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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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die Verhältnisse an Bord der SOL noch nicht so schlimm erschienen. Vielleicht war das nicht einmal Einbildung, denn es gab viele Solaner, die von vergangenen und vor allem besseren Zeiten erzählten. Amer war sich allerdings der Fragwürdigkeit solcher Berichte bewusst.
    Er stieß gegen Monk, der plötzlich stehen geblieben war und auf eine achteckige Öffnung deutete.
    Eine offene Schleuse!, besagte seine Geste.
    Das bedeutet, dass im Innern keine Atmosphäre vorhanden ist, meinte Shia.
    Zumindest nicht im Raum unmittelbar hinter diesem Eingang, schränkte Monk ein.
    Das lautlose Gespräch wurde mit sichtbarer Nervosität geführt, denn nun standen sie vor der Entscheidung, ob sie ihre Entdeckung nutzen oder weiterfliegen sollten.
    Amer trat vor die Öffnung und leuchtete hinein. Der Raum, der sich vor ihm ausbreitete, schien endlos zu sein. Dutzende von seltsam geformten Maschinen mit transparenten Verkleidungen standen darin.
    Eine Flotte von Beibooten!, dachte Amer. Wo befanden sich die Wesen, die diese Flugobjekte gebaut und benutzt hatten? Hielten sie sich noch in der Station auf?
    Amer hatte das untrügliche Gefühl, dass dieses monströse Gebilde schon vor langer Zeit verlassen worden war. Und doch – oder gerade deswegen – umgab es ein Geheimnis. Er kletterte über den Rand der kleinen Schleuse in den Hangar, denn nur um einen solchen konnte es sich handeln. Dann schwenkte er seinen Scheinwerfer in alle Richtungen. Er entdeckte ein paar metallische Gebilde, die ihn an Roboter erinnerten, und unterdrückte die aufsteigende Frage, welchen Lebewesen sie wohl nachempfunden sein könnten.
    Aus den Augenwinkeln registrierte er, dass ihm Monk und die junge Frau folgten.
    Wie kam es, fragte sich Amer, dass so viele Dinge in den Sog von Mausefalle gerieten? Er wusste nicht viel über Wahrscheinlichkeiten, aber es war ihm klar, dass die Ansammlung einer derartigen Menge künstlicher Objekte in einem Raumsektor ungewöhnlich war. Reichte das Kraftfeld von Mausefalle viel tiefer in den Raum hinaus, als man bisher glaubte? Amer hätte gar nichts von diesem Kraftfeld und seinem vermuteten Standort auf Mausefalle-Sieben gewusst, wenn er nicht zufällig zu jenen Buhrlos gehört hätte, die damit beauftragt gewesen waren, etwas darüber herauszufinden.
    Die gesamte Entwicklung war überaus rätselhaft, und Amer fühlte sich mit jeder verstreichenden Sekunde unwohler. Er gab sich einen Ruck und führte seine beiden Begleiter zwischen zwei Reihen fest im Boden verankerter Beiboote hindurch auf die andere Seite des Hangars. Sie waren hier, also würden sie sich auch umsehen.
     
    Als Herlw mitten unter den Buhrlos stand, erkannte er, dass der Mann am Boden ein sehr alter Weltraummensch war. Einen Augenblick lang vergaß er seine eigentlichen Absichten und beugte sich zu dem Gläsernen hinab, dessen Haut trübe und verquollen aussah. Er hatte schon oft davon gehört, dass Buhrlos sich im Augenblick des nahen Todes zurückzogen und veränderten. Der Atem des Alten ging stoßweise, er war nur mehr ein gequältes Keuchen.
    Herlw wandte sich misstrauisch um. Er argwöhnte, dass dies alles nur ein billiges Schauspiel war, um ihn zu täuschen und abzulenken. »Was ist mit ihm?«, fuhr er die am nächsten sitzenden Buhrlos an. Eine ältere Frau antwortete.
    »Er hat Lungenentzündung, Ferrate. Wir können nichts für ihn tun, denn wir haben keine Medikamente bekommen. Sie hätten ihm auch ohnehin nur für eine gewisse Zeit helfen können.«
    Herlw wusste, dass die SOLAG ein Labor betrieb, um die Versorgung der Besatzung mit Arzneimitteln zu gewährleisten, aber alles, was dort produziert wurde, verschwand in dunklen Kanälen und tauchte auf dem bordinternen Schwarzmarkt wieder auf. Antibiotika waren von jeher Mangelware.
    »Wie ist es dazu gekommen?«, erkundigte sich der Rostjäger.
    »Er ist alt«, erklärte die Frau, als sei damit alles gesagt. Sie deutete auf flickenähnliche Gebilde, mit denen der Kranke verschiedene Körperpartien bedeckt hatte. Herlw erinnerten sie an Teile eines Raumanzugs.
    »Er hat versucht, die undichten Stellen zu isolieren und noch einmal hinauszugehen«, fuhr die Frau fort. Sie schüttelte traurig den Kopf. »Es ist ihm nicht gelungen.« Sie fing Herlws verständnislosen Blick auf.
    »Wir alle«, sagte sie, »haben Angst, dass unsere Papillos eines Tages versagen werden. Bei diesem Mann ist es passiert. Er ist einhundertdreiundfünfzig Jahre alt; ein kritisches Alter für jeden Buhrlo.«
    »Du meinst,

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