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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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über Waffen verfügte, sondern sie auch benutzte – war die eigentliche Grundlage für die Macht des High Sideryt und der von ihm befehligten Kasten.
    Zusammen mit Builty Monk und Shia Deen schwebte Amer ein paar Meter über der Oberfläche der mysteriösen Station. Obwohl sie sich ziemlich weit von der SOL entfernt hatten, spürte der Buhrlo noch immer die gravitationalen Strömungen, die von dem Schiff ausgingen. Für diese Art von Kraft besaßen die Buhrlos ein unvergleichliches Gefühl.
    Es gab noch einen weiteren besonderen Instinkt, über den die Gläsernen verfügten. Wenn einer der Ihren im Weltraum in Gefahr geriet und stumm um Hilfe rief, wussten die anderen sofort, dass jemand in Not war.
    Der Aufenthalt im Weltraum trug in der Regel zum Wohlbefinden der Buhrlos bei. Sie waren völlig schwindelfrei. Bei ihren Aktionen im Vakuum gerieten sie oft in eine derartige Begeisterung, dass sie in einen regelrechten Rausch verfielen. Amer hatte es einmal erlebt. Damals hatte er geglaubt, das gesamte Universum stünde ihm offen.
    Für Gefühle solcher Art blieb ihm jetzt keine Zeit. Er musste das Gebiet unter sich beobachten. Von den drei Space-Jets und ihren Besatzungen war nichts zu sehen, und auch sonst blieb alles still. Amer wandte sich seinen Gefährten zu und hob zwei Finger der linken Hand.
    Alles in Ordnung!
    Willst du wirklich landen?, erkundigte sich Shia Deen. Die Zeichensprache der Buhrlos war so weit entwickelt, dass sie sich im Weltraum jederzeit auch über abstrakte Themen unterhalten konnten.
    Ja, bestätigte er.
    Sie sanken auf die Oberfläche. Amer schaute auf seinen Zeitmesser. Sie hatten jetzt noch etwas mehr als fünfzehn Stunden Zeit, bevor sie in die SOL zurückkehren mussten. Dabei würde der Rückflug kaum mehr als eine halbe Stunde in Anspruch nehmen, denn die Station, auf der sie gelandet waren, näherte sich weiterhin dem Hantelraumer und würde in weniger als hundert Kilometern Abstand an ihm vorüberziehen. Es war durchaus denkbar, dass die Wissenden der SOLAG einige halsbrecherische Manöver ausführen mussten, aber Amer glaubte nicht, dass es zu einer Kollision kommen würde.
    Er dachte über ihr weiteres Vorgehen nach. Die Außenhülle der Station machte einen verlassenen Eindruck, hier würden sie kaum etwas Interessantes entdecken. Es kam darauf an, eine Möglichkeit zu finden, in das Flugobjekt einzudringen. Amer zweifelte nicht daran, dass dies auch von den Pyrriden versucht wurde. Die Wahrscheinlichkeit, dass die drei Buhrlos jetzt noch mit den Brüdern der vierten Wertigkeit zusammenstießen, war gering. Dazu war die Station einfach zu groß. Amer ballte die linke Hand zur Faust.
    Kommt!, forderte er seine beiden Begleiter auf.
    Sie kamen ziemlich schnell voran, denn die Gravitation lag unter dem Normwert. Amer hatte entschieden, hier auf der Oberfläche der Station nicht die Rückstoßaggregate einzusetzen. Er hatte davon gehört, dass man die Impulse solcher Geräte orten konnte, und er wollte das Schicksal nicht herausfordern.
    Allmählich gewöhnte er sich an den Anblick dessen, was im Licht ihrer Scheinwerfer auftauchte oder von der fernen Mausefalle-Sonne beschienen wurde. Einige Dinge in der Umgebung glaubte er sogar deuten zu können, so zum Beispiel eine Landefläche und verschiedene antennenähnliche Auswüchse, die wohl Teil einer Sende- und Empfangsanlage waren. Verglichen mit der Außenhülle dieser Station war die stählerne Haut der SOL geradezu wüstengleich.
    Amer versuchte sich zu erinnern, in welchem Alter er den Hantelraumer zum ersten Mal verlassen hatte, um in den Weltraum zu gehen. Weltraummenschen kamen bereits mit einer Buhrlo-Haut zur Welt, aber es dauerte einige Jahre, bis sich die Wachstumszyklen der Haut auf einen Aufenthalt im All eingestellt hatten. Normalerweise war dies im neunten Lebensjahr der Fall, aber Amer glaubte zu wissen, dass es bei ihm früher geschehen war.
    Die regelmäßigen Ausflüge eines Buhrlos in den Weltraum waren unerlässlich, denn wenn er zu lange an Bord eines Raumschiffs blieb, wurde die Hornschicht seiner Haut immer dicker, bis sie ihren Träger schließlich in einen unbeweglichen Panzer einschloss.
    Als Kind war Amer nicht so sehr auf kosmische Einsichten fixiert gewesen, wie das heute der Fall war. Junge Buhrlos verhielten sich wie alle anderen Kinder und hegten eine tiefe Abneigung gegen jede Art von Ausbildung, die nicht auf das Leben im Weltraum zugeschnitten war. In seiner Jugend, erinnerte sich Amer, waren ihm

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