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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Räumen und Korridoren.
    »Sie haben offensichtlich viel Erfahrung. Ich könnte mir keinen besseren Anführer für ein Kommandounternehmen vorstellen.« Der Kommandant betrachtete den Zentralschirm, den Santjun von seinem Sitz aus nicht sehen konnte.
    »Gegen bestimmte Vorteile wäre ich dazu bereit. Unter Umständen«, antwortete er. Die Daten, die Naileth Simmers nach dem Einsatz auf Thanaton gesammelt hatte, ließen ihn vermuten, dass die Zerstörung der lemurischen Anlagen im Monolithen ihm einen Teil seiner Lebensenergie würde zurückgeben können.
    »Unter welchen Umständen?«, fragte Marik lauernd.
    »Ich könnte eine Gruppe von Spezialisten zum Bunker des Monolithen führen. Wenn Sie dafür sorgen, dass ich richtig behandelt werde. Und dass es keine schmerzhaften Verhöre mehr gibt.«
    Der Kommandant sollte diese eigennützige Handlungsweise, die eigentlich den Tatbestand des Verrats erfüllte, leicht akzeptieren können. Er kannte Santjuns maroden Zustand besser als Santjun selbst und hatte Thalia Lacroix befohlen, eben diesen Zustand hervorzurufen.
    »Mit diesem Vorgehen könnte ich mich anfreunden«, erklärte der Kommandant.
    Santjun sah, als er sich in der Zentrale umblickte, die Spiegelung des Zentralschirmholos in einer schräg stehenden Glassitplatte, die als Abdeckung fungierte. Sie zeigte das Bild eines Beibootes in einem ausgeleuchteten Hangar.
    »Was könnten Sie und diese … Spezialisten innerhalb des Monolithen erreichen?«
    »Wir könnten den Versuch unternehmen, die Abwehreinrichtungen lahmzulegen. Das würde Ihnen und Ihrer Crew jede Menge Handlungsfreiheit verschaffen. Eine kleine Truppe würde genügen, aber es müssten gut ausgebildete Leute sein.«
    »Ich glaube, damit kann ich Ihnen dienen.«
    Santjun fiel noch eine Möglichkeit ein, die Gedanken des Kommandanten in eine Richtung zu lenken, die er beeinflussen konnte.
    »Sie sollten ihre Mannschaft anweisen, die TRAUM DER EWIGKEIT zu reparieren. Ihr Wrack liegt an der Grenze des Gefahrenbereichs, wie wir ihn von Thanaton her kennen.«
    In der Glassit-Spiegelung bewegte sich das Beiboot, klein wie ein Raumschiff in einem Videospiel oder wie Spielzeug, und schwebte aus dem Hangar. Santjun bemerkte, dass ihn der Kommandant scharf beobachtete. Also sah Marik zu, wie Santjun den Start eines Beibootes verfolgte.
    »Interessante Ausblicke. Wollen Sie sich durch diesen Einsatz etwa die Unsterblichkeit erkaufen? Bei Ihren … Freunden und Mit-Agenten werden Sie nach dieser Möglichkeit lange und vergeblich suchen müssen.«
    Santjun zuckte mit den Schultern. Das Beiboot war aus dem Hangar verschwunden und befand sich höchstwahrscheinlich in der Steigphase.
    Er versuchte, ein unbeteiligtes Gesicht zu machen und erwiderte kühl: »Ich weiß durchaus, dass dieser Silbermetallschmuck, den Sie beide tragen, seinem Träger eine drastisch verlängerte Lebensspanne zu garantieren scheint.«
    »Nicht scheint! Garantiert! Woher wissen Sie es?«
    »Vor einiger Zeit ist jemand auf Olymp in den Besitz solcher Schmuckstücke gelangt.« Das Spiegelbild des Zentralholos zeigte jetzt wieder das Beiboot vor der undeutlichen Kulisse eines Wandrandes. »Sie sind analysiert worden, und das Ergebnis ist augenblicklich an die United Stars Organisation weitergeleitet worden.«
    »United Stars Organisation also«, wiederholte Marik nachdenklich. »Ich weiß, dass Ihre Tarnstory völlig erfunden ist. Ich kriege noch heraus, ob der Arkonide Ihr Arbeitgeber ist. Genauer: Dass Sie und die IMASO zur USO gehören.«
    Santjun schüttelte und senkte den Kopf und fühlte, dass sein Zustand einen neuen Tiefpunkt erreicht hatte. Als er den Blick hob, breitete sich im Spiegelbild gleißende Helligkeit aus, die sich langsam von Weiß über Gelb nach Feuerrot verfärbte. Ein dumpfes Krachen bahnte sich seinen Weg durch das Metall der Schiffszelle. Der Kommandant betrachtete scheinbar teilnahmslos den Vorgang auf dem Zentralschirm, aber die Röte seines Gesichts wechselte ins Kalkweiße. Er war fast unmerklich zusammengezuckt und schloss sekundenlang halb die Augen.
    »Ungewöhnliche optische Vorgänge in der Umgebung. Explosionen?«, bemerkte Santjun gelassen.
    Mit leiser, drohender Stimme antwortete Marik: »Das kann bisweilen vorkommen. Die IMASO ist also kein USO-Kreuzer?«
    Die gleißende Detonationswolke war vom Zentralschirm und aus der Spiegelung verschwunden. Santjun war überzeugt, den Start und die Detonation eines TRAUM-Beibootes mit angesehen zu haben.
    »Das Schiff

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