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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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genau wissen, was hier an Bord vorgeht.«
    Er lächelte ihnen weiter zu, denn er wollte ihnen jede Scheu vor ihm nehmen, aber er spürte einen zunehmenden dumpfen Druck auf seinem Bewusstsein und langsam aufsteigenden Zorn auf jene, die die Freiheit, die für die Besatzung dieses Schiffes seit jeher garantiert gewesen war, mit Füßen traten.
    »Das wird eine Weile dauern«, sagte der Buhrlo, der bei den dreien draußen im Weltraum als Anführer fungiert hatte. »Außerdem wissen wir längst nicht alles.«
    »Ich bin ein geduldiger Zuhörer«, sagte der Arkonide. »Was ich nicht weiß, werde ich früher oder später selbst in Erfahrung bringen. Mit eurer Hilfe, wenn ihr wollt.« Einige der Buhrlos musterten ihn skeptisch.
    »Wer bist du überhaupt?«, fragte eine junge Frau. »Wie kannst du erwarten, dass wir dir, einem völlig Fremden, vertrauen?«
    Der Unsterbliche bemühte sich, seine Fassung zu bewahren. Er öffnete das Hemd seiner Kombination und zog seinen Zellaktivator hervor.
    »Nun?«, sagte er erwartungsvoll. »Erkennt ihr mich immer noch nicht? Es muss doch wenigstens noch Bilder von mir geben!«
    Die Verständnislosigkeit, mit der sie ihn anstarrten, traf ihn tief. Einige Buhrlos flüsterten leise miteinander und schüttelten die Köpfe. Atlan spürte das plötzliche Misstrauen, das ihm von verschiedenen Seiten entgegenschlug.
    »Bitte beruhigt euch«, sagte er und breitete die Arme aus. »Ich sage euch, wer ich bin.«
    Schlagartig wurde es still in dem kleinen Raum. Nur ein Buhrlo-Kind, das durch die allgemeine Aufregung verängstigt war und leise vor sich hin schluchzte, klammerte sich an die Beine seiner Mutter.
    Der Arkonide sagte bedeutungsvoll: »Mein Name ist Atlan! «
    In einer Mischung aus Furcht und Bestürzung erkannte er, dass er ihnen ebenso gut jeden anderen Namen hätte nennen können – er hätte ihnen nicht mehr und nicht weniger bedeutet.
    Bei allen Sternengöttern!, dachte er und unterdrückte ein Stöhnen. Sie haben mich vergessen! Wie soll ich unter diesen Umständen das Schiff nach Varnhagher-Ghynnst bringen?
    Nervös befeuchtete er die Lippen mit der Zungenspitze.
    »Wie viele ... wie viele Menschen leben an Bord?«, erkundigte er sich.
    »Etwa einhunderttausend!«
    Die Antwort traf ihn wie ein Schock. Es dauerte eine Weile, bis er seine Gedanken geordnet hatte. Dann sprang er vom Tisch und lächelte grimmig.
    »Wollen wir wetten«, sagte er fest, »dass darunter noch ein paar sind, denen der Name des guten alten Kristallprinzen etwas sagt?«

11.
     
    Nachdem die Buhrlos berichtet hatten, war Atlan sich darüber im Klaren, dass er nur einen kleinen Teil einer unglaublichen und dramatischen Geschichte gehört hatte. Vor allem, was die derzeitigen Verhältnisse an Bord anging, kannten die Buhrlos nicht alle Tatsachen und Zusammenhänge. Aber das, was der Arkonide erfahren hatte, reichte aus, um ihn schwer zu erschüttern.
    Das riesige Schiff, daran gab es keinen Zweifel, glich einem ziellos dahintreibenden Tollhaus, das von einer kleinen Gruppe brutaler und machtgieriger Menschen unter der Führung eines Tyrannen terrorisiert wurde.
    An Bord herrschten in weiten Bereichen Anarchie und Unwissenheit, teilweise sogar bewusst von der SOLAG gefördert. Minderheiten wurden gnadenlos unterdrückt und waren unmenschlicher Verfolgung ausgesetzt. SENECA schien schwer funktionsgestört zu sein. Das Schiff wurde von Krisen geschüttelt, die immer schneller aufeinanderfolgten und immer schwerwiegender wurden.
    Atlan rieb sich mit Daumen und Zeigefinger die Nasenwurzel. Hatten die Kosmokraten das alles gewusst? Er wollte es nicht glauben, denn wie konnten sie auch nur hoffen, dass es ihm, einem einzelnen Mann, gelingen könnte, das Schiff unter diesen Umständen an sein Ziel zu bringen, dort zu beladen und dann in einen weit entfernten Raumsektor zu fliegen?
    »Illusionen«, murmelte er. »Alles nur Illusionen.«
    Jemand berührte ihn behutsam an der Schulter. Es war die junge Buhrlo-Frau, mit der er bereits in der Kosmischen Burg zusammengetroffen war. Täuschte er sich, oder erstrahlte ihre gläsern wirkende Haut wie in neuem Glanz? Auf jeden Fall wurde ihm zum ersten Mal bewusst, dass sie trotz aller Fremdartigkeit eine sehr schöne Frau war.
    »Mein Name ist Shia Deen«, sagte sie. »Wir müssen dich jetzt verlassen.«
    »Oh!«, reagierte der Arkonide enttäuscht. »Was ist passiert?«
    »Einige haben offenbar bemerkt, dass sich drei von uns selbstständig gemacht und einen Fremden mit an

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