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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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ist, wenn jemand mit viel Silbermetall das Portal durchschreitet«, sagte Malcher mit heiserer Stimme. »Wollen Sie vielleicht der Erste sein, der herausfindet, ob Ihre These stimmt?«
    Varinar gab dazu keinen Kommentar ab, stattdessen biss er die Zähne aufeinander. Der Silberherr hatte seine Idee mit einer einfachen Frage gegen ihn gewendet.
    »Sie könnten es einfacher haben, wenn Sie mich loswerden wollen«, antwortete er. Seine Stimme kam ihm dabei rau und zu hoch vor. »Dazu brauchen Sie mich nicht mit einer Menge kostbaren Silbermetalls wegzuschicken. Wer weiß, ob Sie es wiederbekommen, falls ich in der anderen Station sterben sollte.«
    Zu Varinars Überraschung lachte Malcher so laut auf, als hätte er ihm einen guten Witz erzählt. Der Forscher war durcheinander und wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Hielt jetzt wieder der Wahnsinn den Silberherrn in den Klauen? Varinar hegte die Vermutung, dass ab einer bestimmten Körperdosis des lebensverlängernden Metalls eine Art Geisteskrankheit eintrat. Beweisen konnte er diesen Verdacht aber nicht.
    »Lassen Sie mich nur machen.« Malcher lachte noch immer, als er den Raum verließ. Varinar spürte ein Prickeln unter der Kopfhaut, wie immer, wenn ihm etwas außergewöhnlich große Angst machte.
    Was hast du Dreckschwein vor? , dachte er verzweifelt. Sag es mir! Doch er wusste, dass er keine Antwort erhalten würde.
     
     
    Unter dem Druck der USO- und Imperiumstruppen änderte Malcher nun radikal seine Position. Er erkannte, dass er seine Strategie nicht auf bisherige Weise weiterverfolgen durfte, wenn er auf Dauer Erfolg haben wollte.
    Seine Organisation konnte in direkter Konfrontation mit dem Solaren Imperium und der USO nicht bestehen. Nicht gegen eine der Institutionen und erst recht nicht gegen beide zusammen. Allein die militärische Macht, die sie aufzubieten vermochten, war für seine Organisation unbezwingbar.
    Sie hat mir den Weg zur Unsterblichkeit bereitet, aber sie ist zu filigran, zu sehr auf Korruption gegründet, zu schwach, um von langer Dauer zu sein. Es war mein Fehler, sie auf diese Art zu gestalten, aber jetzt ist es zu spät für eine Korrektur , erkannte Malcher.
    Er würde sie, wenn es dazu kam, den Terranern als Opfer servieren, selbst aber den Weg an den vermuteten sicheren Ort einschlagen und von dort – mit viel Zeit für seine weiteren Pläne, schließlich war er selbst unsterblich – weiter agieren.
    Ich muss unter allen Umständen Zeit gewinnen! , sagte er sich. Zeit! Sie rinnt mir sonst durch die Finger. Und das mir, einem Unsterblichen! Einem, der ansonsten Zeit im Überfluss besitzt.
    Im sicheren Gefühl seiner Unüberwindlichkeit befahl er deshalb seinen Spezialisten in den ersten Minuten des 7. Mai 3112: »Aktivieren Sie das Waffensystem des Monolithen!«

 
    Kapitel 27
     
     
    Dienstag, 7. Mai 3112
    MORPHEUS
     
    Oberst Gortan Kolln stand schon einige Minuten lang mit vor der Brust verschränkten Armen vor dem Panoramabildschirm der MORPHEUS und betrachtete schweigend die abgeplattete Kugel von Ceres, zwei Millionen Kilometer vor dem Ultraschlachtschiff. Die MORPHEUS selbst verharrte gegenwärtig über einem anderen, vergleichsweise kleinen Planetoiden, der nur eine Nummer besaß, aber keine Eigenbezeichnung.
    Der Kommandant des Raumschiffs empfand sich selbst anders als es sonst, auf merkwürdige Weise unkonzentriert und nervös. Er drehte sich langsam um und betrachtete Tyson Moorn und den Chefingenieur, Major Lhon Thairat, die sich über ein Problem unterhielten. Der umweltangepasste und an eine Schwerkraft von 1,7 Gravos gewöhnte Daschaller war wortkarg, er sprach am liebsten mit seinen Werkzeugen und beschimpfte die Stellen, die repariert werden sollten. Kolln verzog die Lippen als er daran dachte, dass Thairat nach erfolgter Reparatur die reparierten Stellen streichelte. Trotz dieser Macke war er der beste Ingenieur, den man sich vorstellen konnte.
    Kolln wandte sich Wynona Clues und Kontran da Laktar zu. Wynona Clues mit den kurzen weißblonden Haaren war eine temperamentvolle Vertreterin des Kommandanten, sie hatte oft einen lockeren Spruch auf den Lippen, strahlte Verbindlichkeit aus. Bei Disziplinlosigkeiten konnte sie ihre Untergebenen aber sehr schnell eiskalt behandeln. Darin war sie Kolln sehr ähnlich. Als Spezialgebiete hatte sie Mathematik und galaktische Frühgeschichte gewählt.
    Kontran da Laktar war halb Arkonide und halb Terraner und wirkte stets beherrscht, manchmal etwas unnahbar, was

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