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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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Ortungsoffizierin.
    »Was soll das bedeuten, Leutnant Colver? Ich kann mit Ihrer Meldung nichts anfangen. Was soll das bedeuten: Blasen? Etwa so wie Luftblasen im Wasser?« Oberst Kolln war innerhalb einer Sekunde wie verwandelt, nun wirkte er wieder so unerbittlich, wie es seine Untergebenen von ihm gewohnt waren.
    »Genau, Sir, so ungefähr kann man es übersetzen«, sagte Leutnant Colver schnell. Sie wollte keinen zweiten Anpfiff ihres Vorgesetzten riskieren.
    Die drei obersten Offiziere der MORPHEUS waren ratlos. Mit etwas Derartigem hatten sie sich noch nie befassen müssen. Sie waren sich darin einig, dass äußerste Vorsicht geboten war, weil keiner wusste, mit welchen Kräften hier hantiert wurde.
    »Ich messe massive Hyperbeben an, Sir«, meldete Leutnant Colver. »Großer Gott … So etwas habe ich noch nicht erlebt, Sir. Unsere Anzeigen sind für solche Werte nicht geschaffen. Das geht ja weit über alle Skalen hinaus. Der Ausgangspunkt liegt innerhalb von Ceres oder zumindest in dessen unmittelbarer Nähe.«
    »Das ist der Monolith …«, flüsterte Oberst Kolln. War das etwa seine Vorahnung gewesen?
    Der Schwächeanfall kam völlig überraschend. Im ersten Augenblick glaubte Kolln, einer Täuschung aufgesessen zu sein, doch dann sah er, dass auch die übrige Zentralebesatzung deutliche Anzeichen körperlicher Beeinträchtigungen zeigte.
    »Das ist doch …!« Das war wieder die Ortungsoffizierin.
    »Meldung, Leutnant Colver!«, verlangte Oberstleutnant Wynona Clues mit schneidender Stimme.
    »Der nächststehende Planetoid, Madam. Das … das kann gar nicht sein. Er ist einfach … weg.«
    »Was meinen Sie mit … einfach weg? Ist das eine korrekte Meldung?«
    »Er ist von den Ortungsanzeigen verschwunden«, lautete die gepresste Antwort. »Mit anderen Worten: Er ist nicht mehr zu erfassen. Noch dazu bekomme ich hier völlig verrückte Werte eines Strahlensturms herein, der das Solsystem wie ein Hyperorkan durchweht. Eine nicht näher zu charakterisierende Strahlungsfront ist soeben über das Schiff und den Planetoiden gelaufen. Die Kräfte, die dort draußen am Werk sind, übersteigen alles, was ich kenne und jemals gesehen habe.«
     
     
    Den Worten der Ortungsoffizierin folgte erstauntes Schweigen ihrer Vorgesetzten. Jeder von ihnen musste ihre Aussage erst verdauen. Schließlich nahm Oberst Kolln die Meldungen der einzelnen Abteilungen entgegen und hielt per Interkom eine kurze Ansprache an die Besatzung, in der er sie aufforderte, so weiterzuarbeiten wie bisher.
    »Achtung! Die Sensoren messen eine zweite Strahlungsfront an, die über das Schiff und den Planetoiden hinwegläuft«, rief Leutnant Colver dann. »In Stärke und Ausprägung ist sie mit der ersten absolut identisch. Als Quelle kann ich jetzt eindeutig die Kaverne innerhalb von Ceres bestimmen, in der der Monolith stehen muss. Kein Fehler möglich.«
    Fünfzehn Minuten später rollte eine dritte und letzte Strahlungsfront durch das Solsystem, gefolgt von einer Schwächewelle, die jeden Einzelnen an Bord des Ultraschlachtschiffs erfasste. Danach kehrte eine beinahe unwirklich anmutende Stille ein.
    Hoffentlich ist das nicht die Ruhe vor dem Sturm! , dachte Oberst Kolln. Es dauerte einige Sekunden, bis er sich einigermaßen von dem dritten Schwächeanfall innerhalb von noch nicht einmal dreißig Minuten erholt hatte.
     
     
    Tyson Moorn hatte sich längst wieder unter die SERT-Haube begeben. Falls es zu Schwierigkeiten kam, musste er sofort einsatzbereit sein.
    »Sir, wir …«, begann der Emotionaut, doch er kam nicht dazu, den angefangenen Satz zu Ende zu führen.
    Ein unangenehmes Kribbeln raste durch seinen Körper, Lavaströme schienen anstelle von Blut durch seine Adern zu fließen. Der Druck auf Brustkorb und Magen wurde fast übermächtig, genau wie das Gefühl, sich übergeben zu müssen.
    Major Moorn ließ die SERT-Haube für einige Sekunden wieder hochfahren. Er schnappte nach Atem, Feuerräder kreisten vor seinen Augen.
    »Wir befinden uns nicht mehr an der gleichen Stelle wie zuvor!«, rief Major Lhon Thairat. Der Chefingenieur hielt sich immer noch in der Zentrale auf, er hatte den Übergang dank seiner umweltangepassten Konstitution besser überstanden als die Normalterraner. »Irgendetwas hat uns räumlich versetzt!«
    »Räumlich versetzt? Sind Sie sicher?« Unglauben schwang in Oberst Kollns Stimme. Dann sah Moorn, dass Major Thairat recht hatte. Sie befanden sich noch in der Nähe von Ceres, aber auf der ihrem bisherigen

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