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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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herum
     
    Das Ultraschlachtschiff BIG APPLE hielt sich zum Zeitpunkt der Zerstörung der MORPHEUS über sechs Millionen Kilometer von seinem Schwesterschiff entfernt. Dennoch konnte Julian Tifflor per Hyperfunk die Vernichtung der des Ultraschlachtschiffs und einiger weiterer Einheiten zeitgleich miterleben.
    Der Solarmarschall war automatisch aufgestanden und hatte einen Schrei des Entsetzens ausgestoßen, als er sah, dass das Ultraschlachtschiff von einer Art Blase umfasst und von einem Planetoiden regelrecht zerfetzt wurde. Wo allerdings die oberen zwei Drittel geblieben waren, konnte selbst durch die modernsten Scanner und Ortungsgeräte nicht festgestellt werden. Es schien, als wäre dieser weitaus größere Teil des Raumschiffs gemeinsam mit den Überresten des Felsens im Nichts verschwunden.
    Tifflor hatte im Lauf seines über elfhundertfünfzig Jahre währenden Lebens schon einiges miterlebt, aber selbst bei den Kämpfen gegen die Blues, die Meister der Insel oder die Zeitpolizei war er nicht einer derartig zerstörerischen Gewalt begegnet. Der Solarmarschall war schockiert, bis ins Mark getroffen. Dass es einem unsichtbaren Feind gelungen war, ein riesiges, waffenstarrendes Kampfschiff scheinbar ohne große Anstrengung zu zerstören, erschütterte ihn wie kaum ein Erlebnis zuvor, ausgenommen vielleicht die Second-Genesis-Krise.
    Er trat näher an den Panoramabildschirm heran, gerade so, als könnte er auf diese Weise das Geschehen besser sehen und begreifen. Von einer Sekunde zur nächsten wurde sein Körper mit Adrenalin vollgepumpt. Sein Zellaktivator begann zu pochen, er wurde warm und sehr schnell richtiggehend heiß.
    Tifflor runzelte die Stirn. Diese Entwicklung beunruhigte ihn. Zuerst hatte er kurz hintereinander drei Schwächeanfalle erlitten, und jetzt spielte sein Aktivator verrückt.
    Die Besatzung der BIG APPLE hatte so ähnlich reagiert wie der Flottenchef. Fast jeder hatte aufgeschrien oder gestöhnt, als er die Zerstörung gesehen hatte. Jetzt herrschte Grabesstille. Es schien, als scheuten sich die Menschen, laut zu sprechen. In den ersten Minuten nach der Katastrophe war nur Tifflors Stimme zu vernehmen. Er gab Befehle an die im Ceres-Raum stationierten Einheiten. Die Flotte sollte weiterhin die Sicherung des Sektors übernehmen und außerdem, als Wichtigstes, versuchen, Überlebende zu retten.
    Falls es überhaupt Überlebende gibt , dachte Tifflor resignierend. Er sprach über die Hyperrichtfunkverbindung kurz mit Perry Rhodan und ordnete anschließend eine Notfall-Hologrammkonferenz mit seinen wichtigsten Offizieren an, um die Lage zu erörtern und die nächsten Aktionen zu besprechen. Der Solarmarschall drängte nun umso mehr auf eine schnelle Entscheidung.
    »Ob eine Aufstockung der Raumlandetruppen etwas bringt, ist zweifelhaft«, sagte Tifflor. »Ganze Kohorten von Raumsoldaten, die unmittelbar vor der Katastrophe auf Ceres gelandet sind, wurden ebenfalls betroffen. Auch im Inneren des Planetoiden verschwanden zufällig Gegenstände, starben oder entmaterialisierten Menschen, als hätte es sie nie gegeben.«
    »Was ist mit dem Lordadmiral?«, fragte der Kommandant eines Schlachtschiffs. »Er befindet sich doch auch dort unten.«
    »Wir hatten für kurze Zeit Funkverbindung mit Lordadmiral Atlan«, bestätigte Tifflor. »Er hielt sich nicht weit vom Monolithen entfernt auf.«
    Die Konferenz dauerte infolge von Tifflors Ungeduld nicht länger als eine halbe Stunde. Der Solarmarschall ließ die Flotte mobilisieren, außerdem wurden weitere Einheiten der Raumlandetruppen ins Innere des Planetoiden geschickt.
    Nach der Konferenz wandte sich Julian Tifflor schließlich an seinen Ersten Offizier, Oberstleutnant Maria Sunt. Ihre eigentlich dunkelbraune Haut sah fahl aus, noch immer war ihr der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Schwarze Korkenzieherlocken, die kinnlang geschnitten waren, umrahmten ihr schönes Gesicht mit den ausdruckstarken braunen Augen.
    »Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen, Sir!«, empörte sie sich. »Wir müssen mit aller Härte zurückschlagen.«
    »Gut gesprochen, Oberstleutnant«, sagte Tifflor ohne Spott. »Sie haben aber dabei vergessen, dass wir erst genau wissen müssen, wo sich die feigen Attentäter derzeit aufhalten.«
    »Ich denke, im Monolithen.«
    »Weil wir das annehmen, befinden sich ja auch USO- und Flotteneinheiten auf dem Weg dorthin. Die Attentäter müssen durch einen Transmitter ins Solsystem, beziehungsweise zu dem Monolithen gereist sein.

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