglied zu reichen, das ihm an Bord helfen wollte.
    Der Mann griff nach dem Behälter, konnte ihn aber nicht festhalten und beugte sich zu weit vor. Er geriet ins Taumeln, verlor das Gleichgewicht und stürzte über das Schanzkleid.
    Ich hörte den Schrei und dann den dumpfen Aufprall, mit dem er auf der Planke landete, das hässliche Knirschen, mit dem das Brett splitterte, den Schreckensruf des Händlers, der nach hinten geschleudert wurde, mit dem Kopf gegen die Reling seines kleinen Bootes schlug.
    Beide Thanatoner versanken in den Fluten.
    Ich zog mir das Hemd über den Kopf, warf es Santjun zu und lief los. Mit einem Satz stand ich auf der Reling, orientierte mich kurz. Das über Bord gegangene Besatzungsmitglied war wieder aufgetaucht, schrie um Hilfe und versuchte, sich an dem heftig schwankenden Schiffchen des Händlers festzuhalten. Wahrscheinlich würde er es zum Kentern bringen, bevor es ihm gelang, sich hochzuziehen.
    Von dem Bauern war nichts zu sehen.
    Ich stieß mich ab und sprang, machte mich ganz lang. Noch während des Falls konzentrierte ich mich, hieß die Dagor-Semihypnose willkommen, kontrollierte und sammelte meinen Atem. Die Kälte des Wassers, in das ich eintauchte, störte die Regelmäßigkeit meines Herzschlags; ein Manko, das ich so schnell wie möglich beseitigen musste.
    Hier, ein gutes Stück stromaufwärts und dem Gebirge schon ziemlich nah, war der Arch'Toar nicht mehr breit und schlammbeladen wie am Unterlauf, kurz bevor er ins Meer mündete. Er floss hier fast reißend; unser Schiff hatte schon einige Stromschnellen überwinden müssen.
    Ich ließ mich von der Strömung ziehen, brachte meinen Körper in eine waagerechte Lage, schnellte mich geradezu durch das Wasser. Über mir wurde es dunkel; ich befand mich nun genau unterhalb des Flussschiffs. Die Anstrengung ließ das Blut in meinen Adern heißer fließen, aber das schützte mich nicht vor der Kälte des Wassers, war nur ein Zeichen für die einsetzende Erschöpfung und den Sauerstoffmangel.
    Abrupt wurde das Wasser wieder heller, und ich sah vor mir einen großen, dunklen Schatten. Ich hielt darauf zu, schwamm noch schneller, bereitete mich darauf vor, schlagenden Armen oder tretenden Beinen ausweichen zu müssen, stellte dann aber fest, dass der Körper sich nicht mehr bewegte. Ich bekam einen Stofffetzen zu fassen, krallte mich daran fest, zog das schwere Gewicht zu mir heran, legte beide Arme darum, orientierte mich und jagte mit energischen Beinschlägen der Helligkeit entgegen.
    Die Luft brannte mittlerweile in meinen Lungen, das Gewicht des anderen Körpers behinderte mein Vorankommen, meine Ober- und Unterschenkel schmerzten. Nun schien anstelle von Blut nur noch Feuer durch sie zu fließen. In meinem Kopf machte sich ein unnatürlicher Druck breit, der mein Denken beeinträchtigte und eine seltsame Müdigkeit hervorrief. Wie einfach wäre es doch gewesen, ihr einfach nachzugeben und sich treiben zu lassen, durch das eisige Wasser, das mir nun jede Wärme entzog …
    Schwimm, du Narr! , schimpfte der Extrasinn, nur noch ein paar Meter, ein paar Meter …!
    Ich dachte müßig darüber nach, was er damit meinte, nur noch ein paar Meter , als mein Kopf die Wasseroberfläche durchstieß und kühle, frische, köstliche Luft in meine Lungen strömte und noch schlimmer darin brannte als Säure. Ich hielt den Körper des Bauern mit einem Arm fest und winkte mit dem anderen und

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