Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
in Gestalt der fahlgelben Wesen halbwegs intelligente Mondbewohner gesehen? Oder Eingeborene, die übertrieben scheu oder angsterfüllt auf uns, die Fremden, reagierten? Ich nahm einen Trinkbehälter aus der Verpackung, öffnete ihn und schob den Saughalm zwischen die Lippen. Iasana kletterte aus der Kabine des Shifts und ging vorsichtig über die großen Kiesel zum nächsten Kampfroboter. Ich sah, dass sie eine schwere Umhängetasche trug, aus der farbige Verbindungskabel hingen.
    Leutnant Weiland war unser weiblicher Versorgungsoffizier, aber ihre Talente und Neigungen gingen über diese Qualifikation weit hinaus. Die Brandverletzungen in ihrem Gesicht waren verheilt. Um das Biomolpflaster war die Haut noch gerötet. Ich sah, dass sie mit einigen Kollegen sprach und dann vor einem GLADIATOR stehenblieb.
    Die matt glänzende Maschine mit ihren stämmigen Beinen und Gelenken, dem wuchtigen Körper und dem Arsenal der Abwehr- und Angriffswaffen in den Armen überragte die zierliche Frau. Metallischer Hochleistungs-Goliath und weiblicher David. Der Koloss senkte die Waffenarme und ging in Standby-Modus. Seine Normalsichtlinsen glommen, vor den Schirmprojektoren spannten sich die konvexen Energieschirme.
    Über uns hing drohend die halbierte Oberfläche des Planeten. Ajatans Albedo war hoch; die Lichtung bezog den größten Teil der Helligkeit vom Gasplaneten. Ich kletterte von der Ladefläche, entsorgte den leeren Trinkbehälter und ging zu Iasana hinüber. Vor dem hünenhaften, massigen Robot mit den Ziffern und Buchstaben TKR 3000-R4/VII erschien sie mir klein und verletzlich. Wie wir alle litt sie seit Stunden unter Müdigkeit. Sie schwankte leicht, wie mir schien. Ich konnte ihr auch nur mit aufmunternden Worten und Durchhalteparolen helfen. Selbst ich spürte, dass die Erschöpfung von mir Besitz ergriffen hatte.
    »Leutnant Weiland? Stumme Zwiesprache mit Hochleistungsmaschinen?«, erkundigte ich mich. Sie schüttelte den Kopf und lächelte matt.
    »Zwiesprache ist richtig, Sir. Ich habe noch keine Zeit, mich auszuruhen.«
    »Was haben Sie mit dem Robot vor?«
    Iasana hielt ein Programmierkeyboard in den Händen, das an eine mittelgroße Datenbox und an ihren Kampfanzug angeschlossen war.
    »Ich verändere die Basisprogrammierung dieses GLADIATORS«, antwortete sie und tippte schnell und sicher Kodebefehle.
    »Aus welchem Grund? Haben die Maschinen nicht zuverlässig gearbeitet?«, wollte ich wissen. Jedes Besatzungsmitglied hätte eine Fehlfunktion innerhalb der vergangenen Stunden leicht feststellen können. »Ich habe nichts gemerkt.«
    »Die GLADIATOREN sind einwandfrei. Das ist eine längere Geschichte. Es handelt sich um Calipher …«
    »… der sich im Monolithen selbst in die Luft gesprengt hat?«, vollendete ich ihren angefangenen Satz. Jetzt hatte sie meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
    »Richtig.« Sie druckste ein wenig herum. »Ich hätte es Ihnen längst sagen sollen, Sir. Aber … Ich habe im Monolithen von Zartiryt einen Teil der Basisprogrammierung Caliphers analysiert. Mit dem Verfahren der positronischen Teilabtastung. Die ermittelten Daten habe ich damals in den Speicher meines Kampfanzugs übertragen.«
    Sie schlug mit der flachen Hand auf ihre Brust und lächelte verlegen, als sie meinen fragenden Gesichtsausdruck bemerkte.
    »Damals? War vor ein paar Tagen. Warum das?«
    »Ich war, angesichts des einmalig hohen Alters Caliphers, einfach neugierig, Sir. Mehr als neugierig. Lernbegierig auch. Calipher hat uns im Monolithen immerhin Zugriff auf einige der lemurischen Systeme ermöglicht. Wenn uns das auch hier auf Lumbagoo gelänge, wäre es ein nicht zu unterschätzender, ein dringend benötigter taktischer Vorteil.«
    »Damit haben Sie zweifellos Recht«, gab ich zu. »Allerdings haben Sie auch den bisweilen skurrilen Charakter Caliphers kennengelernt.«
    »Ja. Seine Persönlichkeitsmuster. Ich bin gerade dabei, diese Muster in den Robot Nummer Sieben zu übertragen. In einen Kampfrobot, denn ein anderes Modell als eine Kampfmaschine würde dem sarkastischen, alten Metallknaben sicher nicht gefallen.«
    Ich musste grinsen. Trotzdem war mir bei diesem Versuch nicht wohl. Ich zuckte mit den Schultern, tippte auf den kantigen Teil des Waffenarms der Maschine und sagte: »Hoffen wir, dass wir seinen Humor effizient kontrollieren können, wenn wir ihm schon Impulsstrahler und Schlimmeres in die Klauen drücken.«
    Iasana führte eine Reihe weiterer Befehle durch und erwiderte: »Habe ich Sie

Weitere Kostenlose Bücher