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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Funkverbindung wieder.
    »Wenn ich mich nicht sehr irre«, erwiderte die Akonin, die nach und nach ihre Fassung zurückgewann, »dann wurden wir gerade von einem Transmitter erfasst und abgestrahlt. Der Entzerrungsschmerz war aufgrund der geringen Entfernung zwar nur schwach, aber dennoch deutlich zu spüren.«
    »Unglaublich.« Padpool ließ sich neben sie gleiten und drehte den Kopf, so dass sie sein Gesicht sehen konnte. Ihr Begleiter war geradezu euphorisch. Er hatte die Augen weit aufgerissen, und die schwarzen Haare hingen ihm kreuz und quer im verschwitzten Gesicht.
    »Du machst dir ja keine Vorstellung davon, was ich gefunden habe«, sagte er mit breitem Grinsen. »Da unten existiert ein wahres Labyrinth von Gängen und Räumen. Lagerhallen, Fabriken, Maschinenparks und wer weiß, was sonst noch. Das meiste ist natürlich defekt oder zerstört, aber in den tieferen Regionen gibt es bestimmt noch Unmengen von Dingen, die sich verwerten lassen. Ist dir klar, was das bedeutet? Wir sind reich, Shinyan. Verstehst du denn nicht? Wir sind reich!«
    »Halt den Mund, Padpool!«, stieß die Akonin zornig hervor. »Im Gegensatz zu dir verstehe ich sehr wohl. Du hättest uns beinahe umgebracht. Warum bist du in den Spalt geflogen, ohne mir Bescheid zu sagen?«
    »Ich … keine Ahnung«, antwortete Padpool konsterniert. »Ich dachte, das sei unsere Aufgabe. Uns umschauen, Daten sammeln, Proben nehmen. Ich dachte …«
    »Hör auf!«, fuhr ihn Shinyan an. »Du magst vieles getan haben, aber gedacht hast du definitiv nicht! Du weißt ganz genau, dass es bei Außenmissionen streng verboten ist, auf eigene Faust loszuziehen. Dieser Transmitter war vielleicht eine Abwehranlage, die Eindringlinge wie uns bei einwandfreier Funktion direkt in das Schwarze Loch abgestrahlt hätte. Wer sagt dir, dass es nicht noch mehr Fallen dieser Art gibt, die womöglich ihren Zweck weit besser erfüllen? Du bist nachlässig, Padpool. Was du für Wagemut hältst, ist nichts weiter als Dummheit, und damit bringst du nicht nur dich selbst, sondern auch andere in Gefahr.«
    »Entschuldige bitte, o du Unfehlbarste aller Unfehlbaren«, begehrte nun auch Padpool auf. »Ich erinnere mich nicht, dich gezwungen zu haben, mir hinterherzufliegen. Überhaupt: Wer hat denn, bitte schön, wie verrückt um sich geschossen? Wahrscheinlich war es dein grundloses Geballere, das den Transmitter überhaupt erst aktiviert hat. Und wer sagt dir , dass es sich dabei um eine Falle handelt? Genauso gut könnte es ein Notsystem gewesen sein, das die einstigen Bewohner der unterirdischen Anlagen bei Gefahr an die Planetenoberfläche transportieren sollte. Wenn man es recht bedenkt, ist das sogar die wesentlich plausiblere Annahme.«
    »Du bist …« Shinyan rang verzweifelt nach Worten. Sie fühlte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, aber sie wollte nicht weinen. Nicht hier, nicht jetzt und vor allem nicht vor diesem beschränkten, arroganten, selbstgerechten Mistkerl. Sie hatte sich tatsächlich Sorgen um Padpool gemacht, war ihm gefolgt, um ihn notfalls vor sich selbst zu schützen, und nun fiel ihm nichts Besseres ein, als ihr genau das vorzuwerfen.
    »Du bist … ein Scheusal«, brachte sie schließlich hilflos heraus. Mit einer ruckartigen Handbewegung schaltete sie den Impulsantrieb auf Maximalschub und raste in den von Lichtpunkten übersäten Himmel hinauf. Zartiryt lag in der Nähe der galaktischen Zentrumsballung und weit abseits der üblichen Handelsrouten. Aufgrund der hohen Sternendichte existierten hier nach wie vor zahlreiche Gebiete, die so gut wie unerforscht waren.
    In Shinyan tobte ein wahrer Gefühlsorkan. Zum einen war sie wütend auf Padpool, der sich in seiner typisch männlichen Impertinenz in der Rolle des zu unrecht kritisierten Helden gefiel. Die Geschäfte der Busrai-Nomaden liefen in letzter Zeit nicht besonders gut, und vermutlich sah sich Padpool ob seines großen Fundes bereits als den von allen gefeierten Retter der Familie. Zum anderen ärgerte sie sich aber auch über sich selbst. Sie hatte die Kontrolle verloren, hatte überreagiert und eine Waffe auf ihr Spiegelbild abgefeuert, ein Spiegelbild, das ebenso gut Padpool hätte sein können. Es war der Gedanke, dass ihr Begleiter mit seinen Vorwürfen nicht ganz Unrecht hatte, der sie am meisten wurmte.
    »Shinyan«, hörte sie den Akonen hinter sich her rufen. »Wo willst du denn hin? Komm schon. Sei nicht albern, und lass uns in Ruhe darüber reden, einverstanden?«
    Noch bevor

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