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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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er kann die SOL nicht mehr verlassen?«
    »So ist es.«
    »Warum wird ihm sein Hornpanzer nicht operativ entfernt?«, wollte der Ferrate wissen.
    »Das ist zwar möglich, und wir haben es auch ein paarmal bei anderen Buhrlos versucht«, antwortete die Frau. »Aber das brachte nur vorübergehende Linderung. Die Erkenntnis, nicht mehr weltraumtauglich zu sein, treibt einen Buhrlo früher oder später in den Tod.«
    Herlw rang um Fassung. Er war hergekommen, um drei Schmuggler dingfest zu machen. Nun wurde er Zeuge eines Ereignisses, das ihn gegen seinen Willen berührte.
    »Warum ist seine Haut so trüb?«, fragte er.
    »Sein Hornpanzer beginnt sich auch ohne Einwirkung des Vakuums immer weiter zu schließen. Es findet kaum noch eine Hautatmung statt, und giftige Stoffwechselprodukte werden nicht mehr ausgeschieden.«
    »Enden alle Buhrlos auf diese Weise?«
    »Irgendwann – ja! Allerdings gibt es viele, die einen Freitod dem langsamen Siechtum vorziehen.« Herlws Mund verzog sich, und so etwas wie ein Lachen brach daraus hervor.
    »Und ich habe euch immer um eure Freiheit beneidet.« Die Frau machte eine entschiedene Geste.
    »Du störst uns in unserer Trauer und verhinderst einen würdigen Abschied, Rostjäger. Es wäre besser, wenn du uns nun allein lassen würdest.«
    Herlw wich einen Schritt zurück, seine Augen verengten sich. Er verschloss sich gegen die Gefühle und Gedanken, die ihn gerade noch beherrscht hatten.
    »Ich werde gehen, sobald ich Auskunft über drei eurer Artgenossen erhalten habe. Es geht um Kartron Amer, Builty Monk und Shia Deen. Ich war vor Kurzem mit ihnen außerhalb der SOL und weiß, dass sie nicht zusammen mit unserer Gruppe an Bord zurückgekehrt sind.«
    Ein stämmiger Mann richtete sich auf. Die Wülste, die seine Artgenossen um alle Körperöffnungen und Sinnesorgane trugen, waren bei ihm besonders ausgeprägt. Seine Arme und Beine waren jedoch genauso überproportional lang wie die der anderen Gläsernen.
    »Warum kommst du erst jetzt damit, Ferrate?«, wollte er wissen. Herlw lächelte herablassend.
    »Ich wollte ihnen Gelegenheit geben, ihre geplanten kriminellen Handlungen in die Tat umzusetzen«, sagte er. »Das verhindert, dass sie später einfach alles abstreiten.« Der Buhrlo sah Herlw durchdringend an.
    »Und welches Verbrechens beschuldigst du sie?«
    »Sie schmuggeln E-kick!«, stieß der Rostjäger hervor.
    Der Buhrlo sagte entschieden: »Das ist nicht wahr. Ich kenne die drei. Sie würden niemals etwas Derartiges tun. Außerdem wissen wir nicht, wo sie sind. Wir haben sie selbst schon vermisst.«
    Herlw deutete unbestimmt in Richtung der Außenhülle.
    »Ich sagte bereits, dass sie da draußen sind. Was tun sie dort, wenn sie sich nicht zusätzlich und heimlich mit E-kick versorgen?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand der Buhrlo. Herlw hatte das sichere Gefühl, hier nicht mehr weiterzukommen.
    »Ich werde eure Gruppe auflösen lassen«, drohte er. Er blickte auf seinen Zeitmesser. »Ihr habt drei Stunden Zeit, Amer und die beiden anderen herbeizuschaffen oder mir zumindest eine vernünftige Erklärung für ihre Abwesenheit zu liefern. Andernfalls schalte ich die SOLAG ein.«
    Stille breitete sich in der Halle aus, in der nur das keuchende Atmen des Sterbenden zu hören war.
    »Nun wisst ihr, woran ihr seid«, sagte der Ferrate.

7.
     
    Was für eine Ladung mochte das sein, die er mit der SOL in Varnhagher-Ghynnst abholen sollte? Der Bestimmungsort der rätselhaften Fracht lag eindeutig im Einstein-Universum, genau wie Varnhagher-Ghynnst selbst. Mit anderen Worten: Die Lieferung war nicht für seine Auftraggeber bestimmt, denn deren Heimat lag hinter den Materiequellen – wo immer das auch sein mochte. Man hatte ihm gesagt, was Materiequellen waren, aber über die Zusammensetzung der Fracht hatte man ihn im Unklaren gelassen.
    Warum?
    Je länger Atlan über diese Dinge nachdachte, desto widersprüchlicher erschien ihm alles, was er von den Kosmokraten erfahren hatte. Über die komplexe evolutionäre Entwicklung einer Superintelligenz hin zu einer Materiequelle hatten die Kosmokraten ihn aufgeklärt – über den simplen Transport einer Ladung von einem Raumsektor in einen anderen hatten sie dagegen geschwiegen.
    Seine Erinnerungen an den Kontakt mit den rätselhaften Überwesen waren undeutlich. Er war sich sicher, dass er Fragen gestellt hatte.
    Was wird sein, wenn ich die SOL erreicht und meinen Auftrag ausgeführt habe?
    Dann wartet eine zweite, ungleich schwerere

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