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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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Aufgabe auf dich.
    Welche?
    Du wirst dabei helfen, eine Pufferzone im Limbus zweier Mächtigkeitsballungen zu errichten.
    Warum?
    Weil wir es so wollen.
    Das genügt mir als Antwort nicht.
    Es muss dir genügen. So oder ähnlich war der Kontakt mit den Kosmokraten meistens abgelaufen, und mehr und mehr hatte ihn das Gefühl beschlichen, nur ein besserer Befehlsempfänger zu sein. Ein Laufbursche, der zu tun hatte, was man ihm sagte, und dem man nicht mehr Informationen mit auf den Weg gab als unbedingt notwendig.
    Vielleicht empfanden es die Mächte hinter den Materiequellen sogar als Vergnügen, ihn zunächst einmal hierher zu bringen. Allein und ohne jede Orientierung. Er verwarf diesen Gedanken jedoch sofort wieder, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass die Kosmokraten derart triviale Späße machten. Es gab vermutlich einen konkreten Grund für seine Anwesenheit auf dieser Station, die einer Kosmischen Burg so ähnlich war.
    Bevor er aufgebrochen war, hatten die Kosmokraten ihn darüber informiert, wie lange er sich hinter den Materiequellen aufgehalten hatte.
    Mehr als zweihundert Jahre!
    Wie immer war diese Information einfach da gewesen, war ohne Ankündigung plötzlich in seinem Bewusstsein materialisiert. Für jeden Normalsterblichen hätte dies wohl einen schwer verdaulichen Schock bedeutet; nicht jedoch für ihn, der in einem mehrtausendjährigen Leben gelernt hatte, den Faktor Zeit zu relativieren.
    Der Aufenthalt bei den Kosmokraten war Atlan vergleichsweise kurz erschienen. Eher wie ein paar Jahre, nicht wie über zwei Jahrhunderte. Das hing möglicherweise damit zusammen, dass die Kosmokraten alles aus seinem Gedächtnis gelöscht hatten, was mit ihnen selbst, ihrer Gestalt und ihrem Lebensraum zu tun hatte. Vielleicht waren diese geheimnisvollen Geisteswesen mit arkonidischen Sinnen gar nicht wahrzunehmen. Es war müßig, länger darüber zu spekulieren, denn genauso wenig, wie sich ein hypothetisches zweidimensionales Wesen die für einen Menschen selbstverständliche dritte Dimension vorstellen konnte, war ein Mensch dazu in der Lage, sich ein Bild von einem Kosmokraten zu machen.
    In einigen der zahlreichen Religionen, die die Menschheit auf Terra hervorgebracht hatte, gab es ein göttliches Gebot, das den Gläubigen untersagte, sich ein Bildnis ihres Gottes zu machen. Atlan war weit davon entfernt, die Kosmokraten mit Göttern gleichzusetzen, aber vielleicht bestanden hier enge kosmologische Zusammenhänge. Doch wie auch immer sich die Hintergründe darstellen mochten: Im Moment hatte er dringendere Sorgen!
    In den letzten Minuten war er durch mehrere Räume und Gänge geirrt, ohne auf ein lebendiges Wesen gestoßen zu sein. Nirgendwo schien es atembare Luft zu geben. Alle Maschinen, die er untersuchte, waren außer Funktion. Manchmal schien ein schwacher Ruck durch das gesamte Gebilde zu gehen, als verändere es ansatzlos seine Geschwindigkeit, aber das konnte ebenso gut eine Täuschung sein. Seine Suche nach einem Hinweis, der im Zusammenhang mit seinem Auftrag stand, war bisher ergebnislos verlaufen.
    Plötzlich sah er es am anderen Ende des Korridors, den er gerade entlangging, aufblitzen. Es waren unverkennbar die Lichter von Scheinwerfern, die aus einem Seitengang drangen. Seine angeborene Vorsicht ließ ihn blitzschnell in einer Nische untertauchen. Den eigenen Scheinwerfer schaltete er ab. Gleich darauf tauchten einige Gestalten auf, und er hätte sich fast auf die Unterlippe gebissen, um einen Aufschrei zu vermeiden.
    Menschen!
    Sie trugen Raumanzüge, wie sie an Bord terranischer Raumschiffe üblich waren – auch auf der SOL.
    Befand er sich vielleicht doch auf dem Hantelschiff? War es möglich, dass die Solaner das Schiff in den vergangenen zweihundert Jahren so weit umgestaltet hatten, dass es – zumindest im Innern – nicht mehr zu erkennen war?
    Nein, dachte er. Dazu war die Umgebung zu fremdartig. Es musste eine andere Erklärung geben. Er sah, dass die Menschen vorne im Korridor bewaffnet waren, und sie trugen ihre Waffen so, als seien sie bereit, sie jeden Augenblick einzusetzen. Rechneten sie etwa mit einer Auseinandersetzung?
    Er zählte siebzehn Personen, Männer und Frauen, die langsam in seine Richtung kamen und dabei in alle Seitengänge leuchteten.
    Vielleicht sind sie auf der Suche nach mir!, schoss es ihm durch den Kopf, und er wäre fast einem inneren Impuls gefolgt und auf den Gang hinausgetreten. Doch irgendetwas, eine düstere Ahnung von Gefahr, hielt ihn

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