Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann
ausgebreitet hatte.
Ich blickte in die Runde. »Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Poltors Leute warten auf den Einsatzbefehl. Naileth Simmers und Calipher-SIM ist es gelungen, einen Trojaner im Steuerungssystem des Palastes zu deponieren, das den Schutzschirm und die Luftaufbereitungsanlagen kontrolliert. In genau einer Stunde werden wir die Operation ZENTRUMSSTURM starten. Calipher-SIM wird zu diesem Zeitpunkt wieder in der Nähe des Palastes sein und mit Hilfe des Trojaners die Lufterneuerung manipulieren. Poltors Leute werden die Bevölkerung auf die drohende Gefahr aufmerksam machen und damit Panik verbreiten. Ihr Ziel ist es, die Sicherheitskräfte des Herrschers zu binden. Poltor?«
»Eure Erhabenheit?« Im Gesicht des Arkoniden arbeitete es.
»Der Auftrag ist klar, und Sie haben alles Notwendige in die Wege geleitet?«
»Aus Sicherheitsgründen sind meine Leute noch nicht mit Details vertraut. In vierzig Minuten werden aber alle Knotenpunkte verständigt sein. Dann warten wir auf die ersten erkennbaren Auswirkungen auf die Atemluft und schüren Unruhe in der Bevölkerung. Wir werden dafür sorgen, dass es besonders in der Nähe der SiDi-Posten zu größeren Volksaufläufen kommt, und zwar hier, hier, hier und hier.«
Poltor deutete auf verschiedene Stellen der Karte, die mit roten Vierecken bezeichnet waren.
»Wir werden versuchen, die Aktionen mit möglichst wenig Gewalt durchzuführen, wie es Eure Forderung war, Lordadmiral.«
Ich machte eine bestätigende Geste.
Dass es in Magoria keine großkalibrigen Waffen gab, kam begünstigend hinzu. Ein wild um sich greifendes Feuer hätte sämtliche 17.000 Bewohner der Stadt gefährdet.
»Sehr gut, Poltor. Haben Sie noch irgendwelche Fragen?«
»Keine, Erhabener!«
Wir hatten uns bereits am Vorabend mit der Detailplanung befasst.
»Dann können Sie alles in Angriff nehmen.«
Der Arkonide erhob sich.
»Falls wir uns nicht mehr wiedersehen sollten: Es war mir eine Ehre, Euch zu dienen, Erhabener.«
»Sie sind ein guter Mann, Poltor«, sagte ich. »Und dies ein wichtiger Tag für Magoria. Mögen die Sternengötter Sie und Ihre Leute beschützen!«
Poltor verbeugte sich und verließ den Raum.
»Atlan«, schnarrte Calipher-SIM. »Mir fehlen wichtige Daten zur Kontrolle der Luftaufbereitungsanlagen. Die Effekte, die ich durch Manipulation der Filter- und Zuliefersysteme erreichen will, kann ich nur bis zu einem Sicherheitsgrad von 68 Prozent zuverlässig berechnen.«
»Was bedeutet das?«, fragte ich den Roboter.
»Es kann zu unerwünschten Auswirkungen kommen. Chlorgas könnte eindringen, oder das Mischverhältnis der Atemluft könnte sich in für Sauerstoffatmer toxische Bereiche verschieben.«
Ich sah den früheren GLADIATOR-Kampfroboter stirnrunzelnd an. Hatte er mit dieser Aussage absichtlich gewartet, bis Poltor verschwunden war?
Wahrscheinlich ja , wisperte der Extrasinn. Falls es so ist, hat er einen weiteren Entwicklungsschritt hinter sich. Er versteht eure Motive und Verhaltensweisen immer besser.
»Mit anderen Worten: Wir könnten durch die Manipulation der Anlagen die Bevölkerung Magorias in Gefahr bringen«, stellte Naileth Simmers fest. »Das ist inakzeptabel für eine USO-Mission.«
»Es ist ein Risiko«, sagte ich gefasst, »das ich eingehen werde. Vergessen Sie nicht, was auf dem Spiel steht: Die Monolithen stellen ein galaktisches Machtmittel sondergleichen dar, dessen Auswirkungen wir wahrscheinlich erst dann im vollen Ausmaß verstehen werden, wenn sie alle aktiviert sind. Bevor es dazu kommt, müssen die Silberherren ausgeschaltet sein, sonst steht die Galaxis vor einer Katastrophe.«
Ich sah in ihren Augen, dass meine Worte Naileth Simmers noch nicht überzeugt hatten.
»Hinzu kommt, dass dieses Vorgehen aus meiner Sicht weniger Gefahren für die Bevölkerung birgt als beispielsweise ein offener Angriff mit einigen Dutzend Verbündeten, die den Palast erstürmen. Dies wurde vor Jahren schon einmal versucht, worauf der Herrscher Strukturlücken in den Schutzschirm schalten ließ.«
»Und wenn wir ohne Unterstützung von Poltors Leuten den Palast stürmen?«
»Dann riskieren wir, dass wir zu viele Kräfte des Sicherheitsdienstes an uns binden. Trotz überlegener Technik würde ich Ihr Leben unnötig aufs Spiel setzen und zudem riskieren, dass die Silberherren in Panik geraten und mit dem einzigen Raumschiff fliehen.«
»Weshalb haben sie das nicht schon längst gemacht?«, fragte Ramit Claudrin mit seinem tiefen
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