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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Er scheint ein ausgefuchster Taktiker zu sein. Zudem …«
    »Ja?«
    »Hegt er Ihnen gegenüber einen abgrundtiefen Hass, Sir.«
    »Aus welchem Grund?«, fragte ich. »Haben sich unsere Wege schon einmal gekreuzt?«
    »Nicht dass ich wüsste. Wie mir scheint, hasst er Sie deshalb, weil Sie bereits potenziell unsterblich sind und er trotz des Silbermetalls noch nicht.«
    »Wie steht es mit dieser Thalia Lacroix? Könnte man durch sie Druck auf ihn ausüben?«
    »Schwer zu sagen. Ich schätze eher nicht. Ihre einstigen Gefühle scheinen sich beidseitig in Hass gewandelt zu haben. Er würde sie wahrscheinlich eher erschießen, als sie in unsere Hände geraten zu lassen.«
    »Sie sagen, Sie wurden gefoltert?«
    »Ja.«
    »Was wollte dieser Marik aus Ihnen herauspressen?«
    »Informationen über mich, Sie, die USO. Ich habe ihm alle möglichen Geschichten erzählt, um ihn zu verwirren. Es war ein Katz und Maus-Spiel. Und ich war die Maus.«
    »Wie ist es Ihnen körperlich ergangen?«
    »Zum Kotzen. Verzeihung. Ich kam der ewigen Schwelle sehr nahe. Manchmal glaubte ich, dass ich sie bereits überschritten hätte. Doch Thalia hatte mich nach den Folterungen wieder aufgepäppelt und auch die Folgen meiner … Beeinträchtigung durch den Abfluss meiner Vitalenergie abgeschwächt.«
    »Wie das?«
    »Ich konnte es nicht erkennen. Ich war in einem ziemlich erbärmlichen Zustand, Sir. Dafür hat mir …«
    »Ja?«
    »Das Ekel hat mir eine Brosche aus Silbermetall gegeben. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber sie scheint mir zu helfen. Sir …«
    »Major?«
    »Das erbeutete Silbermetall …«
    »Wird Major Simmers vorerst in Verwahrung behalten, Santjun. Noch wissen wir zu wenig über die genaue Wirkungsweise dieses organischen Metalls. Es könnte mitverantwortlich sein für das übersteigerte Machtverlangen der Silberherren. Ich will nicht an Ihnen herumexperimentieren. Diese Brosche sollte kein Problem sein, schließlich ist auf Thanaton auch nichts geschehen. Aber mehr? Nein, das kann ich nicht gestatten.«
    »Ja, Sir«, sagte Santjun langsam und schwieg.
    Sei wachsam , warnte der Extrasinn nur.
    In der letzten halben Stunde war der torfige Boden feuchter geworden. Nun verwandelte er sich in eine ausgedehnte Sumpflandschaft.
    Der schwarze Morast war von schmutzig grünen Schlieren durchzogen, zwischen denen sich einige borstige Grashalme behaupteten. Sumpfgase stiegen Blasen werfend auf und reagierten sofort mit dem aggressiven Chlorgas in der Atmosphäre. Ein hektisches Knistern erfüllte die Sumpfebene.
    Obwohl ich schon viele lebensfeindliche Planeten betreten hatte, waren darunter nur selten solche mit einer solch hohen und ausgeprägten Konzentration von Chlor gewesen. Ich erinnerte mich an den 5. Mai 2042, an dem wir ins Universum der Druuf vorgestoßen und ebenfalls auf einer Chlorgaswelt gelandet waren.
    Schon zu jener Zeit hatten wir verzweifelt um das Leben eines Freundes gekämpft, während wir uns mit Ereignissen kosmischer Dimensionen konfrontiert sahen. Der Kunstplanet Wanderer hatte sich damals in einer Halbraumzone zwischen unserem und dem fremdartigen Universum der Druuf befunden. Bei der Benutzung des Physiotrons hatte dies dazu geführt, dass die Zelldusche bei Reginald Bull nicht dessen biologisches Alter von 38 Jahren aufrechterhalten, sondern einen Verjüngungsvorgang ausgelöst hatte. Innerhalb von drei Wochen hätte sich der Mann zu einem Baby zurückentwickelt. In höchster Not hatten wir den riskanten Plan gefasst, mitsamt dem Physiotron in das Universum der Druuf überzuwechseln, um dort das Experiment zu wiederholen.
    Während die Bilder der Vergangenheit auf mich einströmten, bemerkte ich plötzlich, dass sich etwas verändert hatte. Ich blickte mich um, doch ich konnte nicht erkennen, was mich hatte aufmerksam werden lassen.
    Dein heiliges Bauchgefühl, oder hat ein anderer Sinn angeschlagen? , wisperte der Extrasinn spöttisch.
    Töne?
    Ich erhöhte die Sensitivität der Außenmikrofone und lauschte konzentriert.
    Da!
    Das bisherige Säuseln der in ständiger Aufregung begriffenen Atmosphäre verstärkte sich. Gleichzeitig wurde es aber überlagert von einem anmutigen Gesang. Es klang nicht nach Lauten aus menschlichen Kehlen, mehr wie ein von Leben beseeltes Harfenspiel, das sich vielstimmig zu einem Chor von unvergleichlicher Schönheit erhob.
    Ich sah mich suchend um, vermochte aber keine Quelle auszumachen, die dafür verantwortlich sein konnte. In mir bauten sich fragil verästelte

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