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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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kein Zufall sein, dass ausgerechnet in dem Augenblick, da er aus der Bewusstlosigkeit erwachte, Solaner auftauchten. Hatten die Kosmokraten etwas damit zu tun? Beeinflussten sie diese Menschen?
    Fast hätte er eine Verwünschung ausgestoßen und sich damit verraten. Die Solaner kamen näher, und er zweifelte keine Sekunde daran, dass einer von ihnen in diese Nische leuchten würde, wenn sie sie passierten. Was dann geschah, konnten weder Atlan noch der Extrasinn vorhersagen, aber der Arkonide fürchtete, dass es nicht sehr erfreulich sein würde.

8.
     
    Nachdem Lyta Kunduran ihn verlassen hatte, nahm in Deccon vorübergehend wieder das Gefühl der Einsamkeit und Verlorenheit überhand. Das hatte bestimmt nichts mit Bit zu tun, denn er brachte ihr keine Zuneigung entgegen. Es gehörte schlicht zum Bild seiner allgemeinen Gemütsverfassung, die sich auch mit E-kick-Behandlungen nur kurzfristig verbessern ließ.
    Er machte einen weiteren Versuch mit SENECA, und diesmal meldete sich die Schiffspositronik. Deccon war versucht, auf Bits Besuch einzugehen, doch dann entschied er sich dagegen. Er war ein zu nüchtern denkender Mann, und dass SENECA allein wegen der Anwesenheit der Magniden-Frau geschwiegen haben könnte, erschien ihm lächerlich.
    »Du hast drei Beiboote ausgeschleust«, stellte die Positronik mit ihrer warmen Stimme fest, bevor der High Sideryt etwas sagen konnte.
    »Allerdings«, bestätigte Deccon. »Die Besatzungen haben den Auftrag, das unbekannte Großobjekt in unserer Nähe zu untersuchen.«
    »Es wird uns bald überholen und aus unserem Einflussbereich verschwinden«, behauptete SENECA.
    »Das glauben wir auch«, stimmte Deccon zu und fragte sich, warum er sich so diplomatisch verhielt.
    »Aber die Besatzungen an Bord der Beiboote sind nicht die Einzigen, die sich außerhalb der SOL aufhalten«, verkündete die Positronik. In Deccon schrillten sämtliche Alarmglocken.
    »Was?«, fuhr er auf. »Wie soll ich das verstehen?«
    »So, wie ich es sage. Drei Buhrlos sind nicht mehr in der SOL!«
    »Buhrlos?« Deccon winkte ab. »Völlig unmöglich! Ich habe sie alle zurückrufen lassen. Im Augenblick herrscht für sie strengstes Ausstiegsverbot.«
    »Das wüsste ich aber«, sagte SENECA, und Deccon zuckte unter der offensichtlichen Ironie, die in der Stimme mitschwang, unwillkürlich zusammen. Der High Sideryt dachte angestrengt nach. Er durfte nie vergessen, in welcher Verfassung SENECA sich befand. Fehleinschätzungen und damit verbundene Fehlinformationen waren nicht auszuschließen.
    »Woher weißt du das mit den Buhrlos?«, wollte er wissen.
    »Das ist eine alberne Frage, Chart Deccon. Du kennst mein Informationsnetz. Es ist groß und umspannt das gesamte Schiff.«
    Ja!, dachte Deccon wütend. Es ist groß und fehlerhaft!
    »Ich werde die Ferraten anweisen, die Buhrlos hereinzuholen und festzunehmen«, sagte er.
    »Ich glaube, das wäre verfrüht. Der Bruder der sechsten Wertigkeit, der ihr Fernbleiben entdeckt hat, scheint genauso zu denken wie ich, denn er geht behutsam gegen sie vor. Er will feststellen, was ihre Absichten sind.«
    »Seit wann haben Buhrlos Absichten?«, brauste Deccon auf. Sein Gesicht verfinsterte sich, und er ballte die Hände zu Fäusten. »Wahrscheinlich versuchen sie E-kick zur Seite zu schaffen. Ich habe schon immer geargwöhnt, dass es ein paar von ihnen versuchen könnten.«
    »Möglich«, sagte SENECA trocken. Deccon fühlte sich von einer kribbelnden Ungeduld erfasst; er hätte am liebsten mehrere Dinge gleichzeitig getan.
    O Gott, dachte er verzweifelt, was ist dieses altersschwache Schiff nur für ein erbärmliches Symbol meiner Macht.
    »Dann warten wir also«, sagte er nach einiger Überwindung.
    »Welche Pläne gibt es, was meine komplette Wiederherstellung angeht?«, wechselte SENECA das Thema.
    »Einige«, sagte Deccon. Gar keine hätte der Wahrheit schon eher entsprochen.
    »Das Schiff braucht mich«, fuhr die Positronik fort. »Und doch kann ich im Moment nichts tun. Es wäre zu gefährlich – in meinem Zustand.«
    »Da stimme ich dir zu«, sagte der High Sideryt. In der Regel war dies sein verbales Signal für die Beendigung des Gesprächs, aber diesmal wartete er nicht auf das Einverständnis des Bordgehirns, sondern drückte einfach auf den Kodegeber.
    Die Zeit verrinnt, dachte er. Auflösung und Chaos bedrohen uns.
    Und – mit einem Anflug von Sarkasmus: Vielleicht war es völlig überflüssig, dass ich einen Nachfolger bestimmt habe, vielleicht bin ich

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