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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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rätselhafter Begleiter folgten ihnen. Zu seiner Erleichterung stellte Amer fest, dass der Silberhaarige über einen einsatzfähigen Rückentornister mit Flugaggregat verfügte. Das erleichterte das Vorhaben der drei Buhrlos, den Mann in die SOL zu bringen, doch um einiges.
    Amer deutete die Richtung an, in die sie fliegen wollten. Dabei machte er dem Unbekannten auch die Zeichen für erhöhte Wachsamkeit und Gefahr, obwohl er bezweifelte, dass er verstanden wurde.
    Amer schaltete sein Rückstoßaggregat ein und hob von der Plattform ab. Er hatte den Eindruck, dass der große Mann ihn dabei voller Interesse beobachtete. Vielleicht, kam es Amer in den Sinn, hatte der andere niemals zuvor einen Weltraummenschen in Aktion gesehen.
    Monk und Shia Deen folgten. Die Antigravscheibe mit der Beute ließen sie schweren Herzens in der fremden Station zurück, denn sie hätte nur eine zusätzliche Belastung dargestellt. Amer hoffte, dass der Fremde dieses Opfer wert war.
    Endlich startete auch der unbekannte Mann, und die Art, wie er sich im Weltraum bewegte, ließ auf große Erfahrung schließen. Wenn Amer an die Ferraten oder Pyrriden dachte, die er ab und zu im Vakuum operieren sah, und ihre plumpen Manöver mit den Bewegungen des Fremden verglich, überkam ihn ein schwer zu deutendes Gefühl der Zuversicht, so als wolle eine innere Stimme ihm mitteilen, dass nun endlich alles in Ordnung kommen würde.
    Amer riss sich von solchen träumerischen Vorstellungen los. Sie waren zwar verführerisch, aber in ebensolchem Maß irrational und somit gefährlich.
    Der Buhrlo blickte auf sein kleines Peil- und Ortungsgerät. Die SOL war näher, als er vermutet hatte, und die Station bewegte sich bereits wieder von ihr weg. Amer flog dicht neben dem Fremden und zeigte ihm den winzigen Bildschirm. Der Mann schien erfreut, erleichtert, geradezu erregt. Er versetzte Amer einen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter.
    Die drei Buhrlos und ihr Schutzbefohlener entfernten sich schnell von der Station, und bald konnten sie die schwach im Licht von Mausefalle-Sonne leuchtende SOL sehen. Amer registrierte, dass ihr Begleiter seine Geschwindigkeit erhöhte, fast so, als könne er kaum erwarten, das Schiff zu betreten. Hastig begab sich der Buhrlo an seine Seite und machte die Zeichen für Gefahr und behutsames Vorgehen. Natürlich verstand der andere sie nicht, aber er schien zu begreifen, worauf es ankam, und ließ sich wieder hinter die führenden Buhrlos zurückfallen.
    Mit einem Blick auf die Anzeigen überzeugte sich Amer noch einmal davon, dass die fremde Station sich schnell entfernte. Vermutlich würde sie schon bald aus dem Ortungsbereich verschwunden sein. Was immer sich im Zentrum von Mausefalle befand, dieses riesige Objekt würde wesentlich früher als die SOL dort eintreffen.
    Ob wir sie jemals wiedersehen?, fragte sich Amer beklommen.
    Wenn ja, würde dieses Wiedersehen bestimmt kein erfreuliches sein.
     
    Je länger Atlan mit den drei exotischen Humanoiden zusammen war, desto verwirrender wirkten sie auf ihn. Vergeblich bemühte er sich, etwas von der Zeichensprache zu verstehen, mit der sie sich verständigten. Die Kompliziertheit dieser Art der Kommunikation ließ darauf schließen, dass sie schon ziemlich lange praktiziert wurde.
    Die Gedanken des Arkoniden eilten weit zurück in die Vergangenheit, bis in das Jahr 3586. Damals, am 24. Dezember, hatte die Solgeborene Helma Buhrlo das erste Weltraumbaby zur Welt gebracht. Atlan kannte die Gesetze der Evolution. Die Kosmokraten hatten ihn darüber informiert, dass er im Jahr 3791 zur SOL zurückkehren würde. Aber zweihundert Jahre waren in der Biologie eine geradezu lächerlich kurze Zeitspanne. Aus einem einzigen Nachkommen konnte sich in einem solchen Intervall keine neue Spezies entwickeln – es sei denn, Helma Buhrlos Kind wäre kein Einzelfall geblieben.
    Der Unsterbliche war von jeher ein scharfer Beobachter, und nach allem, was er bisher gesehen hatte, erschien es ihm unwahrscheinlich, dass sich diese rötlich schimmernden Menschen für unbegrenzte Zeit im Vakuum aufhalten konnten. Über alles Weitere konnte er nur spekulieren.
    Ihren Mut musste er dabei uneingeschränkt bewundern. Aber vielleicht war es gar kein Mut, schränkte er ein, vielleicht war der Aufenthalt im Weltraum für die Solaner bereits eine natürliche Verhaltensweise, womöglich gar eine Notwendigkeit.
    Atlan gab sich einen Ruck. Solche Gedanken mochten zwar reizvoll sein, aber sie hatten wenig mit

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