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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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ist ein Patrouillenkreuzer, der zufällig in diesem Raumgebiet auftauchte. Sein Kommandant hat ebenso zufällig die Spur der TRAUM aufgenommen. Oder glauben Sie ernsthaft, die USO würde mit einer solchen Murmel anrücken?«
    »Kaum. Die Mächtigen der Galaxis pflegen in einem solchen Fall mit Ultraschlachtschiffen unterwegs zu sein.«
    Trotz dieser Bemerkung schien die Drohung mit der USO ihr Ziel nicht verfehlt zu haben. Der Kommandant sah wohl ein, dass sein Schiff raumflugfähig sein musste, wenn er nicht hilflos solch überlegenen Krätten ausgesetzt sein wollte. Er griff in die Brusttasche seiner Bordkombination.
    »Ich habe ein kleines Geschenk für Sie«, sagte er und holte einen runden Silbergegenstand hervor, eine Art Brosche oder ein Button aus einem Gitter, das unter dem Druck seiner Finger federte. Die Brosche hatte einen Durchmesser von ungefähr 40 Millimetern, das Gitter wirkte, als bestände es aus einer organischen Substanz. »Legen Sie’s an. Wo Sie wollen.«
    Santjun nahm die Brosche, legte sie auf die Handfläche und betrachtete sie. Er wusste natürlich, dass in dem Gitter ultraschwere Atome eingelagert waren, deren Atomgewicht über 1000 lag. Das Material, silbrig-durchscheinend, besaß winzige kristalline Einschlüsse.
    »Woher und warum diese Großzügigkeit, Marik?«, erkundigte sich Santjun. Er war wirklich überrascht.
    »Als Vorgeschmack der Unsterblichkeit. Es sollte Ihnen in Zukunft gute Dienste leisten.«
    Santjun zuckte mit den Schultern, dachte einige Sekunden lang nach und streifte dann den linken Ärmel des Overalls hoch. Er setzte die Brosche auf den Oberarmmuskel und fühlte, wie sich das Material von selbst ansaugte. Als er daran zog, ließ sich die Brosche nicht mehr bewegen.
    Der Kommandant drehte sich um und knurrte Thalia Lacroix an: »Nehmen Sie ihn mit, Doktor, und bringen Sie ihn so schnell wie möglich wieder in Form. Verstanden?«
    »Ich tu mein Bestes«, antwortete Thalia, stand auf und zog den Paralysestrahler. Sie winkte Santjun und richtete die Projektormündung auf ihn. Zusammen verließen sie die Zentrale in Richtung auf die Medostation.

 
    Krieg der Verlorenen
     
    Wieder senkte sich aus der Wolke der Träume ein Schreckensbild der Kämpfe, der Zerstörung und des Todes.
    Ein neuer Alptraum mit bestürzenden Einzelheiten.
    Flammen und Sterben in ferner Vergangenheit wurden zur Traumgegenwart. Wussten die Träumer in der Wolke, dass ihre Träume sich ausbreiteten wie Regen, der aus einer dunklen Wolke fiel und auf den Blättern verdunstete?
    Die Verlorenen von Shakon’Ar verteidigten sich erbittert gegen die Invasoren.
    Im Lauf der Jahrzehnte hatte sich die Regierungsform auf der Welt der Gläsernen Städte zu einer Diktatur der Vernunft entwickelt. Die Gesellschaft, die bisher den schönen Künsten und der Suche nach wahrer Erkenntnis gehuldigt hatte und unlösbar mit ihnen verbunden schien, war tatkräftiger und aggressiver geworden. Sie kämpfte, sie verteidigte und merkte nicht, dass sie dabei mehr und mehr an Substanz verlor.
    Ein Bote, der sich selbst als »Orbiter« bezeichnete, landete während eines Kampfes auf der Heimatwelt der Verteidiger. Er schlug den Verlorenen ein Bündnis gegen den Feind vor, den er »Das Böse« nannte. Dieser Orbiter glich dem sagenhaften Helden aus der Vergangenheit, der ein Kämpfer für das Gute gewesen war, einer legendären Gestalt, die den Verlorenen einst gezeigt hatte, wie falsch ihre bisherige Philosophie gewesen war, und die sie zur Abkehr von den aggressiven Wegen ihrer Urväter bewegt hatte. Die Botschaft des Orbiters erzeugte in der Gegenwart binnen kurzer Zeit eine neue gedankliche Strömung.
    Sie erstarkte durch das eindrucksvolle Ereignis.
    Ein Lichtblick inmitten des Chaos?
    Vielleicht …
    Das Ziel der neuen Entwicklung war die völlige, bedingungslose Abkehr von der Welt. Bald wetteiferten die Anhänger des Orbiters mit den »Aggressiven« und den Ideen der »Verlorenen« um die Herrschaft und um einen Ausweg aus den Kämpfen gegen die barbarischen Horden.
    Die Träume schilderten den Wirrwarr der Gedanken und Taten.
    Vor einer Million und zweihunderttausend Jahren …
    Als ob es heute wäre, brannten die Planeten unter dem Ansturm schrecklicher Eroberer.

 
    Die Fremden im Dschungel
     
    Wir erholten uns relativ schnell von dem Sturm der Halluzinationen. Noch während der dringend notwendigen Pause bemerkten einige Mannschaftsmitglieder, dass bestimmte Geräte und Projektoren ausgefallen waren. Eine

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