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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Ulcarach hatte ihn zu töten versucht. In letzter Not hatte der USO-Agent den Datenspeicher verschluckt, auf dem er die Entwicklung festgehalten hatte. Und wie die Sache ausgegangen war, wussten wir ja. Unklar blieb nur, was mit Rion Parths Kopf geschehen war.
    Ich informierte per Rafferspruch die IMASO, anschließend verließen wir die Herberge, um etwas zu essen und weitere Untersuchungen vorzunehmen.
    Diesmal erwarteten uns zwei Beschatter vor der Herberge. Der eine folgte uns, der andere blieb zurück, wahrscheinlich, um während unserer Abwesenheit unser Zimmer zu durchsuchen.
    Den einen hatten wir nach zehn Minuten abgeschüttelt, und der andere würde nichts finden, was seinem Auftraggeber irgendwelche Aufschlüsse geben konnte.
     
     
    »Es tut mir leid, aber mehr weiß ich nicht«, sagte der Händler.
    »Du hast uns sehr geholfen«, bedankte ich mich und zahlte einen sündhaft teuren Preis für eine Decke, die mit wunderschönen Motiven aus der thanatonischen Sagenwelt bestickt war. Der Laden befand sich in der Nähe von Ulcarachs abgebranntem Geschäft, und der Händler bestätigte nur, was alle anderen, bei denen wir unauffällig Erkundigungen eingezogen hatten, ebenfalls berichtet hatten.
    Terry Ulcarach genoss in seiner thanatonischen Tarnexistenz einiges Ansehen und verkehrte angeblich in den obersten Kreisen der sogenannten Silberherren, den Herrschern von Thanaton. Er galt als sehr wohlhabend und kümmerte sich gut um »seine Sippe«, die Thanatoner, die für ihn arbeiteten. Man sagte ihm nach, dass er mit mehreren Frauen seiner »Familie« Verhältnisse gehabt habe. Unmittelbar vor dem verheerenden Brand waren Ulcarach und seine Familie verschwunden, ohne Angabe eines Ziels mit ihren Habseligkeiten abgereist. Niemand wusste, wohin.
    Sein Partner Rion Parth war seit mehreren Wochen nicht mehr gesehen worden.
    Dass alles bestätigte meine Vermutungen, brachte uns aber nicht weiter.
    Wir verließen den Laden und machten uns auf den Weg zum Hafen. Je näher wir ihm kamen, desto schlimmer und chaotischer wurde der Verkehr. Thanatoner auf den schwerfälligen, ochsenartigen Reittieren oder in Karren, die von ihnen gezogen wurden, wetteiferten mit dampfbetriebenen Lastfahrzeugen und Bussen um die Vorfahrt auf den schmalen Straßen. Reiter und Fahrer jagten verschreckte Fußgänger aus dem Weg.
    Schon aus einiger Entfernung sah ich, wie ein riesiger Ozeandampfer über das Meer zum Nachbarkontinent aufbrach, gewaltige Qualmwolken aus vier hohen Schornsteinen ausstoßend. Auf dem breiten Arch'Toar, der aus der Ebene kommend in die Bucht mündete, herrschte ebenfalls reger Verkehr. Große Dampf-Flussschiffe tuckerten in östlicher Richtung dem drei Tage entfernten Gebirgskamm entgegen, andere lieferten mit starkem Tiefgang aus dem Gebirge das Silbermetall der Schmuckstücke als Rohstoff zur weiteren Verarbeitung in die Hafenstadt. Ich erhaschte den Blick auf einen dampfbetriebenen Lastwagen, der gerade entladenes Metall weiterbeförderte: große Brocken, die mich an metallisiertes Harz denken ließen.
    Ich blieb an einer Straßenecke stehen, an der ein Thanatoner auf und ab schritt und eine glühende Rede hielt. Wir waren allerdings die einzigen Passanten, die ihm Beachtung schenkten. »… ein Frevel! Ich sage es erneut, ich sage es immer wieder, auch wenn ihr es nicht hören wollt! Der späte Tod, der verzögerte Tod ist ein Frevel, und ihr müsst ihn ablehnen! Der silberne Götze ist euer Verderben! Er raubt euch nicht nur zu Lebzeiten den Seelenfrieden, nach dem Tode, in der nächsten Welt, werdet ihr zurückzahlen müssen, was ihr in dieser geraubt habt! Kommt zum Totenkult, sucht die Erlösung, statt falschen Götzen anzuhängen und …«
    Ich ging weiter, hörte nicht mehr hin.
    »Nicht alle Bewohner von Thanaton scheinen die Vorzüge des Silberschmucks zu schätzen«, sagte Santjun.
    Ich zuckte hob die Schultern. »Aber der Hauptteil der Bevölkerung ist wohl weniger religiös als vielmehr materialistisch veranlagt und einem langen, gesunden Leben nicht abgeneigt. Die Thanatoner scheinen ihre verschiedenen Götter eher halbherzig zu verehren. Immerhin wird dieser Totenkult der Erlösung geduldet. Wahrscheinlich versammeln sich darin eher jene Elemente der Bevölkerung, die sich das lebensverlängernde Material nicht leisten können.«
    Der Agent nickte nachdenklich.
    Aufs Geratewohl steuerte ich eins der zahlreichen unabhängigen Büros an, die Passagen auf Ozeandampfern und Flussschiffen anboten. Hier

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