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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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sprach, waren ihre Hände ständig in Bewegung. »Mir ist jetzt noch schwindelig. Es ist, als ob mir jemand Lebenskraft ausgesaugt hätte.«
    Die anderen bestätigten diese Aussage.
    »Da ist etwas nicht in Ordnung«, sagte Steph Barkin. Die Gegenwart des GLADIATORS gab ihm ein sicheres Gefühl. Mit dem Kampfroboter an ihrer Seite konnte ihnen nichts passieren, dessen war er sicher.
    Der zweite Schwächeanfall kam genauso unerwartet wie der erste. Diesmal wäre Barkin vor Kraftlosigkeit fast gestürzt. Verzweifelt schnappte er nach Atemluft.
    »Was ist denn das ?« Barkin war es nun egal, ob das Funkverbot eingehalten wurde. Die ungewöhnliche Betonung auf dem letzten Wort der Frage war mehr als alarmierend. Außerdem war ihm speiübel, etwas, das einem Elitesoldaten nicht passieren durfte.
    Er versuchte mehrere Male, die beiden anderen Gruppen über Funk zu erreichen, doch außer einem Rauschen konnte er nichts hören. Wahrscheinlich wird der Funkverkehr zwischen uns gestört , dachte er, aber in diesem Fall hätte er sich auch nicht mit seinen Untergebenen unterhalten können.
    Große Blasen materialisierten vor ihnen, zwischen ihnen, um sie herum. Der GLADIATOR schoss sofort auf die vor ihm wogende Erscheinung. Die Blase schien die Energie in sich aufzunehmen, dann sprang sie auf die Kampfmaschine zu, umhüllte sie und im Nu waren beide verschwunden. Nur die abgetrennten Waffenarme des Roboters fielen langsam auf den Boden. Angezogen von der geringen Schwerkraft des Planetoiden.
    Barkin wollte nicht glauben, was er eben erlebt hatte. Der GLADIATOR, ihr wichtigster Schutz, war verschwunden und in Sekundenschnelle seiner effektivsten Waffen beraubt worden.
    »Sofortiger Rückzug!«, brüllte der Oberleutnant in das Mikrofon des Schutzanzugs. Sie waren eine Eingreiftruppe und kein Selbstmordkommando. Es wäre unverantwortlich gewesen, das Leben der ihm unterstellten Personen noch länger zu gefährden.
    Keiner aus ihrem Trupp wusste, dass in diesem Augenblick das Ultraschlachtschiff MORPHEUS und einige andere Raumschiffe zerstört wurden. Und wenn sie es auch gewusst hätten, so wäre es ihnen wahrscheinlich vollkommen gleichgültig gewesen, denn das eigene Leben ist einem immer am nächsten.
    Zwei seiner Untergebenen waren bereits von den eigenartigen Blasen umhüllt und forttransportiert worden. Barkin wusste nicht, wohin, aber er hatte Angst, dass es ihm ebenso ergehen könnte.
    Er hörte Moharian Kowran schreien. Eine der Blasen befand sich vor ihr. Moharian hob beide Arme, in der irrigen Ansicht, sich auf diese Weise schützen zu können. Das Ende des GLADIATORS hätte ihr eine Warnung sein sollen. Die Blase ruckte vor wie bei einem Sprung, Moharian wollte sie mit beiden Armen wegdrücken. Im nächsten Augenblick glaubte Steph Barkin, dass ihm das Blut in den Adern gefrieren würde. Er fühlte sich wie in einem schlechten Traum, alles um ihn herum schien unwirklich zu sein.
    Bei der Berührung mit der Blase wurden Moharian beide Unterarme kurz unter den Ellenbogen abgetrennt. Die Frau stand zehn Sekunden still da, dann begann sie wie wild zu brüllen. Sie konnte noch keine Schmerzen spüren, denn sie befand sich im Schockzustand, dennoch schrie sie so, wie Barkin noch nie einen Menschen hatte schreien hören. Der Medopack der Anzugpositronik musste jetzt eingreifen und ein Mittel spritzen, das gegen Schmerzen und den Schock wirkte und außerdem die Blutung stoppte.
    Ich muss ihr helfen und die verwundeten Stellen abbinden , sagte sich Barkin. Obwohl ihn der grausame Anblick schaudern ließ, liefen tausendfach gelernte Erste-Hilfe-Maßnahmen in seinem Kopf ab. Außerdem musste er die beiden Ärmel schließen, die Selbstabdichtungsfähigkeit von Moharians Schutzanzug konnte das nicht leisten.
    Moharian starrte die blutüberströmten Stümpfe an und drehte sich in ihrer Verzweiflung hin und her. Blutstropfen spritzten an Barkins Helmvisier und an den Schutzanzug. Er ekelte sich wie noch nie im Leben.
    Der Oberleutnant blickte sich um und begriff, dass ihre Lage hoffnungslos war.
    Alle anderen außer Moharian Kowran und ihm waren verschwunden.
    Eine eiskalte Faust schien sich in seinen Magen zu bohren und alles darin herumzudrehen. Barkin zitterte, als ihm der Ernst der Lage richtig bewusst wurde.
    Gerade als er seine verstümmelte Untergebene erreicht hatte und daran gehen wollte, ihr zu helfen, wurden sie von einer weiteren Blase umhüllt.
    Und dann war nichts mehr.
    Für alle Zeit.
     
     
     
    Um Ceres

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