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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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diesmal ein wenig verzerrt ausfiel.
    In dem Moment zerbrach etwas in dem Jungen.
    Dieses Grinsen.
    Er wollte es weghaben.
    Der Junge holte aus und traf Helter unterhalb des rechten Wangenknochens. Der Blonde schrie auf.
    »Spinnst du? Du kannst doch nicht …« Weiter kam er nicht mehr.
    Der Junge konnte. Und Helter würde nun erfahren, wie gut er es konnte! In rasendem Zorn schlug er zu. Die Fäuste hämmerten auf den Nachbarsjungen ein, trafen ihn immer wieder am Kopf, im Bauch, an den Seiten und wieder am Kopf.
    »Du Monster! Du verdammtes Monster!«, schrie der Junge.
    Etwas spritzte zur Seite.
    Blut.
    Helters Blut!
    Siedend heiß stieg der Triumph in dem Jungen auf. Genau so war es Rubi ergangen, als ihn die Nachbarskinder erschlagen hatten. Genau so!
    Der Junge nahm nichts mehr wahr außer seinen Fäusten, die in erbarmungslosem Trommelfeuer auf Helter einprasselten, und dessen zur Fratze verzerrtes Gesicht, über das dickflüssiges Blut rann, bevor es vom nächsten Schlag weggeschleudert wurde.
    »Rubi!«, schrie der Junge.
    »Hör auf!«, rief der andere in panischer Angst aus fast zahnlosem Mund. »Ich gebe dir … den Silberschmuck!«
    Das letzte Wort sprang im Kopf des Jungen umher wie ein Gummiball, den man nicht zu fassen bekam.
    Silberschmuck! Silberschmuck! Silberschmuck!
    Dann begriff er endlich.
     
     
     
    Santjun
     
    Es war, als würde er aus einem tiefen Traum erwachen. Zutiefst erschrocken starrte Santjun auf das blutige Bündel, das er gegen die Wand gedrückt hielt und nun seinen kraftlos gewordenen Händen entglitt und zu Boden rutschte.
    Der Mann war in eine weiße Bordkombination gekleidet, die blutgetränkt war. Am Hals blitzte eine silberne Kette mit einem mondförmigen Anhänger.
    Ein Silberherr!
    Allmählich setzten sich die Bilder zusammen. Er erinnerte sich wieder, wie er hierher gelangt war und wie es in seinem Kopf Klick gemacht hatte, als er den Silberherrn gesehen hatte, der das im Überfluss besaß, was er, Santjun, so dringend benötigte: Silberschmuck und damit die Chance auf ein Leben !
    Santjun sah sich um. Der kleine Raum mit seinen vielen, irgendwie konzeptionslos herumstehenden Gerätschaften, weckte in ihm den Eindruck eines provisorisch eingerichteten Untersuchungslabors.
    Der zu seinen Füßen liegende Mann stöhnte leise. Santjun starrte ihn an und fragte sich, was er tun sollte. Er hatte an sich in den letzten Tagen ein zunehmendes Gewaltpotenzial festgestellt. Das Ausmaß an Raserei aber, das er diesmal an den Tag gelegt hatte, machte ihm zu schaffen. Konnte er sich überhaupt noch vertrauen? Der nächste Aussetzer dieser Art könnte ihn endgültig das Leben kosten.
    »Reiß dich zusammen!«, sagte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch.
    Er musste handeln.
    Santjun bückte sich und betrachtete das Gesicht des Silberherrn genauer. Er erinnerte sich, dass er ihn bei Mariks Einsatz auf Lumbagoo schon einmal gesehen hatte. Ein Wissenschaftler, der wahrscheinlich nur tat, was ihm befohlen wurde. Machte ihn dies zum Gegner?
    Unwichtig!
    Er griff in den blutigen Kragen des Mannes und zog ihm die Kette aus Silbermetall über den Kopf. Ein Armband, mehrere Ringe und eine Gürtelschnalle wechselten ebenfalls den Besitzer.
    An einem Wasserbecken wusch Santjun das Blut von dem Silberschmuck und steckte ihn anschließend in seinen Rückentornister. Bis auf die Kette – die zog er sich über den Kopf. Ihren kunstvoll verzierten Anhänger stopfte er unter die Kombination, die er unter seinem Kampfanzug trug.
    Dann zog er den Kombistrahler, huschte zur Tür, horchte kurz und verließ das Labor.

 
    Kapitel 26
     
     
    Unheil über Magoria: Magor
     
    Mit brennenden Augen starrte der Herrscher auf die verschiedenen Monitore, vor denen er schwebte. Seit Stunden quälten ihn hartnäckige Magenschmerzen, und er hatte das unangenehme Gefühl, dass er zu wenig Luft bekam.
    Die meisten Sonden, die er in den Umkreis der Hand der Ahnen ausgesandt hatte, fielen schon nach kurzer Zeit aus. Die Bilder und Daten, die sie vorher übermitteln konnten, verhießen vor allem eines: neues Unheil für Shenzen, Magoria und ihn selbst.
    Rund um die Hand hatte das große Sterben eingesetzt. Die ohnehin nur spärliche Vegetation wurde grau und verdorrte. Eine Sonde hatte eine Bildsequenz aus mehreren Kilometern Höhe aufgenommen, die einen verwaschenen grauen Fleck zeigte, der sich wie ein Fäulnispilz ausbreitete. In seiner Mitte stand die gewaltige Hand – verantwortlich für das Verderben,

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