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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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das über Shenzen gekommen war.
    Eine andere Sonde filmte, wie ein Schwarm Munamaar zitternd zu Boden segelte, wo die ballonartigen, psibegabten Kollektivlebewesen als verschrumpelte, milchig weiße Häute liegen blieben.
    Magor musste davon ausgehen, dass die Tyaheel-Würmer ebenfalls vom allgemeinen Sterben betroffen waren. Dies wäre die größte aller möglichen Katastrophen, denn die Tyaheel aus der Suquosh-Ebene waren mit ihren speziellen Eigenschaften als Exportgut unglaublich wertvoll. Starben sie aus, wurde Magoria der einzigen Handelsware beraubt, die gegen Lebensmittel, Technik und Arbeitskräfte eingetauscht werden konnte.
    Gut , dachte Magor in einem Anflug von Zynismus, wenn die Hand der Ahnen weiter verrückt spielt, werden bald sowieso kleine Raumschiffe mehr nach Shenzen kommen, um Handel mit uns zu treiben .
    Bis auf die MAGORS GLANZ verfügte er über keinen überlichtschnellen Raumer.
    Magor schlug die Hände vors Gesicht. Nach diesem unglückseligsten aller Tage würde nichts mehr sein, wie es vorher gewesen war.
    »Mein Gebieter!«
    Magor zuckte zusammen. Hastig wischte er sich über die Augen und drehte den Schwebestuhl zu seinem Leibeigenen.
    »Wir haben ein Problem!«, schrie ihm Enz zu, noch bevor er bei ihm angelangt war.
    »Eines?«, kreischte Magor zurück. Dann besann er sich auf seine Rolle als Herrscher und sagte deutlich ruhiger: »Was gibt es?«
    »Die Luftaufbereitungsanlagen sind defekt! Sie produzieren schweren, weißen Nebel!«
    Für einen Moment verschlug es ihm die Sprache.
    »A… alle?«, krächzte er.
    »Ja, alle!«
    Magors Gedanken rasten. Wie sollte er auf diese neue Ungeheuerlichkeit reagieren?
    »Was … was sagen die Techniker?«
    »Die wissen auch nicht, was vor sich geht.«
    »Die Hand der Ahnen «, hauchte Magor. »Sie stellt uns die Luft ab.«
    Enz hob verneinend die Hände. »Das schließen die Experten bisher aus, Gebieter. Sie sagen, dass die Anlagen wegen der Beeinträchtigung durch die hyperphysikalischen Einflüsse der Hand höchstens ausfallen könnten. Die Fehlfunktion deute aber eher darauf hin, dass die Arbeitsparameter abgeändert wurden.«
    »Wadiwadiwadi!« Magor verwarf die Arme in der Luft. »Das sagt mir alles nichts! Sprich verständlicher!«
    »Gebieter – die Techniker schließen eine Manipulation nicht aus!«
    »Was? Wer sollte denn schon in der Lage …« Magor brach ab. Alles Blut schien mit einem Schlag aus seinem Gesicht zu entweichen.
    »Oh«, sagte er. Übergangslos fühlte er sich alt und müde.
    Enz blickte ihn entgeistert an. »Ist Euch nicht gut, mein Gebieter? Was habt Ihr?«
    »Atlan«, sagte Magor. »Er kommt mich holen.«
     
     
     
    Onjar Marik
     
    Hastig zwängte er sich in den Einsatzanzug, den Enz ihm gebracht hatte. Nun galt es, keine weitere Sekunde mehr zu verlieren.
    Seit die Luftaufbereitungsanlagen Trockeneisnebel produzierten, brandete eine Welle der Nervosität und Hektik nach der anderen durch den Palast.
    Marik hatte den Herrscher über die Kom-Anlage angerufen und ihn darüber informiert, dass er sich nun in die Angelegenheit einschalten und Atlan direkt bekämpfen würde, da Magor dazu offensichtlich nicht imstande sei.
    Der kleinwüchsige Herrscher hatte einen Schreikrampf bekommen, worauf Marik die Verbindung unterbrochen und mit Enz Kontakt aufgenommen hatte.
    Magors Diener hatte auf die Worte des Silberherrn hin eine erstaunliche Begabung bewiesen, umzudenken und sich anzupassen. Offenbar hatte er die Zeichen der Zeit ebenfalls erkannt und über Mariks Angebot, in dessen Reihen aufgenommen zu werden, keine zwei Sekunden nachdenken müssen.
    In der Folge war alles schnell und reibungslos abgelaufen. Enz hatte ihnen ihre Einsatzanzüge zurückgegeben und die erwünschten Schaltungen an den magorianischen Kommunikationsanlagen vorgenommen.
    »Sag mir sofort, was du vorhast!«, fuhr Thalia Lacroix Marik an.
    »Das wirst du gleich sehen. Zieh den verdammten Anzug an und halte deine vorlaute Klappe!«
    Die Ärztin funkelte ihn böse an, tat aber, was er von ihr verlangte.
    Marik befestigte das Kontrollgerät des Tamasoori an seinem linken Handgelenk und schloss das Oberteil des Anzugs.
    »Dann wollen wir mal«, murmelte er.
    Er ging zum angrenzenden Raum, in dem Iasana Weiland gefangen gehalten wurde. Nur er kannte den Zugangskode. Im zweiten Anlauf gelang es ihm, mit den klobigen Handschuhen die richtige Ziffernfolge einzutippen. Die Tür schwang auf.
    Seine Gefangene saß mit verschränkten Armen auf der einfachen

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